„Da musste man einfach schießen“
Die Siegerin gab zu, dass ihr vierter Saisonsieg kein Spaziergang gewesen war. „Es war hart da draußen. Der heftige Wind, dazu der Schnee, das waren schon harte Bedingungen. Am Schießstand kamen manchmal Böen rein und manchmal war es ruhiger, und wenn es ruhiger war, musste man einfach schießen. Ich bin sehr zufrieden. Ich hatte nur einen Fehler, und ich finde, das ist für Oberhof ein gutes Ergebnis, mein Schießen und meine Laufzeit heute.“
Olsbu Roeiseland sparte sich ein paar Körner für ein rasantes Finish auf. „Am Birxsteig bin ich nicht die beste Athletin, also muss ich das nach dem Birxsteig machen. Ich habe versucht, mir ein paar Körner für die letzte Runde aufzuheben, und ich glaube, das war eine gute Idee.“
Geduldsprobe
Die Norwegerin musste sich lange in Geduld üben, bis ihr Sieg feststand. „Ich bin heute mit der 3 gestartet. Ich musste den anderen lange zuschauen und abwarten, ob jemand die Null schafft, und warten, und noch länger warten. Ich habe vor zwei Sekunden gerade gehört, dass ich das Rennen gewonnen habe und bin überglücklich.“
Am Tag nach ihrem Geburtstag schaffte es Solas Mannschaftskameradin Dzinara Alimbekava mit zwei Fehlern und 22,6 Sekunden Rückstand auf Platz vier. Ingrid Landmark Tandrevold aus Norwegen wurde mit einem Fehler und 23,1 Sekunden Rückstand Fünfte, während die Französin Anais Chevalier-Bouchet mit 26,3 Sekunden Rückstand Platz sechs holte.
Die Frauen gingen bei den gleichen winterlichen Bedingungen an den Start wie drei Stunden zuvor die Männer: Weniger und nachlassender Schneefall, mehr Nebel und immer noch viel Wind für das erste Rennen im neuen Jahr. Olsbu Roeiseland traf im Liegendanschlag ihre ersten vier Scheiben und ließ die fünfte stehen, eine offene Flanke, sollte jemand so schnell laufen wie sie und die Null bringen. Kristina Reztsova schaffte genau das und übernahm die Führung nach dem Liegendschießen. Mit je fünf Treffern schoben sich auch Tandrevold und Paulina Fialkova vor die Frau in Gelb. Wierer schoss schneller als alle anderen, traf und setzte sich auf Rang vier. Alimbekava, die in der Mitte des Feldes gestartet war, schoss schnell und fehlerfrei und war nur zwei Sekunden langsamer als die Russin. Simon meldete früh Ansprüche aufs Podest an, nietete ihre fünf Scheiben um und ging mit 10 Sekunden Vorsprung aufs Feld raus zum Stehendschießen.
Olsbu Roeiseland im gelben Trikot korrigierte ihren Patzer im Stehendschießen, wo sie mit fünf mühelosen Treffern die Führung übernahm und nicht mehr einzuholen war. Reztsova kam zum Stehendschießen, verfehlte dreimal und fiel weit zurück. Tandrevold verfehlte im Stehen einmal und lag mit 11 Sekunden Rückstand hinter der Mannschaftskameradin. Sola, die im Liegen zweimal gepatzt hatte, mähte ihre Stehendscheiben fast im Vorübergehen nieder und schob sich von 15 vor auf drei nach dem zweiten Schießen. Alimbekava hatte im Stehendanschlag mit dem Wind zu kämpfen und leistete sich zwei Fehler, konnte aber mit brillanter Laufleistung Kontakt zur Spitze halten und ging auf Rang drei mit nur 15 Sekunden Rückstand auf die Schlussrunde. Simon kam mit Siegeswillen zum Stehendschießen, patzte aber einmal. Trotzdem rückte sie dank ihres Lauftempos vor auf Rang drei mit nur 11,8 Sekunden Rückstand.
Olsbu Roeiseland’s typical fast last loop put her atop the leaderboard, but there were still 101 women still to come, but nothing changed, giving her a win in the first competition of 2022. With 1500 meters to go, Sola was gaining on the Norwegian, moving to second position just 6 seconds back, but was unable to gain any more ground, crossing in second initially. Alimbekava into third in the last loop, with Simon still on the tracks. The French speedster produced her typical “leave everything on the tracks” last loop, flying determinedly down the home stretch to equal Sola’s time, leaving the duo tied for second place. almost 15 seconds faster than Alimbekava.
Mit einer gewohnt rasanten letzten Runde sicherte sich Olsbu Roeiseland den Platz ganz oben auf der Rangliste, aber nach ihr kamen noch 101 Frauen. Vom Thron stoßen konnte sie allerdings keine, und so gewann sie das erste Rennen 2022. Sola holte 1500 m vor dem Sieg auf die Norwegerin auf und schaffte es auf Rang zwei mit nur 6 Sekunden Rückstand, konnte aber nicht mehr aufholen und lag zunächst auf Rang zwei. Alimbekava ging als Drittplatzierte auf die Schlussrunde, Simon war allerdings noch unterwegs. Die flinke Französin lief die letzte Runde wieder nach dem Motto „alles auf der Strecke lassen“ und flog förmlich über die Zielgerade. Am Ende hatte sie den gleichen Rückstand wie Sola und teilte sich mit ihr den zweiten Platz, fast 15 Sekunden vor Alimbekava.
Dreimal in Folge Zweite
Simons zweiter Platz war für sie der dritte in Folge. „Ich habe versucht, es simpel anzugehen und einfach den Wind zu beobachten, wenn ich an den Schießstand komme. Es so gut zu machen, wie ich kann. In Le Grand Bornand war ich die ganze Zeit ziemlich gut, und ich habe versucht, mich am Schießstand ganz genau so zu konzentrieren.“
Letzte Runde: „Kopfsache“
Zu ihrer brillanten letzten Runde sagte sie weiter: „Auf der Strecke war es heute hart, aber ich glaube, ich habe es gut bewältigt und bin eine echt gute letzte Runde gelaufen. Es war ein schönes Rennen für mich ... Der erste Teil der Strecke ist mühsam, man braucht Kraft für den Anstieg, aber danach ist es flach. Ich habe versucht, mir ein bisschen Energie dafür aufzusparen und noch Kraft für den flachen Teil zu haben. Danach ist es Kopfsache und man gibt alles, was man hat. Es war gut für mich.“
Sola rettete mit fehlerfreiem Stehendschießen ihr Resultat. „Es war echt schwierig, weil ich im Stehendanschlag immer mehr Probleme habe als im Liegen, und das Wetter war auch nicht gerade perfekt. Das war richtig gut, und ich freue mich, dass ich das geschafft habe.“ Fotos: IBU/Christian Manzoni