Montag mit ... Ella Halvarsson

Für die Schwedin Ella Halvarsson war die erste komplette Saison im BMW IBU Weltcup mit einem 14. Platz in der Weltcup-Gesamtwertung und zwei Medaillen bei den IBU-Weltmeisterschaften als Krönung der Saison ein voller Erfolg.

Neben Bronze und Silber bei der WM glänzte die 25-Jährige mit einer Trefferquote von 86 %, holte den Sieg bei der Single-Mixed-Staffel in Kontiolahti und war die ganze Saison über eine feste Größe in der schwedischen Frauenstaffel.

Zum Beginn der neuen Trainingssaison verrät uns Ella, wie ihre Montagsroutine aussieht und welche große Herausforderung sie gemeistert hat.

Biathlonworld: Wann stehst du montags auf und was machst du als Erstes nach dem Aufwachen?

Ella Halvarsson: Ich stehe immer um 7 auf und gehe erst mal ins Bad.

BW: Was ist die erste App, die du auf deinem Handy aufmachst?

EH: Instagram.

BW: Was macht ein perfektes Frühstück für dich aus?

EH: Ich glaube, ich habe gar kein perfektes Frühstück, einfach nur jeden Tag das gleiche langweilige Frühstück. Zwei Scheiben Brot mit Butter und Schinken und eine Schüssel Joghurt mit Müsli. Wenn es keinen Schinken gibt, esse ich nur Brot mit Butter, das ist mit schwarzem Kaffee sehr fad.

BW: Gehören Dehnübungen, Yoga, Joggen oder mentale Vorbereitung zu deiner Morgenroutine?

EH: Nein, ich ziehe mich einfach an und gehe trainieren. Ich versuche, pünktlich aus dem Haus zu kommen und nichts zu vergessen. Und das ist echt nicht einfach! Ich gehe runter zum Auto, habe noch reichlich Zeit und merke dann, dass ich meine Uhr oder meine Brille vergessen habe. Dann muss ich wieder zurück, und schon wird es stressig. Wenn wir Fototermine haben, soll man seine Waffe, seinen Rennanzug und die Schuhe mitbringen, und jedes Mal fehlt die Waffe!

BW: Siehst du dich als Perfektionistin, wenn es ums Training geht?

EH: Nein, ich versuche konzentriert, aber nicht zu kritisch zu sein. Ich weiß, woran ich arbeiten muss, und das mache ich dann. Ein schlechtes Schießen versuche ich schnell abzuhaken. Wenn man zu sehr auf Perfektion zielt, hängt man sich an jedem Fehler auf, und dann passieren noch mehr Fehler.

BW: Bist du in den meisten Situationen furchtlos?

EH: Vor Wettkämpfen bin ich immer nervös. Das ist eine Art von Furcht. Aber davon lasse ich mich nicht aufhalten. Und bei schwierigen Abfahrten habe ich manchmal Angst. BW: Was machst du abends, um dich zu entspannen?

EH: Meistens hänge ich einfach auf dem Sofa rum und ruhe mich aus. Ich backe auch gern Sauerteigbrot oder süße Sachen, aber meistens habe ich nicht die Zeit oder die Energie.

BW: Was ist das Härteste am Leben als Profi-Biathletin?

EH: Die Müdigkeit, würde ich sagen. Im Sommer/der Trainingsphase macht man so viel, dass man für das restliche Leben einfach nicht mehr so viel Kraft hat. Das, und dass man so viel von Zuhause weg ist.

BW: Was ist die größte Herausforderung, die du als Athletin überwunden hast?

EH: Nervosität. Ich werde sehr nervös, schon seit meiner Kindheit. Ich habe mich vor Wettkämpfen sogar übergeben, das war nicht so zuträglich! Das zu überwinden und mit der Nervosität umgehen zu lernen war eine große Herausforderung. Als Teenager habe ich einfach beschlossen, dass das so nicht funktioniert und dass das jetzt aufhören muss. Es gab noch ein paar Hochs und Tiefs, aber dann wurde es besser.

BW: Was ist deine größte Schwäche?

EH: Vermutlich mein Handy, aber ich nasche auch gern jeden Tag etwas Süßes. Mir wäre es lieber, das wäre nicht so, aber so ist es nun mal!

BW: Was ist dein wertvollster Besitz?

EH: Inzwischen ist das meine Silbermedaille von den Weltmeisterschaften. Das ist der größte Erfolg meines Lebens, und das bedeutet mir enorm viel.

BW: Welches Projekt willst du zuhause noch angehen, bevor die neue Saison beginnt?

EH: Ich würde gerne in meinem Wohnzimmer ein paar Dellen in den Wänden zuspachteln und dann streichen. Das klingt wüst, ist es aber gar nicht. Die Wände sind einfach nicht glatt, und das sieht nicht gut aus!

BW: Welches Buch steht als nächstes auf deiner Leseliste?

EH: Ich habe gerade „Die 1%-Methode“ gekauft. Unser Schießtrainer Jean-Marc Chabloz hat es mir empfohlen. Zum Spaß lese ich Krimis.

Fotos: IBU/Christian Manzoni, Nordic Focus, Ella Halvarsson

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