Expertenmeinung: Kaisa Makarainen

Beeindruckt von den französischen Frauen und den phänomenalen Fans in Nove Mesto erklärt Kaisa Makarainen, dreimalige Gesamtsiegerin, die Herausforderungen nasser Schneebedingungen, die Bedeutung körperlicher Kraft und die schwierige Aufgabe für die Wachserinnen. Sie verrät auch, warum die Schweden in Woche 2 den Durchbruch schaffen könnten.

Es war eine sehr schöne erste WM-Woche. Das Wetter ist nicht das beste, die Organisatoren mussten zusätzliche Arbeit leisten, um die Wettkämpfe durchführen zu können, aber die Atmosphäre ist fantastisch. Die Ergebnisse waren nicht allzu überraschend. Aber es war trotzdem unglaublich, vier Französinnen auf den ersten vier Plätzen im Sprint zu sehen!

Die Französinnen waren in der ersten Woche wirklich bemerkenswert. Obwohl sie in den ersten beiden Trimestern stark waren, war es nicht leicht für sie, bei den Weltmeisterschaften Leistungen auf einem derart hohen Niveau zu erbringen. Und wir sprechen nicht nur von Justine (Braisaz-Bouchet) oder Julia (Simon): das ganze Team läuft in Nove Mesto zur Höchstform auf. Sturla Holm Laegreid hat mich mit seinem Sprintsieg überrascht – ich meine, sofern ein norwegischer Sieg einen überraschen kann:)

Das Wetter hat die Dynamik erheblich beeinträchtigt. Wir müssen wissen, dass die Strecke am ersten Montag geschlossen war und das Team nur den Dienstag hatte, um das Material zu testen. Das war hart für die Wachser. Bei nassen Bedingungen ist die Strecke immer schwergängig: Ohne Fluor muss es noch schwieriger gewesen sein, die Skier zu präparieren. Einige größere Teams haben dafür noch keine Formel gefunden. Sie werden jeden freien Tag nutzen wollen, um die richtige Kombination zu finden. Obwohl das Streckenprofil in Nove Mesto nicht zu den härtesten gehört, sind diese Bedingungen unerbittlich. Wir konnten sehen, wer die Energie hat, die Schmerzen durchzustehen. Wir haben auch gesehen, wie erschöpft die Athleten waren, nachdem sie die Ziellinie überquert hatten!

In der zweiten Woche gibt es neue Chancen auf Medaillen. Wenn ich antreten würde, würde ich mir am Montag vor dem 15-km-Einzelrennen der Frauen frei nehmen und eine leichte Joggingrunde drehen. Jedes unnötige Skifahren auf diesem Schnee ist ein Kraftakt für den Körper. Aber bei den vollen Tribünen und den Fans an den Pisten werden die Athleten die Energiereserven für die letzten vier Wettkämpfe finden. Nove Mesto ist wegen der Fans ein so besonderer Ort. Die Nachtrennen machen die Atmosphäre noch intensiver: Als Athlet hört man die Lärmwand, und dann sind es nur noch man selbst und das Ziel unter den Lichtern. Wer könnte in der zweiten Woche Medaillen holen? Die Schweden waren in allen Einzelwettkämpfen nah dran. Irgendwann werden sie den Durchbruch schaffen.

Teile die News!

Header iconAbonniere unseren Newsletter