IBU Cup-Staffelsiege für Russland und Deutschland

Spannung bis zum Schluss und eine großartige Biathlon-Show wurde in Brezno-Osblie von der Frauenstaffel über 4x6 km geboten. Die russische Staffel, die aus Natalia Gerbulova, Ekaterina Noskova, Valeriia Vasnetcova und Anastasiia Egorova bestand, triumphierte mit zwei Strafrunden und neun Nachladern in einer Zeit von 1:06:47,5. Die aus Justus Strelow, Lucas Fratzscher, Philipp Horn und Philipp Nawrath bestende deutsche Mannschaft gewann die Staffel der Männer über 4 X 7,5 km mit einer Strafrunde und neun Nachladern in 1:16:16,5.

Die Frauenstaffel

Die schwedische Staffel bestehend aus Elisabeth Hoegberg, Stina Nilsson, Ingela Andersson und Anna Hedstrom kassierte ebenfalls zwei Strafrunden, brauchte aber zwölf Nachlader und schaffte es mit 9,4 Sekunden Rückstand auf den zweiten Platz. Die Deutschen Anna Weidel, Juliane Frühwirt, Hanna Kebinger und Marion Deigentesch belegten die letzte Podestplatzierung, wobei sie eine Strafrunde, acht Nachlader und 26,5 Sekunden Rückstand hatten.

Die Norwegerinnen wurden mit 1:38,2 Rückstand Vierte, die Französinnen mit 2:26,2 Rückstand Fünfte, während die Ukrainerinnen mit 2:32,4 Rückstand den sechsten Platz belegten.

Langsamer Start für das siegreiche Team

Die Russin Gerbulova lag nach dem ersten Liegendschießen, bei dem ihre engsten Kontrahentinnen ohne Nachlader auskamen, mit 13,3 Sekunden Rückstand auf die Schwedin Hoegberg auf Platz sechs. Den Fehler im Liegendschießen korrigierte Gerbulova im Stehendschießen, schob sich mit 18,1 Sekunden Rückstand auf Platz drei und lag nun 6,2 Sekunden hinter den USA. Gerbulova war auf den Skiern schneller und konnte dadurch die US-Amerikanerin Phaneuf überholen, sodass sie ihre Übergabe als Zweite machte.

Mit Nilssons Tempo konnte keine mithalten

Als die Schwedin Stina Nilsson nach dem ersten Wechsel das Tempo vorgab, vergrößerte sich der Abstand zwischen dem schwedischen und dem russischen Team noch weiter. Zum Liegendschießen kam Nilsson mit mehr als 30 Sekunden Vorsprung gegenüber der an zweiter Stelle liegenden Russin Noskova. Als Nilsson und Noskova jeweils zwei Nachlader verbrauchten, witterte die Deutsche Juliane Frühwirt ihre Chance. Mit fünf sauberen Schüssen sicherte sie der deutschen Mannschaft beim Liegendschießen die Führung, während die Schwedinnen mit nur 3,3 Sekunden Rückstand auf dem zweiten Rang lagen und die Russinnen mit 15,2 Sekunden Rückstand auf dem dritten.

Frühwirt konnte auf der Strecke nicht mit Nilsson mithalten und verlor mehrere Sekunden, bevor sie als Zweite beim Stehendschießen ankam. Sie hatte 7,5 Sekunden Rückstand auf Nilsson. Die Schwedin kassierte eine Strafrunde, Frühwirt kam dagegen mit einem Nachlader aus und ging in Führung. Noskova schaffte es jedoch, beim Stehendschießen ohne Nachlader auszukommen und verdrängte Nilsson auf den dritten Platz. Nach dem Stehendschießen lag Noskova 7 Sekunden hinter der Deutschen, doch beim Wechsel hatte sie die Oberhand und kam mit 12,8 Sekunden Vorsprung als Erste im Ziel an.

Die dritte Russin Vasnetcova zeigte im Liegendschießen eine solide Leistung ohne Nachlader. Die Deutsche Kebinger und die Schwedin Andersson brauchten je einen Nachlader, während Vasnetcova sich die Spitzenposition ergatterte und den Schießstand mit souveränen 32 Sekunden Vorsprung verließ. Bis zum Stehendschießen vergrößerte sich der Vorsprung zwar weiter, doch Vasnetcova brauchte drei Schüsse zusätzlich, wodurch Kebinger aufholen konnte. Trotz der drei Nachlader hielt Vasnetcova die Führung und steuerte mit einem Vorsprung von 8,9 Sekunden auf den Wechsel zu.

