Trainingsbeginn: Ab aufs Rennrad

Normalerweise beginnt am 1. Mai die neue Trainingssaison, doch nach einer langen olympischen Saison verschob sich der Start der „Rennradsaison“ auf Mitte bis Ende März.

Norwegen, Schweden und Deutschland auf Mallorca und Kreta

Nach zwei Jahren coronabedingter Pause machten sich mit den norwegischen Männern und der gesamten schwedischen Mannschaft zwei der großen Teams zum Saisonstart 2022/23 auf den Weg in den Süden. Für die Norweger, darunter die Bö-Brüder und Sturla Holm Lägreid, ging es für eine Woche nach Mallorca, wo lange Touren in der Sonne auf dem Programm standen. Lägreid scherzte nach einem langen Tag auf dem Sattle: „Erster Urlaub – äh, Trainingslager, mit der Mannschaft.“

Jemand Lust auf Tennis?

2000 km östlich von Mallorca landete die gesamte schwedische Mannschaft mit den Öberg-Schwestern, Massenstart-Silbermedaillengewinner Martin Ponsiluoma, Sebastian Samuelsson und Co. in Kreta für eine Woche Rennrad- und Skirollertouren plus Krafttraining unter freiem Himmel. Auch wenn der Fokus bei warmem und sonnigem Wetter auf dem Formaufbau lag, blieb noch genug Zeit für ein bisschen Spaß. Samuelsson und Trainer Johannes Lukas duellierten sich auf dem Tenniscourt, und der Trainer hatte nach einem harten Match am Ende die Nase vorn.

Kaum waren die Norweger abgereist, liefen die deutschen Männer auf: Benedikt Doll und Co. starten mit Rennrad-Training in den Hügeln von Mallorca und legen den Grundstein für die neue Saison.

Zuhause in Ruhpolding

Während andere weit weg von zuhause waren, waren die Olympiasiegerin im 15 km Einzel Denise Herrmann, die für eine weitere Saison verlängert, und Mannschaftskameradin Franziska Preuss beide auf vertrauten Strecken im Umland vom heimischen Biathlonstützpunkt Ruhpolding mit dem Rennrad unterwegs. Heute begann das erste Trainingslager mit dem neuen Trainer Sverre Röiseland in Ruhpolding. Herrmann auf Instagram: „Der Sommer ist zurück und damit auch die langen Rennradeinheiten ... Im Sattel heute Morgen bei fantastischem Wetter.“

Später Start in Frankreich

Während sich diese Mannschaften schon in der Sonne abrackerten, gab Frankreich bekannt, dass sich der Beginn des Trainingslagers für die 13-köpfige Weltcup-Mannschaft (7 Frauen, 6 Männer) noch bis Anfang Juni verzögert. Der Leiter des französischen Biathlon Stephane Bouthiaux erklärte Nordic Magazine, es wäre „ein Fehler gewesen, (nach einer vollgepackten Olympia-Saison) zu früh zu starten ... es war besser, noch mal drei Wochen zu schieben als zum gewohnten Termin wieder einzusteigen ... und zu riskieren, dass sich die Athletinnen und Athleten mental oder körperlich noch nicht erholt haben.“

Wie erwartet führt der Weltcup-Gesamtsieger Quentin Fillon Maillet die Herrenmannschaft mit Emilien Jacquelin, Emilien und Fabien Claude, Antonin Guigonnat und Eric Perrot an. Der neue Frauentrainer Cyril Burdet hat mit der Olympiasiegerin im Massenstart Justine Braisaz-Bouchet, die auch um mindestens eine Saison verlängert, der olympischen Silbermedaillengewinnerin im 15 km Einzel Anais Chevalier, ihrer Schwester Chloe und Julia Simon vier erfahrene Läuferinnen im Team. Die Nachwuchs-Biathletinnen Paula Botet, Caroline Colombo und Lou Jeanmonnot komplettieren die Mannschaft bei den Frauen.

Gravel Bikes in Spanien

Das erste Trainingslager mit der Mannschaft lässt also noch auf sich warten, und so läuteten Jacquelin und Guigonnat mit Martin Fourcade und ein paar Freunden die Radfahr-Saison mit einer Offroad-Graveltour ein. Nach einem ähnlichen Ausflug in die Toskana im Vorjahr ging es diesmal ins spanische Katalonien, um Kilometer runterzureißen. Jacquelins Radcomputer hatte nach einem Nachmittag auf dem Rand an der Mittelmeerküste 112 km und 6:12 h auf dem Tacho - eben eine Offroad-Tour.

Italiener in der Toskana

Wie die Franzosen startet auch das neu zusammengestellte italienische Team etwas später als sonst in die Saison: Das erste Trainingslager fand in der vergangenen Woche in Viareggio an der Toskana-Küste statt. Praktisch die gesamte Mannschaft war vor Ort, um Grundlagentraining fürs Schießen zu absolvieren und mit den neuen Trainern Rennrad zu fahren. Es blieb sogar Zeit für ein Mannschaftsfoto vor einem berühmten italienischen Wahrzeiten, dem Schiefen Turm von Pisa.

Neuer Plan für Hofer

Lukas Hofer war nach persönlicher Bestleistung auf Platz 4 in der olympischen Verfolgung der Männer und überstandener Schulter-OP um ein schon länger bestehendes Problem zu beheben die einzige Ausnahme. Während die Mannschaftskameraden an der Küste waren, mühte er sich auf dem Rennrad in den Bergen ab, und das umgeben von Schnee. Hofer absolviert „mit neuem Input und neuer Motivation“ ein abweichendes Trainingsprogramm und trainiert im Sommer mit der schwedischen Mannschaft, wobei der schwedische Cheftrainer Johannes Lukas und der italienische Trainer Alex Inderst Hofers Programm zusammen gestalten.

Tschechische Mannschaft spielt Fußball

Nicht überall begann die Saison auf dem Rennrad. Die tschechischen Männer blieben zuhause in Letohrad, während die Frauen nach Jablonec nad Nisou fuhren, um sowohl im Kraftraum als auch am Schießstand zu trainieren. Trainer Egil Gjelland ging an einem Nachmittag mit den Frauen zwei Stunden joggen, während die Männer den neuen Schießtrainer Matt Emmons kennenlernen durften. Wie bei den Kolleginnen und Kollegen auf den sonnigen Mittelmeerinseln blieb auch hier Zeit für Spaß. Die Männer fanden den besten Platz, um ein bisschen zu kicken: Das sattgrüne Gras am Schießstand!

Nach und nach setzen sich die Mannschaften wieder in Bewegung, gehen Rennrad oder Skiroller fahren und setzten die ersten Schuss am Schießstand, um mit der Vorbereitung auf die BMW IBU Weltcupsaison 2022 und die IBU Weltmeisterschaften 2023 in Oberhof zu beginnen.

Fotos: Sturla Holm Lägreid, Henrik Kindren, Benedikt Doll, Mirco Romainin, Martin Fourcade, Petr Slavik

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