Duo Simon/Claude gewinnt World Team Challenge

Das französische Duo aus Julia Simon und Fabien Claude gewann heute Abend die World Team Challenge mit einem dominanten Auftritt im Verfolger nach einem Start von Platz zwei hinter Norwegen mit Ingrid Landmark Tandrevold und Vetle Sjaastad Christiansen. Simon stellte die Weichen für den Sieg mit einem fehlerfreien ersten Liegendschießen, das sie in Führung brachte. Von da an konnte niemand dem französischen Team mehr gefährlich werden, und Claude sicherte den Sieg nach 33:41,6 trotz zweier nervenaufreibender Fehler im letzten Stehendschießen.

Die Norweger wurden mit 33,8 Sekunden Rückstand Zweite. Platz drei ging an das österreichische Duo aus Lisa Theresa Hauser und Felix Leitner mit 45,4 Sekunden Rückstand.

Zehn hochkarätige Teams

Zehn Teams gingen bei der World Team Challenge 2022 in der ausverkauften Veltins Arena an den Start, die zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie vor über zwei Jahren wieder stattfinden konnte. Im hochkarätig besetzten Feld fanden sich neben den zwei deutschen Teams angeführt von Denise Herrmann-Wick und Benedikt Doll auch Dorothea Wierer und Marketa Davidova sowie die Besetzung des Podests.

Massenstart: Christiansen mit 10 Treffern

Das Spektakel begann mit dem Massenstart, und die Frauen machten den Anfang. Hauser übergab nach einer Null-Fehler-Serie im Liegendanschlag beim ersten Wechsel als Führende, während die lokale Favoritin Herrmann-Wick gleich dreimal kreiseln musste. Bei der ersten Runde der Männer arbeitete Christiansen mit schnellem, sicherem Schießen einen soliden Vorsprung heraus, nachdem Leitner in die Strafrunde gegangen war. Tandrevold hielt das norwegische Duo mit ihrem eigenen perfekten Stehendschießen vorn und schickte Christiansen mit über 15 Sekunden Vorsprung auf die Strecke. Simon hielt dagegen, sodass auch sie und ihr Mannschaftskamerad Fabien Claude im Rennen blieben. Christiansen erhöhte auf zehn Treffer und war wieder auf der Strecke, bevor irgendjemand anders überhaupt einen Schuss abgegeben hatte. Zur Halbzeit hatten die Norweger 18,4 Sekunden Vorsprung vor dem tschechischen Team aus Davidova und Krcmar.

Strafrunden

Beim zweiten Liegendschießen der Frauen ging Tandrevold auf Risiko, patzte aber einmal, und Davidova gleich zweimal. Simon blieb ohne Fehler und schob sich 14,6 Sekunden hinter Norwegen auf Rang zwei. Christiansen traf alle seine Liegendscheiben und baute die Führung auf 32 Sekunden aus, während Claude einmal verfehlte, aber auf Rang zwei blieb. Tandrevold verschoss im Stehendanschlag erneut, blieb aber in Führung und hatte weiter 24 Sekunden Vorsprung auf Simon, die auch einmal danebenschoss, bevor die Männer auf die letzten zwei Runden gingen.

Christiansen stürmt zum Sieg

Die Tschechen lagen vor dem letzten Stehendschießen nur drei Sekunden hinter Frankreich und waren noch hungrig. Christiansen schoss wie seine Mannschaftskameradin einmal daneben, ging aber mit komfortablem Vorsprung auf die letzte Runde. Auch Claude musste einmal in die Runde, während Krcmar traf und sich auf Rang zwei vorschob. Der Norweger stürmte zum Sieg in 33:46,7 davon, gefolgt vom Franzosen Claude mit 25,4 Sekunden Rückstand und dem Tschechen Krcmar, der im Zielsprint noch mal alles gab und mit 25,9 Sekunden Platz drei belegte.

17 Sekunden Vorsprung für Norwegen

Das Feld war bereit für die Verfolgung, und Norwegen konnte nach dem überragenden Sieg im Massenstart mit 17 Sekunden Vorsprung (Massenstartabstände für Verfolgung halbiert) vor Frankreich und Tschechien an den Start gehen, die fast parallel losliefen. Diesmal ging es aufs Ganze, da das erste Team, das die Ziellinie überquert, zum Sieger der World Team Challenge erklärt wird.

Simons brillantes Schießen

Tandrevold führte auf dem Weg zum Liegendschießen, ließ aber zwei Scheiben stehen, währen Simon traf und in Führung ging. Claude baute die französische Führung mit fehlerfreiem Schießen weiter aus, Christiansen ihm auf den Fersen. Simon nietete die fünf Scheiben im ersten Stehendanschlag mühelos nieder. Claude tat es der Mannschaftskameradin wieder gleich und zementierte die Führung zur Halbzeit. Auch Christiansen gelang das Kunststück, sodass Norwegen mit 8,1 Sekunden Rückstand weiter auf Rang zwei lag.

Führung ausgebaut

Simon hielt die französische Fahne mit fünf satten Treffern im Liegendanschlag weiter hoch und baute die Führung weiter aus, während Tandrevold in die Runde musste. Claude traf seine letzten Liegendscheiben, Christiansen patzte allerdings erneut einmal und verschenkte die Gelegenheit, aufzuholen. Die beiden deutschen Teams setzten den Marsch Richtung Podestplatz weiter fort, als Doll und Nawrath beide ohne Fehler durch das letzte Liegendschießen kamen und sich auf Rang drei und vier schoben.

Nerven flattern, doch es reicht zum französischen Sieg

Die beiden letzten Stehendschießen entschieden das Rennen. Simon traf erneut, ebenso Tandrevold. Sie blieben auf 1 und 2, während die deutschen Teams sich um den dritten Podestplatz duellierten. Im letzten Stehendschießen zeigten alle Schützen Nerven: Sowohl Claude als auch Christiansen liefen zwei Strafrunden. Doll und Nawrath mussten beide in die Runde und sich von Podesthoffnungen verabschieden, als Leitner sich auf Platz drei schob.

Die Strafrunden hatten also keine Konsequenzen, und so lief Claude für das französische Team zum Sieg vor Norwegen mit Österreich auf Platz drei.

Fotos: IBU/Kevin Voigt

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