Spektakuläres letztes Schießen

Da nach der dritten Runde keine Veränderung unter den drei Besten abzusehen war, lag der Wettbewerb in den Händen der Schlussläuferinnen. Während die Russin Egorova beim Liegendschießen alle Scheiben traf und ihren Vorsprung ausbaute, brauchte Deigentesch einen Nachlader und die Schwedin Hedstrom sogar zwei, sodass die beiden mit 20,5 und 44,3 Sekunden Rückstand die Plätze zwei und drei belegten. Als sie mit mehr als 30 Sekunden Vorsprung auf ihre Rivalinnen in das abschließende Stehendschießen ging, schien es, als sei der Wettkampf entschieden, doch dann wurde es am Schießstand plötzlich windig. Die ersten drei Teams hatten Probleme, ihre Ziele zu treffen, wodurch Hedstrom und Deigentesch je eine Strafrunde und Egerova sogar zwei kassierte. Hedstrom kam als Erste wieder aus der Strafrunde und lag 4,8 Sekunden vor Egorova. Wieder einmal hatte das Tempo auf den Skiern das letzte Wort. Die Russin war auf den Skiern flinker, denn sie überholte die Schwedin mühelos und verhalf somit dem russischen Team zum Sieg.

Da das außerdem der letzte Staffelwettkampf für die Frauen in dieser IBU Cup-Saison war, hat das russische Team mit dem heutigen Ergebnis die Staffel-Kristallkugel gewonnen.

Die Männerstaffel

Die russische Mannschaft bestehend aus Kirill Streltsov, Vasilii Tomshin, Nikita Porshnev und Semen Suchilov brauchte sechs Nachlader und kam mit 26,6 Sekunden Rückstand ins Ziel. Die Norweger Aleksander Fjeld Andersen, Erlend Bjoentegaard, Haavard Gutuboe Bogetveit und Endre Stroemsheim kassierten zwei Strafrunden, brauchten acht Nachlader und belegten mit 39,3 Sekunden Rückstand den dritten Platz.

Die Ukrainer wurden mit 49 Sekunden Rückstand Vierte, die Österreicher mit 3:22,4 Rückstand Fünfte und die Franzosen mit 4:12,5 Rückstand Sechste.

Dominante Norwegen am Start

So wie sie nach dem Stehendschießen der ersten Runde in Führung lagen, hatte man den Eindruck, als ob die Norweger in einer anderen Liga spielten. Als aber A. F. Andersen beim letzten Schießen nur noch 2,6 Sekunden vor dem Deutschen Justus Strelow und 9,4 Sekunden vor dem Russen Kirill Streltsov lag, war klar, dass die ihm auf den Fersen liegenden Rivalen den Norweger sehr wohl noch einholen konnten. Da er auf den Skiern deutlich souveräner war als die anderen, stellte A. F. Andersen schnell klar, dass Norwegen den Vosprung bis zum Wechsel ausbauen würde. Und so war es dann auch: Erlend Bjoentegaard übernahm mit einem Vorsprung von 11 Sekunden vor den Russen. Mit guten Leistungen am Schießstand sicherte Bjoentegaard dem Team bis zur Übergabe an Bogetveit einen Vorsprung von 39,8 Sekunden. Das Liegendschießen absolvierte Bogetveit problemlos und baute den Vorsprung auf 47,4 Sekunden aus.

Das Glück wechselt die Seiten

Das Blatt wendete sich jedoch, als der Norweger beim Stehendschießen zwei Strafrunden kassierte und somit den Russen und den Deutschen Tür und Tor öffnete.

Während Bogetveit in der Strafrunde festhing, kämpften der Deutsche Philipp Horn und der Russe Nikita Porshnev um die Spitzenposition. Obwohl er zwei Nachlader brauchte, verließ Horn nach seinem Stehendschießen in der dritten Runde als Erster den Schießstand.

Nawrath, der beim Wechsel 15,6 Sekunden Vorsprung hatte, wurde losgeschickt, um dem Team den Sieg zu holen. Mit nur einem Nachlader erledigte der Schlussläufer seine Aufgabe. Deutschland hat das Rennen gewonnen und sich im gleichen Zug auch die Staffelkristallkugel gesichert.

Stroemsheim bringt sein Team wieder aufs Podium

Als vierter Läufer, mit einem Rückstand von 41,6 Sekunden auf Deutschland und 2,3 Sekunden auf die auf dem dritten Rang liegenden Ukraine hatte Stroemsheim alle Hände voll damit zu tun, sein Team doch noch aufs Podest zu bringen. Mit fünf Treffern beim Liegendschießen meldete sich der Norweger im Kampf um das Podium zurück. Nach dem Liegendschießen war er Dritter und kurz vor dem Stehendschießen Zweiter, was bedeutete dass Stroemsheim sich keine Fehler leisten konnte, um den zweiten Platz zu holen. Die Enttäuschung des Norwegers war die Freude des Russen: Stroemsheim brauchte zwei Nachlader, während Suchilov beim Stehendschießen abräumte und ihm den zweiten Platz wegschnappte.

Fotos: Igor Stancik / IBU

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