Am 16. Oktober ist Welternährungstag und bot uns Anlass, (virtuell) in eines der bekanntesten Länder der Welt in punkto Kochkunst zu reisen: Italien. Lisa Vittozzi, sonst vor allem für ihre Schießkünste und beharrliche Leistung auf den Skiern bekannt, ist nebenbei auch eine begnadete Köchin, und wie alle Profisportler weiß sie rund ums Essen bestens Bescheid. Bei den Biatlethen ist die Nahrungsaufnahme im Tagesablauf ein entscheidender Moment. Genauso wichtig wie das stundenlange Training ist es nämlich, dass es ein Gleichgewicht zwischen der richtigen Ernährung und Räume für Wohlfühlnahrung gibt.
„Ich finde, die Ernährung ist für Sportler von grundlegender Bedeutung, denn sie bietet die Grundlage für Ausdauer im Training“, erklärte die 25-Jährige. „Die richtige Ernährung nach dem Training ist dabei genauso wichtig wie die vor dem Training. Wir Biathleten müssen genau wissen, wie viele Kalorien wir zu uns nehmen müssen. Kann man nämlich sein Sollgewicht halten, bedeutet das eine gute Ausgangsposition für die neue Saison“.
Die Einhaltung einer gesunden und ausgewogenen Ernährung ist dabei unentbehrlich, ganz klar, aber man sollte sich davon nicht verrückt machen lassen oder gar Schlimmeres. Vittozzi findet, dass eine kleine „Ernährungssünde“ hier und da die beste Methode dafür ist, durchzuhalten.
„Man muss seine eigene Balance finden und essen, was einem guttut, damit das Ganze nicht zur Besessenheit ausartet. Wenn man zum Beispiel Magenprobleme hat, geht es einem besser, wenn man sich auf eine bestimmte Weise ernährt. In dem Fall fällt es einem auch nicht schwer, sich an die Ernährungsvorgaben zu halten. Man darf sich also nicht verrückt machen lassen und darf auch mal „sündigen“, dann fällt das Einhalten leichter und man muss nicht so streng mit sich sein“, erklärte sie uns.
„Ich glaube, ich habe gar nichts völlig vom Speiseplan gestrichen, seit ich Sportlerin bin. Soweit es geht, muss man natürlich auf alle frittierten Speisen verzichten, weil sie sehr fettig sind. Aber insgesamt betrachtet verzichte ich auf nichts völlig. Man muss einfach darauf achten, was man im Großen und Ganzen so isst, sonst nichts.“
Welche Wohlfühlnahrung genehmigt sie sich denn ab und zu?
„Was ich mir außerhalb der täglichen Ernährung manchmal trotzdem gönne, sind Schokolade und ein paar Desserts. Aber immer im angemessenen Rahmen! Ich koche gar nicht schlecht, vor allem erste Gänge wie Nudeln, Gnocchi, Risotto usw. Und am besten entspannen kann ich beim Backen“, verriet sie uns und versprach, dass wir bei nächster Gelegenheit einmal eine Kostprobe bekommen.
Auf der Weltcup-Tournee ist es nicht einfach, sich an die Ernährungsvorgaben zu halten, und ganz sicher bekommt man wenig Gelegenheiten zum Backen und Entspannen. Das ist Vittozzi bewusst, sie räumt aber ein, dass das italienische Team dieses Problem nicht hat:
„Es fällt zwar nie leicht, während der Saison die Ernährungsvorgaben einzuhalten, weil wir so viele Reisetage und Ortswechsel mitmachen. Aber wir Italiener haben das Glück, dass wir mit unserem eigenen Koch reisen. Er kann jederzeit das zubereiten, was wir gerade brauchen.“
Photo Credits: Header, Petr Slavik
Other photos, courtesy of Lisa Vittozzi, including the following example of her baking skills