Coach Johannes Lukas gab zu Protokoll, dass sein Team in dem gut zweiwöchigen Trainingslager in Idre darauf hingearbeitet hat, auf ein Leistungsniveau von gut 90 % zu kommen: „Auf uns wartet der Heim-Weltcup. Da müssen wir in Form sein. Für uns ist das nach den Olympischen Spielen das zweitwichtigste Saisonereignis. Schließlich werden zahlreiche Partner und Sponsoren vor Ort sein. Die Erwartungen an uns sind sehr hoch, auch das Medieninteresse in Schweden ist riesig. Deshalb wollen wir bereit sein. Da können wir nicht mit 70 % Leistung antreten. Das wäre eines Weltcups vor heimischer Kulisse nicht würdig.“
Vor diesem Hintergrund war Lukas mit den Ergebnissen eines Testrennens in Idre durchaus zufrieden: „Ich habe ein gutes Gefühl. Das Schießen war in Ordnung. Anna Magnusson und Martin Ponsiluoma sind ohne Schießfehler geblieben und haben sich jeweils den Sieg geholt. Hanna Öberg blieb ebenfalls fehlerfrei. Bei Sebastian Samuelsson hat ein Fehlschuss den Unterschied ausgemacht. Bei den Frauen ist die Leistungsdichte sehr eng. Es ist ein wahrer Luxus, solch eine Tiefe im Team zu haben.“
Zum Saisonauftakt im Mittelpunkt zu stehen, kann eine Herausforderung sein – aber auch ein Vorteil. „Wäre der Saisonauftakt in Kontiolahti, wären wir etwas entspannter. Zum Start in die neue Saison sind zwar alle nervös, aber woanders wären die Medien nicht so sehr auf uns fokussiert. In Schweden erfreut sich der Biathlon in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit, was sich auch in der Anzahl der vertretenen Medien widerspiegelt. Daher müssen wir zu vielen Pressekonferenzen. Auf der einen Seite bedeutet das mehr Stress, auf der anderen Seite können wir aber alle in den heimischen vier Wänden schlafen, was wiederum ein Vorteil ist. Die Athletinnen und Athleten haben mehr Zeit zu Hause, bevor es nach Hochfilzen und Frankreich geht. So sind wir nur zwei Wochen unterwegs. Das ist gut für uns.“
Auch die Athletenseite freut sich über den Auftakt zu Hause. Elvira Öberg: „Zwei Wochen länger zu Hause zu sein, ist eine große Sache, da wir nach Weihnachten sieben Wochen unterwegs sein werden. Wenn du zum Saisonauftakt in deinem eigenen Bett schlafen kannst, Freunde und Familie um dich herum hast, ist das einfach schön.“
Sebastian Samuelsson feierte drei seiner sieben Karrieresiege in Östersund. Dementsprechend freut er sich auf die Wettkämpfe. „Ich kenne den Ort sehr gut. Das Beste ist natürlich, dass ich zwischen den Rennen zu Hause schlafen kann. Zu Saisonbeginn bin ich oft in guter Verfassung und für mich ist ein Weltcup-Sieg im Dezember genauso schön wie ein Erfolg im Januar. Ich bin zuversichtlich, dass ich in dieser Saison in Östersund etwas holen kann. Falls Stimmen laut werden sollten, dass ich in der Olympiasaison zu früh in Form bin, ist mir das egal. Es spielt für mich keine Rolle!“
Trotz einiger Herausforderungen blickt das schwedische Team dem Heimauftakt in Östersund also erwartungsvoll entgegen.
Fotos: IBU/Per Danielsson, Svenskt Skidskytte/Emma Hoglund