Schwedisches Teamtreffen in Passo Lavazè

Die erste Woche der schwedischen Mannschaft in Passo Lavazè umfasste 1808 Meter Höhenlage, einen Schießstand auf dem höchsten Punkt des Trainingsareals und launisches Wetter. Am ersten Tag verschwanden die Zielscheiben im Nebel und am Nachmittag wurden dank des Regens aus Rollerski Wasserski, bis sich die Sonne in den folgenden Tagen endlich zeigte.

So laufen Trainingslager nun einmal: gutes Wetter, schlechtes Wetter – egal, das Training geht weiter. Lavazè ist das erste von zwei Höhentrainingslagern für die Schweden in Vorbereitung auf die olympische Saison und die dünne Luft auf 1600 Meter Höhe in Antholz. (Das zweite Höhentrainingslager findet im September in Font Romeu statt.) Cheftrainer Johannes Lukas erklärt: „Ich wollte das vergangene Jahr zur Generalprobe für das Training in der olympischen Saison machen. Es hat gut funktioniert und wir hatten eine tolle Saison. Dieses Jahr machen wir also quasi alles gleich.“ Lukas geht es die ersten Tage immer „leicht“ an mit Rollerskifahren, Kombi-Sessions und Laufeinheiten bei moderaten Geschwindigkeiten. Dann zieht er die Schrauben an bei einer 6-stündigen Fahrradtour – „die Masse macht’s“ – und gewöhnt das Team so an die Höhenlage.

Es gilt, keine Zeit zu verlieren: Die Morgeneinheit umfasst über drei Stunden, dann gibt es Mittag und eine kleine Pause, bevor erneut zwei Stunden am späten Nachmittag trainiert wird. Trainieren, essen, schlafen – das ist das Mantra im Trainingslager.

„Deshalb bin ich der Trainer!“

Nach den üblichen Schießeinheiten und einer Warmlaufrunde am zweiten Tag überprüfen die Schweden die Laktatwerte im Blut und stellen sicher, dass sich die Athleten nicht überanstrengt haben. Sebastian Samuelsson sagt Lukas vor dem Check, sein Wert liege bei „1,1, ich kenne meinen Körper“. Lukas sagt 1,4 voraus. Das Messgerät zeigt 1,4 an. Daraufhin witzelt Lukas mit Samuelsson: „Deshalb bin ich der Trainer und du bist der Athlet!“

Schießen auf Papier

Die erste Trainingskombinationseinheit der neuen Saison besteht aus langen Runden, Liegendschießen, einer Stadionrunde, Stehendschießen und erneut langen Runden. „Die Geschwindigkeit auf diesen Runden ist kontrolliert und wir konzentrieren uns auf den langen Anstieg in Richtung des Schießstands.“ Typisch für den Beginn der Saison ist das Schießen auf Papierscheiben mit dem „Fokus auf Genauigkeit“.

Nach dem morgendlichen Ausdauer- und Schießtraining folgt am Nachmittag reines Ausdauertraining mit einigen Krafttrainingseinheiten als Zugabe. Lukas erklärt: „Wir benutzen heute kurze Skistöcke, um den Rumpf zu stärken. Nächste Woche werden wir lange Stöcke einsetzen und so den Oberkörper mehr arbeiten lassen.“

1000 Meter bergauf

Nach einer kurzen Fahrt hinunter vom Plateau finden sich die 12 Athleten in der Langlaufarena der Olympischen Spiele 2026 in Tesero wieder. 30 Minuten Doppelstockschübe im flachen Tal, danach weitere eineinhalb Stunden ständiges Bergauffahren vom Tal auf 800 Höhenmetern bis nach Lavazè auf 1808 Höhenmetern. „Die Männer werden den ganzen Weg zum Hotel schaffen. Die Frauen werden zwei Stunden lang bergauf trainieren, aber nicht den ganzen Weg bewältigen können.“

Nach dem einwöchigen Trainingslager der Schweden auf Kreta bleibt das Team fast drei Wochen lang in Italien: Zwei Wochen in Lavazè und sechs Tage in Anterselva. In Hinblick auf die kommenden Olympischen Winterspiele meint Lukas: „Anterselva ist ein guter Abschluss für dieses Trainingslager. Wir werden vor allem Rollerski- und Intensiveinheiten absolvieren, uns an die neuen Strecken gewöhnen und in dem Hotel übernachten, wo wir immer absteigen. Es wird eine nette mentale Auszeit, in der sich alle entspannen können.“

Header iconSwedish Training Camp at Passo Lavazè

Die olympische Saison rückt immer näher und der alte Spruch gilt noch immer: Biathleten werden im Sommer gemacht.

Fotos: IBU/ Nordic Focus, Jerry Kokesh

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