Kadervorstellung: Vorbereitung auf Winterspiele läuft an

Die Trainingssaison für die olympische Saison 2025/26 ist bereits in vollem Gange und die Kader stehen fest. Die großen Nationen Norwegen, Schweden, Frankreich und Deutschland haben ihre A-Kader vor einigen Wochen bekanntgegeben, viele davon größer als üblich, einer kleiner und manche mit überraschenden Veränderungen.

Norwegen ohne Bös

Norwegen stellte den ersten Kader in der Post-Bö-Ära vor, angeführt vom Weltcup-Gesamtsieger Sturla Holm Lägreid. Neben Lägreid kehrte auch Vetle Sjaastad Christiansen trotz einer Rückstufen in den IBU Cup Mitte der Saison in den A-Kader zurück und bildet mit Johannes Dale-Skjevdal das erfahrene Rückgrat der Mannschaft. Die drei verbleibenden Plätze gingen an die jungen Wilden Endre Strömsheim, Martin Uldal und Vebjörn Sörum. Uldal und Sörum ersetzen damit die Bö-Brüder im Kader. Die IBU-Cup-Stars Isak Frey, Sivert Bakken, Johan Olav Botn und Sverre Dahlen Aspenes bleiben im Kader für den IBU Cup. Strömsheim, Sörum und Uldal haben alle schon Weltcupsiege verbuchen können, sind aber mit ihren kumulierten 117 Weltcupstarts noch eher unerfahren, verglichen mit den 529 Starts der Routiniers im Kader.

Knotten trainiert alleine

Der A-Kader der norwegischen Frauen überraschte viele, war doch Karoline Offigstad Knotten, Startläuferin der Staffel und Silbermedaillengewinnerin von Lenzerheide nach einem 14. Platz in der Gesamtwertung der Vorsaison nicht gesetzt. Knotten, die sich abseits der Mannschaft mit dem ehemaligen Nationaltrainer Roger Grubben auf die Saison vorbereitet, war irritiert: „Ich will einfach nur in der Olympia-Saison die bestmögliche Leistung abliefern.“

Ohne Knotten rücken Ingrid Landmark Tandrevold und Maren Kirkeeide auf die Führungspositionen im Kader vor, hinzu kommen Juni Arnekleiv, Ragnhild Femsteinevik und Marthe Krakstad Johansen.

Schweden setzt auf Erfahrung

Die Olympiahoffnungen in Schweden ruhen auf den Schultern des routinierten Dreigestirns aus Sebastian Samuelsson, Martin Ponsiluoma und Jesper Nelin, in der Gesamtwertung auf den Plätzen 5, 15 und 22. Auf den verbleibenden Plätzen sind Anton Ivarsson, Malte Stefansson und Viktor Brandt gesetzt.

Den Frauenkader führen die Öberg-Schwestern mit Anna Magnusson und Linn Gestblom (geb. Persson) an, die alle vier viel Erfahrung mitbringen. Gestblom, eine zuverlässige Schützin mit 89 % Trefferquote, hatte sich im letzten Winter von einer Schulter-OP erholen müssen und kehrt nun in den Kader zurück.

Shooting Star Ella Halvarsson, 18. in der Gesamtwertung, und die Nachwuchstalente Anna-Karin Heijdenberg und Sara Andersson sorgen für die nötige Tiefe. Überraschend war die Rückkehr der 30-jährigen Johanna Skottheim in den Kader, die sich in der Saison 2024/25 wieder in die Spitze zurückgekämpft hatte.

Fünf Frauen für Frankreich

Bei den dominanten französischen Teams gab es keine Überraschungen, abgesehen vom exklusiv kleinen Kader der Frauen. Im A-Kader sind dort Lou Jeanmonnot, Julia Simon, Oceane Michelon, Jeanne Richard und Justine Braisaz Bouchet gesetzt, in der Vorsaison auf den Plätzen 2, 3, 5, 6 und 8 in der Gesamtwertung. In dieser kleinen Leistungsgruppe können Trainer Cyril Burdet, Jean Paul Giachino und Patrick Favre sich besonders intensiv um die einzelnen Athletinnen kümmern. Bei Frankreichs 7 Startplätzen im Weltcup wird der B-Kader oft mit dem A-Kader zusammen trainieren.

Sieben Männer im französischen Kader

Der A-Kader der Männer unter der Leitung von Simon Fourcade und Jean Pierre Amat wurde von 5 Plätzen in der Vorsaison wieder auf 7 aufgestockt. Zum engen Kern gehören Eric Perrot, Quentin Fillon Maillet, Emilien Jacquelin, Fabien und Emilien Claude, mit den Plätzen 3, 5, 7, 12 und 21 in der Gesamtwertung. Nach soliden Resultaten kehrt der erfahrene Antonin Guigonnat, 24. in der Gesamtwertung, aus dem IBU Cup zurück; Oscar Lombardot sichert sich mit einer Trefferquote von 93 % den letzten Platz.

Preuss führt deutschen Kader an

Wie die engen Rivalen in Frankreich und Schweden haben auch die Deutschen die Qual der Wahl bei der Besetzung der Leistungsgruppe 1a. Acht Frauen und acht Männer kommen für die Startplätze im Weltcup und bei den Winterspielen in Frage. Bei den Frauen stehen die Gesamtweltcup-Siegerin Franziska Preuss und die neuntplatzierte Selina Grotian ganz oben auf der Liste. Vanessa Voigt, die im vergangenen Winter mehrere Wochen wegen Erschöpfung ausgefallen war, kehrt in den Kader zurück, ebenso Janina Hettich-Walz nach ihrer Elternzeit. Die 19-jährige Julia Tannheimer ist zum zweiten Mal für den Weltcup gesetzt, Doppel-Europameisterin bei der IBU OEM Johanna Puff steigt aus dem IBU Cup auf.

Bei den Männern waren Philipp Nawrath und Scharfschütze Justus Strelow gesetzt. Danilo Riethmüller und Philipp Horn, beide Weltcup-Bestleistungen in der Vorsaison mit den Platzierungen 3 und 4, gesellen sich mit dem Routinier Johannes Kühn dazu und dürften um Staffel-Starts konkurrieren.

Fotos: IBU/Christian Manzoni, Archive, Nordic Focus

Teile die News!

Header iconAbonniere unseren Newsletter