Gold für Fomin und Kastl in Junioren-Supersprints

Der Litauer Maksim Fomin und die Deutsche Selina Marie Kastl holten heute Nachmittag in Ruhpolding bei den IBU Sommerbiathlon-Weltmeisterschaften die ersten zwei Goldmedaillen in den Supersprints der Juniorinnen und Junioren.

Herrlicher Sommertag

Der erste von insgesamt vier Wettkampftagen bei den IBU Sommerbiathlon-Weltmeisterschaften 2022 begrüßte die Juniorinnen und Junioren zu den Supersprints mit herrlichem Spätsommerwetter und nur zarten Schleierwölkchen vor strahlend blauem Himmel. Am Schießstand ließ zunächst nur ein leichter Windhauch die Fähnchen flattern, später frischte der Wind zu den Finals am Nachmittag aber böig auf.

Erste Goldmedaille

Fomin holte mit einer herausragenden, fehlerfreien Leistung in 18:00,9 über die 7,5 km der Männer die erste Goldmedaille der Woche. Silber ging an Fabian Kaskel aus Deutschland mit drei Fehlern und 21,3 Sekunden Rückstand. Bronze holte Maxime Germain aus den USA mit fünf Fehlern.

Fomin: „Sehr, sehr glücklich“

Fomin war völlig aus dem Häuschen, war es doch der erste Sieg, der erste Podestplatz und die erste Medaille für ihn. „Ich bin sehr, sehr glücklich. Beim letzten Stehendschießen war ich nicht nervös; ich war ganz ruhig, weil ich gemacht habe, was mein Trainer mir gesagt hatte. Konzentriere dich auf den schwarzen Punkt da vorn und ignoriere alle anderen und alles andere um dich herum. Ich freu mich einfach riesig...“

Dominantes Stehendschießen

Fomin dominierte praktisch das ganze Rennen, kam schon ohne Fehler durchs erste Liegendschießen und schaffte das auch im zweiten Liegendschießen, wenn er auch ein paar Sekunden hinter den Tschechen Tomas Mikyska zurückfiel. Sobald der Litauer zum Stehendschießen kam, gab es an seinem Sieg keinen Zweifel mehr. Sicher und unbeirrbar setzte er je fünf Treffer und hatte den Sieg in der Tasche. Auch Kaskel gelang das Kunststück; er lag aber zu weit zurück um angreifen zu können. Germain lieferte sich im letzten Stehendschießen einen knappen Dreikampf mit Mikyska und dem Ukrainer Dmytrii Hruschchak. Auf den letzten 100 Metern zog Germain an seinen Rivalen vorbei und holte für die USA die erste IBU SBWM-Medaille überhaupt.

Germain: „Großartig, eine Medaille zu gewinnen!“

Germain gestand, dass es ein harter Kampf gewesen war. „Die letzte Runde hat wehgetan. Es war echt heiß. Die Tschechen waren gleichauf mit mir. Ich habe einfach versucht, das Tempo mitzugehen und an jedem Anstieg anzugreifen. Das hat echt Spaß gemacht! Es ist großartig, eine Medaille zu gewinnen, das macht immer Spaß!“

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Deutscher Sieg begeistert die Zuschauer

Kastl mit insgesamt drei Fehlern begeisterte das Publikum in der Chiemgau Arena, indem sie sich nach dem ersten Stehendschießen wieder nach vorn kämpfte und zum Sieg in 20:30,3 davonzog. Die Slowenin Lena Repinc holte mit zwei Fehlern und 23,6 Sekunden Rückstand Silber. Bronze ging an Lora Hristova aus Bulgarien mit fünf Fehlern und 38,1 Sekunden Rückstand.

Kastls letzte Runde: „Lauf!“

Kastl, die nach der Qualifikation mit der 1 auf der Brust unterwegs war, freute sich über ihren Sieg ebenso sehr wie kurz zuvor Fomin. „Das ist so cool, einfach völlig verrückt.“ Zum letzten Stehendschießen, wo sie einmal verfehlte, sagte sie weiter: „Das war ein bisschen komisch, weil mich im Juniorencup noch nie so viele Leute angefeuert haben. Auf der letzten Runde konnte ich nur noch denken ... Lauf!“

Stehendschießen sichert Goldmedaille

Kastls Weg zum Sieg hätte auch mit Silber enden können; nachdem die Slowakin Julia Machyniakova mühelos und fehlerlos durch die Liegendschießen gesegelt war, lag die Deutsche zunächst hinter ihr. Im ersten Stehendschießen traf Kastl, während die Rivalin einmal verschoss. Dann ging es für Machyniakova aber mit einem Sturz in der Strafrunde schief. Sie fiel über eine Minute zurück und konnte nicht mehr wieder aufholen. Kastl kam also ganz allein mit 17 Sekunden Vorsprung vor Repinc zum letzten Stehendschießen. Die Deutsche schoss schnell, verfehlte aber einmal, während Repinc traf, aber langsamer schoss. Kastl konnte ihre Führung auf den letzten 1,5 km ausbauen und sicherte sich Gold.

Der Weg ins Finale: Qualifikationsläufe

Der Deutsche Fabian Kaskel konnte den ersten Qualifikationslauf für sich entscheiden, gefolgt von den drei Tschechen Tomas Mikyska, Josef Kabrda und Ondřej Manek auf den nächsten drei Rängen. Im zweiten Lauf sicherte sich Fomin mit nur einem Fehler den ersten Platz. Der Kasache Nicolai Akimov blieb ohne Fehler, setzte sich in der letzten Runde vom Feld ab und entschied den dritten Qualifikationslauf für sich. Den letzten Qualifikationslauf entschied der Finne Otto Invenius mit 24 Sekunden Vorsprung bei zwei Fehlern für sich, der deutlichste Vorsprung in den Qualifikationsläufen der Junioren.

Kastl gewann den ersten Qualifikationslauf der Frauen, die Slowenin Lena Repinc mit fehlerfreiem Schießen den zweiten. Johanna Puff konnte mit zwei Fehlern den dritten Lauf für sich entscheiden, sodass die Heimmannschaft gleich zweimal vertreten war. Mit fehlerfreiem Schießen gewann Julia Machyniakova aus Slowenien den vierten Quali-Lauf.

Am Freitag stehen die Supersprints der Frauen und Männer auf dem Programm. Die Qualifikationsläufe beginnen um 10:30 MESZ, die Finale um 15:10 und 16:25 werden live gestreamt.

Fotos: IBU/Christian Manzoni

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