Showtime in Lenzerheide

Da die IBU-Weltmeisterschaften am Mittwoch, 12. Februar 2025, mit der Mixed-Staffel beginnen, haben wir analysiert, wer nach dem 2. Trimester einen Aufwärtstrend zeigt, wer in Antholz-Anterselva einen Höhentest bestanden hat und dessen historischer Erfolg bei den Weltmeisterschaften sein Selbstvertrauen in Lenzerheide 2025 stärken könnte.

Formtrend - Männer

Die größte Entscheidung der Saison fiel an Weihnachten im Haus von Johannes Thingnes Boe – ihm wurde klar, dass ihm die Energie und Motivation fehlten, um sich auf Milano Cortina 2026 vorzubereiten. Nach schwierigen Rennen in Oberhof und Ruhpolding gab er bekannt, dass er am Saisonende zurücktreten wird. Seine emotionale Belastung dürfte zu seinem Formtief in Trimester 2 beigetragen haben, während Sturla Holm Laegreid aufdrehte.

Laegreid sammelte in Trimester 2 400 Punkte, Tarjei 321 und Johannes 237. Quentin Fillon Maillet übertraf Johannes um 20 Punkte und war damit der drittbeste Athlet der Saison 2025.

Im Sprint dominierte Laegreid mit 120 Punkten, gefolgt von Tarjei Boe (115) und Martin Uldal (105). Er führt zudem die Sprint-Wertung (279 Punkte) an. In der Verfolgung holte Laegreid 180 Punkte, nachdem er beide Rennen 2025 gewann, während Tarjei (150) und Johannes (110) folgten. Sturla und Johannes teilen sich die Spitze der Verfolgungs-Wertung (je 290 Punkte). Auch in der Massenstart-Wertung (195 Punkte) liegt er vor Johannes (164) und Tarjei (156).

In der Höhenlage von Antholz-Anterselva sicherten sich Laegreid und Tarjei jeweils einen Sieg und einen zweiten Platz, während Tommaso Giacomel zweimal Dritter wurde. Johannes, Uldal, Fak und Perrot landeten in Sprint und Verfolgung in den Top 10, während Jacquelin und Samuelsson außerhalb der besten zehn blieben.

Weltmeisterschafts-Statistik – Männer

Sebastian Samuelsson sicherte sich in Oberhof 2023 mit Gold im Massenstart seinen ersten und einzigen Weltmeistertitel. Dazu gewann er Bronze im Einzel und in der Verfolgung, womit es sein bisher bestes WM-Turnier war. Seine erste Einzelmedaille bei einer WM holte er 2021 in Pokljuka mit Silber in der Verfolgung.

Martin Ponsiluoma feierte seinen größten Erfolg mit Sprint-Gold in Pokljuka 2021 und fügte 2023 in Oberhof Silber im Massenstart hinzu.

Trotz zweier Olympiasiege und eines Gesamtsieges im Weltcup jagt Quentin Fillon Maillet weiterhin seinem ersten WM-Gold hinterher. Sein bestes Turnier hatte er 2020 in Antholz-Anterselva, als er Silber im Sprint und Massenstart gewann. Zudem holte er Massenstart-Bronze in Pokljuka 2021 und Nove Mesto 2023.

Emilien Jacquelin, der große Unberechenbare, ist zweifacher Weltmeister in der Verfolgung. Sein legendäres Duell mit JT Boe in Antholz 2020 bleibt unvergessen. In Pokljuka 2021 lieferte er eine weitere Glanzleistung ab und holte dazu Bronze im Sprint.

Der erfahrene Tarjei Boe, bereits bei elf Weltmeisterschaften am Start, stand unzählige Male auf dem Podium. Seine zwei Goldmedaillen gewann er im Sprint (Khanty-Mansiysk 2011) und Massenstart (Nove Mesto 2013). Hinzu kommen zwei Silbermedaillen, darunter eine im Einzel in Nove Mesto 2024, sowie beeindruckende sieben Bronzemedaillen.

Lenzerheide 2025 wird erst die vierte WM für Sturla Holm Laegreid, doch er hat bereits eine beeindruckende Bilanz: Drei Goldmedaillen (Einzel & Massenstart Pokljuka 2021, Sprint Nove Mesto 2024), drei Silbermedaillen (Einzel & Verfolgung Oberhof 2023, Verfolgung Nove Mesto 2024) und eine Bronzemedaille (Sprint Oberhof 2023).

