Meine Montagsroutine mit Anna Gandler

Nachdem sie in der Saison 2023/24 die fünf besten Ergebnisse ihrer Karriere erzielt hatte, traf Anna Gandler in der Saison 2024/25 auf ein Hindernis, dass sie aus der Bahn warf. Langwierige Gesundheitsprobleme und ein Krankenhausaufenthalt zwangen sie, die Saison vorzeitig zu beenden, um sich ausgiebig zu erholen und langsam wieder ins Training einzusteigen. Nach einem soliden Sommer, 19/20 in der Verfolgung in Antholz letzten Monat und ebenfalls nur einem Fehler im Kurzen Einzel bei den Österreichischen Meisterschaften dieses Wochenende ist die IBU Juniorenweltmeisterin in der Verfolgung 2020 wieder auf einem guten Weg. „Ich freue mich sehr über diese Leistung und die Fortschritte in meinem Training.“

Mit den Österreichischen Sommermeisterschaften auf der Agenda für das letzte Wochenende sprach Gandler über ihre Montagsroutine und eine Sache, die ihr Angst einjagt.

Biathlonworld: Um welche Uhrzeit wachen Sie am Montag auf und was ist das erste, das Sie danach tun?

Anna Gandler: Es kommt darauf an, ob ich trainiere oder nicht, aber eigentlich trainiere ich immer. Normalerweise stehe ich 7 Uhr auf und messe als erstes meine Herzfrequenz. Das ist ein guter Indikator ob ich mich ausreichend erholt habe oder ob ich vielleicht krank werde. Wenn sie über 100 ist, bleibe ich im Bett. Aber manchmal habe ich keine Wahl und muss aufstehen. Wenn sie sehr hoch ist, rede ich mit meinem Trainer und absolviere nur ein leichtes Training. BW: Auf welche App schauen Sie als erstes, wenn Sie ihr Handy anschalten?

AG: Meine Notizen, um meine Herzfrequenz festzuhalten und sie an meinen Trainer weiterzuleiten, denn ich bin morgens ziemlich vergesslich! Manchmal schaue ich auch auf Instagram, aber nicht sehr oft. Ich denke, es ist nicht gut, zu viele Informationen am Morgen zu bekommen.

BW: Was macht Ihr Frühstück perfekt?

AG: Mein Porridge: Eine spezielle Kreation mit Haferflocken, Milch, zerdrückter Banane, Nussbutter und Beeren. Das ist das perfekte Frühstück für mich. Wenn (mein Freund) Emilien (Claude) hier ist, brät er sich Eier mit Schinken und Käse. Das mag ich auch gern!

BW: Kaffee oder Tee?

AG: Tee… Früchtetee und im Winter Apfeltee mit Zimt. Ich trinke keinen Kaffee.

BW: Umfasst ihre Morgenroutine auch Dehnübungen, Yoga, eine Joggingrunde oder mentale Vorbereitungsübungen für den Tag?

AG: Leider nein. Ich habe das im Sommer einmal ausprobiert, aber für mich zählt jede Minute Schlaf mehr als alles andere.

BW: Sind Sie eine Perfektionistin, wenn es ums Training geht?

AG: Definitiv, ja. Ich denke viel über das Training nach. Ich trainiere nicht einfach um des Trainings Willen. Ich denke über jede Einheit nach. Wenn ich müde und unmotiviert bin, mache ich weniger. Am nächsten Tag, wenn ich motivierter bin, mache ich mehr. Die Qualität (der Trainingseinheit) ist das wichtigste.

BW: Vor was haben Sie Angst?

AG: Spinnen!

BW: Was machen Sie, um herunterzufahren, wenn der Tag vorüber ist?

AG: Ich schaue eine Netflix-Serie oder mache ein Nickerchen. Im Moment schaue ich „Wednesday“. Das Nickerchen ist für mich sehr wichtig. Ich mag es, nach dem Mittagessen kurz zu schlafen. Wenn ich am Nachmittag nicht schlafe, bin ich nicht bereit für die nächste Trainingseinheit.

BW: Welche wichtige Lektion haben Sie in der vergangenen Saison gelernt?

AG: Man sollte immer auf seinen Körper hören und manchmal besser nicht an den Start gehen. Abwarten, einen Weltcup auslassen und zum nächsten übergehen.

BW: Wie schwer ist Ihnen das erste Training in diesem Frühling gefallen?

AG: Es war nicht schwierig, denn wir starten immer mit leichten Einheiten. Wenn man aus dem Urlaub zurückkehrt, ist man noch im Strandmodus und kann sich nur schwer motivieren. Dann fängt man langsam an. Es wird immer besser und man motiviert sich mit neuen Zielen für die kommende Saison. Das hatte ich vor Augen. Und ich war sehr motiviert.

BW: Welches Essen ist für Sie eine Sünde wert?

AG: Donuts. Immer, wenn ich sie sehe, kaufe ich einen. Ich liebe sie! Auch Erdbeeren. Die liebe ich sogar noch mehr!

BW: Was ist Ihr wertvollster Besitz?

AG: Das ist schwierig, aber ich denke, mein Hand. Ich könnte ohne Handy nicht überleben!

BW: Was war das letzte, das Sie sich gekauft haben?

AG: Ein Pulsmesser für das Training.

BW: Welches Projekt steht auf Ihrer To-Do-Liste bevor die neue Saison beginnt?

AG: Eigentlich kein Projekt. Ich will mich mit schwierigen Trainingseinheiten auf den Winter vorbereiten und mich voll auf die kommende Saison konzentrieren. Daneben werde ich nicht viel anderes tun. Ich will meine ganze Energie ins Training stecken und beim Loop Festival in München starten. Vielleicht zählt das als Projekt. Ansonsten gebe ich alles für den Winter!

Fotos: IBU/ Nordic Focus

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