Die Wettkämpfe in Nove Mesto na Morave begannen bei warmem Sonnenschein, aber bis das Schießen im Sprint der Frauen über 7,5 km begann, hatte der Wind aufgefrischt, und die Sonne war verschwunden. Die Weißrussin Irina Kruchinkina, die eine der wenigen Athletinnen war, die alle zehn Scheiben trafen, beendete den Wettkampf in 19:03,6 und holte sich damit ihren ersten Sieg überhaupt. Im 10-km-Sprint der Männer siegte der Norweger Alexander Fjeld Andersen. Er verfehlte einmal und beendete den Wettbewerb in 23:40,3.
Die Deutsche Janina Hettich belegte mit 13,4 Sekunden Rückstand auf die siegreiche Kruchinkina und mit einem Fehler im Liegendanschlag den zweiten Platz. Die Norwegerin Marthe Krakstad Johansen blieb fehlerfrei und vervollständigte das Podest mit 17,1 Sekunden Rückstand auf die Siegerin.
Erster Sieg überhaupt
Das Glück schien heute denjenigen hold zu sein, die in der zweiten Hälfte des Wettkampfes starteten. Als Janina Hettich, die als erste gestartet war, zum Liegendschießen kam, frischte der Wind gerade auf. Sie schoss eine Strafe, und der Wettkampf schien für sie vorbei zu sein. Doch als die anderen hinter ihr ebenfalls anfingen, Strafen zu schießen, musste sie sich ins Zeug legen, um diesen Fehler wiedergutzumachen. Irina Kruschinkina schaffte es jedoch, im Liegendanschlag fehlerfrei zu bleiben, und lag 7,2 Sekunden hinter der führenden Schwedin Elisabeth Högberg auf Platz vier. Marthe Krakstad Johansen, ebenfalls fehlerfrei, lag mit 9,9 Sekunden Rückstand auf dem siebten Platz.
Da Hettich als erste mit dem Stehendschießen begann, musste sie einfach alles geben und hoffen, dass es reichen würde. Dann traf sie alle fünf Scheiben und ging in die letzte Runde, ohne zu wissen, wie es bei ihren Konkurrentinnen lief. Högberg schoss einmal daneben und verlor damit die Führung. Hettich legte ein gutes Tempo an den Tag und konnte die Führung nach dem zweiten Schießen halten, bis Kruchinina (Startnummer 50) und Johansen (Startnummer 51) beide im Stehendanschlag alle Scheiben abräumten und die Deutsche mit 19,2 Sekunden Rückstand auf den dritten Platz verdrängten.
Erneut war Hettich auf der Strecke schnell unterwegs und drängte Johansen bis zur Ziellinie auf den dritten Platz. Obwohl Kruchinkina in der letzten Runde Sekunden verlor, holte sie sich den Sieg.
Kruchinkina über ihre perfekte Schießleistung: "Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe, zu schießen, denn es war heute schwierig – es war windig und unbeständig, und ich bin sehr froh, dass ich damit zurechtgekommen bin. Die zwei Nullen sind die ersten zwei Nullen für mich in dieser Saison.“
Die Deutsche Juliane Frühwirt verfehlte einmal, wurde aber mit 28 Sekunden Rückstand Vierte. Die Schwedin Ingela Andersson schoss ebenfalls einmal daneben und belegte mit 30,5 Sekunden Rückstand den fünften Platz. Natalia Gerbulova belegte mit einer Strafe im Stehendanschlag und 34,6 Sekunden Rückstand den sechsten Platz.
Justus Strelow aus Deutschland wurde mit ebenfalls einer Strafe und nur 0,5 Sekunden hinter Andersen Zweiter. Sverre Dahlen Aspenes kassierte insgesamt zwei Strafen, belegte aber mit 2,8 Sekunden Rückstand dennoch den letzten Platz auf dem Podest.
Wettkampf der Ebenbürtigen
Von Beginn des Wettkampfs an zeigte das norwegische Team seine Dominanz. Johannes Dale und Sverre Dahlen Aspenes lagen kurz vor dem ersten Schießen an erster und zweiter Stelle. Dale konnte alle fünf Scheiben treffen und übernahm die Führung. Aspenes hingegen schoss einmal daneben und lag nach dem Liegendschießen 20,8 Sekunden hinter Dale. Strelow mit der Startnummer 2 schoss einmal daneben. Håvard GutubøBogetveit war Zweiter, nur 1,7 Sekunden hinter seinem Teamkollegen. Obwohl Andersen alle fünf Scheiben traf, war er mit 12,4 Sekunden auf Dale Achter.
Dale, der für sein unglaubliches Tempo bekannt ist, enttäuschte auch in der zweiten Runde nicht. Er kam immer noch als Führender zum Stehendschießen und erhoffte sich viel vom Rest des Wettkampfs. Andersen war auf den fünften Platz geklettert, Aspenes auf den siebten, Strelow lag weit hinten auf Platz 19.
Wie so oft wendete sich das Blatt in der zweiten Schießrunde erneut. Als Dale drei und Bogetveit zwei Strafen kassierte, war das die Chance für alle anderen, wieder nach oben zu klettern. Strelow zeigte eine ruhige Hand, traf im Stehendanschlag alle fünf Scheiben und arbeitete sich auf den ersten Platz vor. Andersen, ebenfalls fehlerfrei, lag nur 2 Sekunden hinter Strelow auf Platz zwei. Der Russe Tomshin war mit 2,7 Sekunden Rückstand Dritter, Aspenes mit 2,9 Sekunden Rückstand Vierter.
Es war ein Kampf unter Ebenbürtigen, und die Abstände waren so gering, dass derjenige die Nase vorn haben würde, der in der letzten Runde am schnellsten lief. Andersen, der etwas schneller auf den Skiern war, gewann ganz knapp mit nur 0,5 Sekunden Vorsprung vor Strelow. Aspenes belegte den dritten Platz.
Aleksander Fjeld Andersen war glücklich über seinen Sieg: "Ich bin heute unfassbar glücklich, denn nach der für mich schlechten Europameisterschaft war ich sehr enttäuscht über meine schlechte Leistung beim Schießen. Ich war in guter Form, erzielte aber nicht die gewünschten Ergebnisse. Hierherzukommen, das Blatt zu wenden und dann heute mit einer halben Sekunde zu gewinnen – das ist unglaublich.”
Nach einem sauberen Liegendschießen verfehlte Lucas Fratzscher im Stehendschießen zweimal und belegte heute mit 3,9 Sekunden Rückstand den vierten Platz. Mit einem Fehler und 4,9 Sekunden Rückstand wurde der Russe Vasilii Tomshin Fünfter. Håvard GutubøBogetveit war der dritte Norweger bei der Siegerehrung und wurde mit insgesamt zwei Fehlern und 5,1 Sekunden Rückstand Sechster.
Fotos: Igor Stancik/IBU