Und dann ist da noch Johannes Thingnes Boe – ein Name, der in einem Atemzug mit Ole Einar Bjørndalen und Martin Fourcade genannt wird. Seine Goldsammlung deckt alle Disziplinen ab: Zweimal Einzel (Oberhof 2023, Nove Mesto 2024), dreimal Sprint (Kontiolahti 2015, Östersund 2019, Oberhof 2023), zweimal Verfolgung (Oberhof 2023, Nove Mesto 2024) und dreimal Massenstart (Oslo-Holmenkollen 2016, Antholz 2020, Nove Mesto 2024). Zudem gelang ihm das Kunststück, sieben WM-Titel in zwei aufeinanderfolgenden Jahren (Oberhof 2023 & Nove Mesto 2024) zu gewinnen.

Auf der Suche nach ihrer allerersten Medaille – Männer

Philipp Nawrath, Eric Perrot, Tommaso Giacomel, Endre Stroemsheim, Vebjoern Soerum und Martin Uldal haben alle einen Weltcupsieg errungen, müssen aber noch eine Einzelmedaille gewinnen. Heim-Shootingstar Niklas Hartweg wird von der gleichen Leistung träumen.

Formtrend - Frauen

Lou Jeanmonnot feierte in Antholz-Anterselva 2024/2025 ihren fünften und sechsten Weltcupsieg, liegt aber in der Gesamtwertung noch 92 Punkte hinter Franziska Preuss, die zwar „nur“ zwei Siege, aber insgesamt zehn Podiumsplätze (darunter zwei dritte Plätze in Antholz) vorweisen kann. Jeanmonnot sammelte 435 Weltcup-Punkte in Trimester 2, während Preuss 314 erreichte. Oceane Michelon war mit 283 Punkten die drittbeste Athletin des Trimesters.

Im Sprint sammelte Jeanmonnot im Januar 131 Punkte, gefolgt von Selina Grotian (106) und Maren Kirkeeide (104). Dennoch führt Preuss die Sprintwertung mit 298 Punkten an.

Mit zwei Verfolgungssiegen in Trimester 2 holte Jeanmonnot 180 Punkte, während Julia Simon (106) und Oceane Michelon (105) folgten. Sie führt auch die Verfolgungswertung mit 293 Punkten.

In der Massenstartwertung liegt Preuss mit 215 Punkten knapp vorn, nur einen Punkt vor Ruhpolding-Siegerin Elvira Oeberg, die krankheitsbedingt in Antholz-Anterselva aussetzen musste. Jeanne Richard folgt mit 149 Punkten auf Platz drei.

Im Einzel bleibt Jeanmonnot nach zwei Siegen in 2024/2025 die klare Top-Favoritin für Lenzerheide.

Weltmeisterschafts-Statistik – Frauen

Franziska Preuss wartet seit Kontiolahti 2015 auf eine weitere Einzelmedaille bei einer Weltmeisterschaft – damals holte sie Silber im Massenstart. Lou Jeanmonnot feierte ihr WM-Podestdebüt erst letztes Jahr in Nove Mesto mit Bronze im Sprint und Massenstart.

Julia Simon hat bereits eine beeindruckende Sammlung: Verfolgungs-Gold in Oberhof 2023 und Nove Mesto 2024, Sprint-Gold in Nove Mesto, sowie Bronze im Massenstart und Einzel in Oberhof.

Ingrid Landmark Tandrevold zeigt seit Jahren Konstanz und gewann Silber im Sprint (Östersund 2019) sowie im Massenstart (Pokljuka 2021, Oberhof 2023). Dazu kommt Bronze im Einzel in Pokljuka 2021.

Justine Braisaz-Bouchet krönte sich vergangenen Winter in Nove Mesto erstmals zur Weltmeisterin und holte dazu Sprint-Silber sowie Verfolgungs-Bronze (Nove Mesto 2024) und Einzel-Bronze (Östersund 2019).

Überraschenderweise wartet Elvira Oeberg noch immer auf ihre erste Einzelmedaille bei einer WM, während ihre Schwester Hanna Oeberg längst zu den erfolgreichsten Athletinnen zählt. Sie hält drei WM-Titel – Einzel-Gold in Östersund 2019 und Oberhof 2023, sowie Massenstart-Gold in Oberhof 2023 – und hat mehrere Silber- und Bronzemedaillen gesammelt.

Dorothea Wierer steht ihr in nichts nach: Auch sie hat drei WM-Titel, mit Massenstart-Gold in Östersund 2019 und einem goldenen Doppel in Verfolgung und Einzel in Antholz 2020, dazu kommen zwei Silbermedaillen.

Auf der Suche nach ihrer allerersten Medaille – Frauen

Die U23-Stars des Frauen-Biathlons – Jeanne Richard, Oceane Michelon, Selina Grotian, Maren Kirkeeide und auch Julia Tannheimer – stehen vor dem Durchbruch bei der Weltmeisterschaft und wollen ihr Medaillenkonto eröffnen.

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