Norwegen und Deutschland holen in Mixed-Staffeln Gold

Die IBU Offenen Europameisterschaften in Duszniki-Zdrój haben mit den Mixed-Staffeln geendet. Bei strahlendem Sonnenschein waren die Deutschen Stefanie Scherer und Justus Strelow mit fünf Nachladern das beste Team und holten in 35:01,6 in der Single-Mixed-Staffel Gold. In der Mixed-Staffel über 4x6 km holte Norwegen mit Emilie Aagheim Kalkenberg, Aasne Skrede, Erlend Bjøntegaard und Sivert Guttorm Bakken trotz einer Strafe mit sieben Nachladern in 1:01:23,7 das langersehnte Gold.

Single-Mixed-Staffel

Caroline Colombo und Emilien Claude aus Frankreich holten mit einer Strafe, acht Nachladern und 21 Sekunden Rückstand Silber. Das russische Duo aus Larisa Kuklina und Evgeniy Garanichev brauchte sechs Nachlader und sicherte sich mit 26,7 Sekunden Rückstand Bronze.

Italien wurde Vierter, die Ukraine landete auf Platz fünf, die Norweger wurden Sechste.

Deutschland gewinnt Gold

Deutschland musste nicht in die Strafrunde und blieb während des gesamten Rennens vorn. Die Deutschen machten sich große Hoffnungen, als Scherer nach ihrer zweiten Schießeinlage die Führung übernahm. Sie schlug ihren Teamkollegen nur 4,2 Sekunden vor Russland ab, und Strelow musste die Führung behalten. Strelow und seine nächsten Rivalen mussten im Liegendanschlag einmal nachladen; der Deutsche sammelte sich am schnellsten und verließ das Stadion als Erster. Er erreichte den Schießstand zum Stehendschießen nur 2,6 Sekunden vor dem Franzosen Emilien Claude und musste schnell sein. Während Claude einmal nachladen musste, räumte Strelow sauber ab und baute die Lücke zum französischen Team bis zum Ende seiner Runde auf 13,5 Sekunden aus.

Scherer musste beim letzten Stehendschießen dreimal nachladen, sodass die Russin Kuklina ihren Teamkollegen mit 5,9 Sekunden Vorsprung vor Deutschland in die letzte Runde schicken konnte. Alle verfolgten die Schlussrunde voller Spannung. Strelow und Garanichev waren im Liegendanschlag beide fehlerfrei. Strelow schoss schneller und führte nach der siebten Schießrunde mit 2 Sekunden. Garanichev konnte die Lücke bis zum letzten Stehendschießen schließen, doch Strelow schoss fehlerfrei, während Garanichev zweimal nachladen musste – Gold würde an Deutschland gehen.

„Ich freue mich sehr, dass ich es endlich geschafft habe, die wichtigen Ziele zu treffen, auch beim letzten Schießen. Im letzten Stehendanschlag dachte ich nur, dass ich ruhig bleiben und mein Ding machen muss, und es war perfekt mit null Fehlern. In der letzten Runde freute ich mich.“ – Justus Strelow

Silber trotz einer Strafe

Während das deutsche und das russische Team um Gold kämpften, bekam die Französin Caroline Colombo im Stehendanschlag eine Strafe und lag beim letzten Abschlag auf Platz fünf, 2,7 Sekunden hinter den USA, deren Schlussläufer als Dritter startete. Emilien Claude lief schnell und schoss fehlerlos, also erholten sich die Franzosen recht schnell und lagen nach dem letzten Liegendschießen auf Platz drei. Ein Nachlader im letzten Stehendanschlag ließ Claude wieder auf Platz vier zurückfallen, der nun nicht einmal eine Sekunde hinter Italien und 12,7 Sekunden hinter Garanichev lag. In einer unglaublichen letzten Runde schloss Claude die Lücke und holte Silber für das französische Team. Russland hatte dem in der letzten Runde nichts mehr entgegenzusetzen und musste sich mit Bronze zufriedengeben.

Mixed-Staffel

Deutschland holte mit Vanessa Voigt, Marion Deigentesch, Dominic Schmuck und Philipp Nawrath mit sieben Nachladern und 30,7 Sekunden Rückstand Silber. Iryna Petrenko, Vita Semerenko, Bogdan Tsymbal und Artem Pryma sicherten mit einer Strafe, acht Nachladern und 52,5 Sekunden Rückstand Bronze für die Ukraine.

Langersehnte Goldmedaille

Das Siegerteam hatte nicht gerade den besten Start, als Startläuferin Emilie Aagheim Kalkenberg nach dem Stehendschießen in die Strafrunde musste. Sie lag weit hinter den führenden Schweden, als sie Skrede als 14. abschlug. Skrede war im Liegendanschlag fehlerfrei, machte drei Plätze wieder gut und lief als 11. weiter, 38,8 Sekunden hinter den führenden Deutschen. Er gelangte als 10. zum Stehendschießen und nutzte das Pech anderer aus. Da die meisten Teams ein- oder zweimal nachladen mussten, hatte Skrede die Chance, sich wieder nach vorn zu kämpfen. Der Norweger räumte mit einem Nachlader alle Ziele ab und brachte das Team auf Platz vier, 10,8 Sekunden hinter der Schwedin Anna Magnusson. Dann gab Skrede in der letzten Runde alles, schloss die Lücke und schickte Bjøntegaard als Ersten los, 6,3 Sekunden vor Russland. Bjøntegaard musste zweimal nachladen, um alle Ziele abzuräumen, und schlug das letzte Teammitglied mit einer Führung von 7,4 Sekunden ab. Bakken schoss sauber und führte mit 31 Sekunden vor Deutschland, als er in die letzte Runde aufbrach – Gold ging an das norwegische Team.

Zweite Medaille des Tages

Als Dritte beim ersten Wechsel gelang es Deigentesch, ihr Team weiter nach vorne zu bringen und die Führung zu übernehmen. Im Stehen musste sie zweimal nachladen und verlor die Führung an Anna Magnusson aus Schweden. In ihrer letzten Runde fiel sie nochmals einen Platz zurück, sodass Deutschland die zweite Etappe als Dritter beendete, 6,8 Sekunden hinter Norwegen. Schmuck hatte zum Ende seiner Etappe einen Platz wiedergutgemacht, und Schlussläufer Nawrath konnte als Zweiter die Verfolgung des Norwegers aufnehmen, der mit 7,4 Sekunden führte. Nawraths Nachlader im Liegendanschlag vergrößerte die Lücke noch weiter. Bakken war weit voraus, und Nawrath sicherte seinem Team Platz zwei. Mit Gold in der Single-Mixed-Staffel hatte das deutsche Team heute auf jeden Fall etwas zu feiern.

Tsymbal war nach dem zweiten Wechsel Neunter und brachte sein Team als dritter Läufer mit einer tollen Leistung auf Kurs Richtung Bronze. Pryma musste in beiden Runden einmal nachladen und konnte den dritten Platz beibehalten – er holte die Bronzemedaille für die Ukrainer.

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