Der Weltcupgesamtsieger von 2011 wurde von seinen Emotionen überwältigt und erklärte mit Tränen in den Augen seine Entscheidung: „Ich habe dem norwegischen Fernsehen vor Minuten gesagt, dass dies meine letzte Saison ist. Das ist der Grund (für meine Tränen). Es ist mein erster Sieg hier in Antholz. Ich habe mir gesagt: Wenn ich noch einmal gewinne, dann gebe ich es bekannt, denn ich möchte die größtmögliche Aufmerksamkeit, um diesen Moment in Erinnerung zu behalten. Nichts ist besser, als wenn ich gewinne. Es war ein schöner Tag. Meine Frau ist hier. Ich habe den zweiten Saisonsieg eingefahren und gleichzeitig den ersten hier in Antholz. Es war sehr schwierig, aber auch aufregend. Es war richtig, es hier zu verkünden. Jetzt bin ich erleichtert und kann den Rest der Saison genießen.“
Laegreid leistete sich einen Fehler und wurde am Ende Zweiter. Er war „ein bisschen enttäuscht im Ziel, denn es war so knapp. Aber nach Tarjeis Bekanntgabe ist es ohnehin sein Tag. Er war einer meiner größten Vorbilder und hat es wirklich verdient.“
Trotz seines zweiten Platzes übernahm Laegreid das Gelbe Trikot, drei Punkte vor JT Boe. „Ich bin genau, wo ich sein will: Mitten im Duell mit Johannes und ich spüre den Druck… Ich will einen guten Kampf liefern.“
Der Italiener Tommaso Giacomel schoss zwei Strafrunden und landete 2,6 Sekunden hinter Boe auf Rang drei. Ein weiterer Norweger, Martin Uldal, wurde Vierter mit einem Fehler und einem Rückstand von 20,5 Sekunden. Platz fünf ging an den Ukrainer Dmytro Pidrushnyi mit einem Patzer und einem Abstand von 22 Sekunden. Der Slowene Jakov Fak blieb fehlerfrei und belegte 26,8 Sekunden hinter Boe Rang sechs.
Die Athleten wurden von sonnigen, fast windstillen Bedingungen beim ersten Rennen auf den neu angelegten Strecken von Antholz begrüßt. Laegreid schoss liegend schnell und sicher und war ein Dutzend Sekunden schneller als der ebenfalls fehlerfrei gebliebene Tarjei. Giacomel lag aufgrund eines Fehlers 15 Sekunden zurück, flog aber über seine Heimloipen. Der späte Starter Uldal traf ebenfalls und lag 11 Sekunden zurück.
Tarjei schoss stehend in seinem bekannten Stakkato-Stil und sicherte sich mit fünf perfekten Treffern die Führung. Laegreid schoss schnell, verfehlte aber die letzte Scheibe und ging 0,6 Sekunden hinter seinem Teamkollegen aus der Strafrunde wieder auf die Strecke. Giacomel setzte den zweiten Schuss daneben und lag als Dritter zehn Sekunden zurück.
Der erfahrene Norweger zeigte eine starke Schlussrunde und konnte sich knapp gegen Laegreid wehren. Giacomel stürmte als Dritter ins Ziel, 2,6 Sekunden hinter dem Sieger.
Fotos: IBU/Yevenko, Nordic Focus