In Livigno konzentrierten sich die Norweger auf Rollerskilaufen und Fahrradfahren und erklommen zum Abschluss das Stilfserjoch. Die Woche in Passo Lavazè wird laut Trainer Siegfried Mazet allerdings einen anderen Fokus haben: „In Livigno ging es ums rein körperliche Training und die Anpassung an die Höhe. Wir waren nur zweimal am Schießstand. Diese Woche hat sich der Fokus geändert. Wir werden das physische Training natürlich aufgrund der Höhe nicht vernachlässigen, aber wir werden mehr Zeit am Schießstand verbringen und uns viel intensiver auf das Schießen konzentrieren.“
Am Montag mussten sie noch einem Gewitter trotzen, doch am Dienstag schien am blauen Himmel bereits wieder die Sonne. Für die Männer bestand das erste Intervalltraining 2025 aus 8-minütigen Rollerskirunden, einer Schießeinheit und einem Laktattest, um die Anstrengung (moderat) zu messen – und dann alles wieder von vorn. Mazet sagte über den einfachen Aufbau dieser Einheit: „Es ist am wichtigsten, dass sie die Zielscheiben treffen. Dabei ist es egal, ob sie eine Minute oder mehr am Schießstand brauchen.“ Mazet und der Damentrainer Patrik Oberegger überwachten jede Runde, notierten die Treffer und suchten nach kleinen Fehlern, die korrigiert werden mussten.
Vor dem Beginn sagte Vetle Sjaastad Christiansen nur: „Es ist heiß.“ Am Ende der Trainingseinheit griff jeder als erstes nach etwas zu trinken und einem Energieriegel. Johannes Dale-Skjevdal genoss seine Cola. „Meine Belohnung… auch wenn sie warm ist.“
Über die lange Rollerskirunde an diesem heißen Tag meinte Dale-Skjevdal: „Ich habe versucht, nicht zu schnell zu laufen, mich auf meinen Körper zu konzentrieren und innerhalb der Zone 3 zu bleiben. Es braucht nur einen kleinen Schub und schon ist man zu schnell.“
Der Weltcupgesamtsieger Sturla Holm Laegreid erhielt eine Runde Applaus von seinen Trainern und Teamkollegen, als er den Tag ohne einen Fehlschuss beendete. Obwohl er den ganzen Morgen lang eine weiße Weste behielt, sagte er über sein 8-Minuten-Runde: „Ich denke viel über meine Technik nach. Ich denke erst am Stand wirklich ans Schießen.“
Die Frauen absolvierten eine harte Nachmittagstrainingseinheit am Montag und durften es am Morgen langsam angehen lassen. Sie konzentrierten sich aufs Schießen und Staffelübungen; kein Rollerskilaufen oder Joggen. Doch auch solche leichteren Einheiten sind genauso wichtig wie das erste Intervalltraining (das für die Damen heute ansteht). Wie Mazet bei den Herren blieb Oberegger bei den Damen an der Schusslinie und korrigierte auch die kleinsten Details, um sie fit zu machen, bevor der Schnee kommt.
Zu dieser Jahreszeit geht es jeden einzelnen Tag darum, hart zu arbeiten, sich auf Details zu konzentrieren… und auf 1.800 Höhenmetern ja nicht die Sonnencreme zu vergessen!
Fotos: IBU/Jerry Kokesh