Finale im Para-Biathlon-Weltcup beginnt in Torsby

Trotz des frühlingshaften Wetters war die Stimmung beim Auftakt zum Finale des Para-Biathlon-Weltcup in Torsby hervorragend. In demselben Stadion, in dem 2010 schon die Jugend- und Juniorenweltmeisterschaften ausgetragen worden waren, kämpften heute die besten Para-Biathletinnen und -Biathleten der Welt um den Gesamtsieg. Während die Favoriten oft ihrer Rolle gerecht wurden, gab es auch einige Überraschungen.

Das Organisationsteam sorgte trotz der ungewöhnlich warmen Temperaturen im Vorlauf für eine gut präparierte Strecke. Für die Kategorie Sitzend wurde die Strecke allerdings gekürzt und statt der üblichen 7,5 km nur 6 km absolviert. Bei diesen Bedingungen konnte der Kasache Yerbol Khamitov mit seinem zweiten Sieg in Folge glänzen – er hatte das letzte WM-Rennen in Pokljuka gewonnen – und ist nun auf Kurs für den Gesamtsieg und die Kristallkugel. Trotz einer Strafrunde kam er 17 Sekunden vor dem fehlerfrei gebliebenen Ukrainer Pavlo Bal ins Ziel.

Bei den Frauen setzte sich in einem stark reduzierten Feld erneut Kendall Gretsch durch. Ihr Ziel für die letzten Rennen ist, ihre ungebrochene Siegesserie in Torsby weiter fortzusetzen. Im Sprint gelang es Yunji Kim aus Korea beinahe, Gretsch noch anzugreifen; sie traf alle Scheiben, lag aber im Ziel doch 52 Sekunden zurück.

Die deutschen Frauen bestätigten in der Kategorie Sehbehindert erneut ihre Dominanz. Leonie Marie Walter, Johanna Recktenwald und die zurückgekehrte Linn Kazmaier blieben alle ohne Fehler und belegten das komplette Podest. Auch wenn es lange so aussah, als könnte sich Recktenwald den zweiten Sieg in Folge sichern, lieferte Walter den besseren Schlusssprint und lag am Ende 12 Sekunden vorn.

Die ansonsten so starke ukrainische Männermannschaft in der Kategorie Sehbehindert musste sich heute geschlagen geben. Anthony Chalencon sicherte sich mit fehlerfreiem Schießen und 47 Sekunden Vorsprung auf Iaroslav Reshetynsky seinen ersten Sieg in dieser Saison. Der dreifache Goldmedaillen-Gewinner aus Pokljuka Oleksandr Kazik schaffte es nach drei Fehlern nur auf Platz fünf.

Nach einem enttäuschenden Auftritt bei den Weltmeisterschaften in Pokljuka im Februar holte Serhii Romaniuk aus der Ukraine den zweiten Saisonsieg und profitierte von Mark Arendz‘ Fehler im zweiten Schießen. Der Kanadier, der mit 20 Sekunden Rückstand ins Ziel kam, bleibt bei noch zwei ausstehenden Rennen mit einem Vorsprung von über 120 Punkten auf Romaniuk der Favorit auf die Kristallkugel.

Das sicher packendste Rennen war das der Frauen stehend. Natalie Wilkie traf alle ihre Scheiben, brauchte allerdings lange am Schießstand, sodass sie vor der Schlussrunde acht Sekunden hinter der Weltcup-Führenden Oleksandra Kononova lag. Im Ziel lag die Kanadierin jedoch... drei Hundertstel einer Sekunde vorn! Damit machte sie den verlorenen Sprint diese Woche bei der FIS Ski-WM in Trondheim wieder gut, bei der sie zwei Zehntel hinter Vilde Nilsen aus Norwegen ins Ziel gekommen war.

Header iconPara Biathlon World Cup Torsby - Day 1

In Torsby stehen noch zwei Disziplinen auf dem Plan. Am Sonntag geht es für die Athletinnen und Athleten in die Einzelrennen, bevor nach einem Ruhetag am Dienstag die mit Spannung erwarteten Sprint-Verfolger ausgetragen werden.

Fotos: Krystek | IBU

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