Wiesensarter und Rastorgujevs holen WM-Titel im Supersprint

DSV-Athletin Marion Wiesensarter sicherte sich trotz jeweils eines Fehlerschusses im Liegendanschlag die Goldmedaille im Supersprint der Frauen über 7,5 km. Nach zwei fehlerfreien Stehendschießen lief sie in Osrblie in 23:13,4 Minuten zum Sieg. Beim Rennen der Männer am Nachmittag setzte sich Andrejs Rastorgujevs in 17:38,8 Minuten durch. Der Lette, der 2007 erstmals an einer Sommerbiathlon-WM teilnahm, blieb stehend ebenfalls fehlerfrei und verfehlte im zweiten Liegendanschlag lediglich eine Scheibe.

Steigender Spaßfaktor

Wiesensarter war nach ihrem Erfolg überglücklich. „Ich bin superstolz. Dabei dachte ich immer, der Supersprint passt nicht so recht zu mir. Nach dem Sieg heute gefällt mir die Disziplin besser. Es macht mit jedem Mal mehr Spaß.“

Spannung beim letzten Schießen

Nach ihren zwei Fehlern bekam sie Zweifel, ob es zum Sieg reichen würde. Doch sie blieb fokussiert. „Im Rennen habe ich nicht an den Sieg gedacht. Erst beim letzten Schießen kamen mir erste Gedanken. Davor war ich voll darauf konzentriert, schnell zu laufen. Da mir der Stehendanschlag besser liegt, habe ich etwas mit dem Erfolg geliebäugelt. Als ich hörte, dass Tomingas daneben schoss, dachte ich, dass ich mich jetzt beeilen muss.“ In der Schlussrunde holte sie alles aus sich heraus und fuhr einen ungefährdeten Sieg ein.

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Supersprint der Frauen

Hinter Wiesensarter kam die Estin Tuuli Tomingas nach vier Fehlern mit 9,8 Sekunden Rückstand auf den Silberrang. Wiesensarters Teamkollegin Lisa Maria Spark holte sich nach einem Fehler und 15,4 Sekunden Rückstand die Bronzemedaille.

Joanna Jakiela (Polen) kam nach drei Fehlschüssen 25,5 Sekunden hinter der Siegerin auf Rang vier. Dahinter folgten Tomingas Teamkollegin Susan Kuelm (ein Schießfehler, 29,7 Sekunden zurück) auf Platz fünf und Tereza Vobornikova (Tschechien) mit drei Fehlern und 34,3 Sekunden Rückstand auf Position sechs.

Estinnen in der Quali top

Der zweite Tag bei den Sommerbiathlon-Weltmeisterschaften wurde bei wolkigem Himmel und warmen 26 °C mit dem Supersprint der Frauen eröffnet. Durch blitzsaubere Schießleistungen setzten sich die beiden Estinnen Tomingas (12:47,9 Minuten) und Kuelm (21,9 Sekunden zurück) an die Spitze der Qualifikationswertung.

Führungswechsel im Finale

Im Finale über 7,5 km blieben sieben Athletinnen im ersten Liegendanschlag ohne Fehler und gingen innerhalb von 8,8 Sekunden zurück auf die Strecke. Vor dem zweiten Liegendschießen setzten sich Lucie Charvátová und Marketa Davidova an die Spitze, mussten allerdings beide in die Strafrunde. Dadurch übernahmen Tomingas und Kuelm, die erneut fünf Treffer landeten, die Positionen 1 und 2.

DSV-Athletinnen mit sauberem Stehendanschlag

Vor dem ersten Stehendschießen hatte Tomingas 20 Sekunden Vorsprung auf das restliche Feld. Sie setzte zwei Patronen daneben, behauptete aber ihre Führung. Wiesensarter und Spark räumten alle Scheiben ab und gingen als Zweite und Dritte auf die nächste Runde. Ihr Rückstand betrug 3 bzw. 12 Sekunden. Das DSV-Duo blieb auch beim zweiten Stehendschießen fehlerfrei, während Tomingas ihren letzten Schuss daneben setzte und so 6,6 Sekunden hinter Wiesensarter und eine halbe Sekunde hinter Spark auf die Schlussrunde ging.

Wiesensarter lief auf der letzten Schleife allen davon und sicherte sich den Sieg, während Tomingas Silber erkämpfte und durch ihre gute Laufleistung Spark noch auf den Bronzerang verdrängte.

Supersprint der Männer

Rastorgujevs gewann seinen ersten WM-Titel im Sommerbiathlon 6,4 Sekunden vor dem Tschechen Tomas Mikyska, der sich insgesamt drei Fehlschüsse leistete. Der Ukrainer Artem Tyshchenko blieb als einziger Athlet des Tages gänzlich ohne Fehler und sicherte sich 7,5 Sekunden hinter dem Sieger Bronze.

Der Goldmedaillengewinner gab später das Erfolgsgeheimnis seines Sieges preis: „Wenn die Form stimmt läuft es auch am Schießstand, weil beides eng miteinander verknüpft ist. Heute war ich bereit.“

Rang vier ging an den Rumänen Dmitrii Shamaev (zwei Fehler, 30 Sekunden zurück). Dominic Schmuck (Deutschland) kam 32,3 Sekunden hinter dem Sieger nach einem Fehlschuss auf den fünften Platz. 32,7 Sekunden hinter dem neuen Weltmeister reihte sich Oskar Brandt (Schweden) mit drei Fehlern auf Rang sechs ein.

Bei der Supersprint-Qualifikation setzte sich wie schon bei den Frauen ein Este an die Spitze. Rene Zahkna setzte alle Patronen sicher ins Ziel und verbuchte vor dem ebenfalls fehlerfreiem Ukrainer Ruslan Tkalenko sowie dem Schweden Jesper Nelin (ein Fehler) die schnellste Zeit.

Sonniger, windiger Nachmittag

Beim Finale am Nachmittag ließ sich die Sonne blicken, allerdings wehte noch immer heftiger Wind von links nach rechts über den Schießstand. Nach dem ersten Liegendanschlag blieben zehn Athleten fehlerfrei und gingen innerhalb von 12 Sekunden zurück auf die Strecke. Mikyska führte ausgangs des Schießstadions das Feld an, dicht gefolgt von Zahkna. Das Duo lief einige Sekunden Vorsprung aufs Feld heraus, schoss im zweiten Liegendanschlag im Akkord und ging 16.5 Sekunden vor Hornig zurück auf die Strecke.

Rastorgujevs und Mikyska kämpfen um Gold

Mikyska verfehlte stehend zunächst zwei Scheiben, behauptete seine Führung aber mit 4 Sekunden. Dahinter blieben Tyshchenko und Rastorgujevs ebenso fehlerfrei wie der Viertplatzierte Brandt (9,3 Sekunden zurück). Die Medaillen würden also beim letzten Stehendschießen vergeben. Der Lette und sein tschechischer Rivale schossen nebeneinander. Mikyska war schnell am Abzug und verfehlte eine Scheibe, Rastorgujevs war etwas kontrollierter, räumte alles ab und ging mit 6 Sekunden Vorsprung auf die Schlussrunde. Der 35-jährige Veteran konnte seine Führung behaupten und sicherte sich die Goldmedaille vor seinem 23-jährigen Kontrahenten. Tyshchenko rundete sein perfektes Schießergebnis mit der Bronzemedaille ab.

Die IBU Sommerbiathlon-Weltmeisterschaften gehen am Samstag mit den Sprints in den Junioren- und Elite-Kategorien weiter.

Fotos: IBU/Christian Manzoni

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