Oberhof 2023: Die 5 besten Momente

JT Bø kam ungeschlagen nach Oberhof und holte insgesamt sieben Medaillen. Allerdings glänzten nicht alle davon in Gold. Denise Herrmann-Wick war das prägende Gesicht der WM in Thüringen und Initiatorin des heimlichen WM-Songs „Der Zug hat keine Bremse“, der das deutsche Team bei den Biathlon-Festspielen begleitete. Die italienische Frauenstaffel vereinte drei Biathlon-Generationen und schrieb mit WM-Gold Geschichte, während Lisa Vittozzi ihr sagenhaftes Comeback im Winter 2022/2023 beim Saisonhöhepunkt krönte. Hanna Öberg hatte wieder Spaß am Biathlon, was sich in ihren Leistungen und Ergebnissen widerspiegelte. Unterdessen behielten Lisa Theresa Hauser und David Komatz kühlen Kopf und ruhige Hände, als der Wind bei der Single-Mixed-Staffel wieder einmal zum Oberhofer Tanz ansetzte.

Johannes 007

JT Bø holte in Oberhof sieben WM-Medaillen, davon fünfmal Gold. Damit ist er der erste Mann – und nach Marte Olsbu Røiseland 2020 erst das zweite Mitglied der Biathlonfamilie überhaupt –, der bei BMW IBU-Weltmeisterschaften sieben Mal auf dem Podest landete. Der Norweger kann nunmehr 17 Goldmedaillen (und 31 Mal Edelmetall insgesamt) bei Weltmeisterschaften vorweisen und hat damit die Lücke zu seinem Landsmann und Rekordweltmeister Ole Einar Bjørndalen weiter verkleinert. Und in den kommenden Jahren dürfte noch so manches Kapitel in der Karriere von Johannes Thingnes Bø geschrieben werden.

Strahlende Hanna, glückliches Schweden

Zu Weihnachten saß sie zu Hause und haderte mit ihrer Form – Hanna Öberg nahm sich die Zeit, um über ihr Leben als Biathletin nachzudenken. Sie war nicht glücklich. Sie wollte die Dinge erzwingen. Zu Beginn des Kalenderjahres 2023 hellten sich ihre Gemütslage und ihre Ergebnisse deutlich auf – gerade rechtzeitig zur WM in Oberhof. Mit klarem Kopf und tadelloser Form holte sie fünf Jahre nach ihrem überraschenden Olympiasieg von PyeongChang in dieser Disziplin Gold im Einzel und sicherte sich in Oberhof zudem den WM-Titel im Massenstart und Bronze mit der Staffel. Mit ihren vier Medaillen trug Hanna maßgeblich zum schwedischen Rekordergebnis von elfmal Edelmetall bei.

Herrmann-Wicks Zug hat keine Bremse

Denise Herrmann-Wick war das Gesicht der Welttitelkämpfe 2023 in Oberhof. Sie nahm ihren Status als Superstar und Hoffnungsträgerin an, wie nur wahre Champions es tun können. Durch ihre Goldmedaille im Sprint verzückte sie ganz Biathlon-Deutschland, sodass der mittlerweile schon legendäre Song „Der Zug hat keine Bremse“ richtig Fahrt aufnahm. Die Lokalmatadorin legte mit Silber in der Verfolgung und in der Frauenstaffel nach, wo sie gemeinsam mit Vanessa Voigt, Sophia Schneider und Hanna Kebinger das Publikum jubeln ließ.

Italiens Golden Girls schreiben Geschichte

Samuela Comola, Dorothea Wierer, Hannah Auchentaller und Lisa Vittozzi benötigten in der Frauenstaffel lediglich zwei Nachlader und lieferten bei ihrem Gold-Ritt das nahezu perfekte Rennen ab. Dieser Erfolg war für das italienische Biathlon historisch. Dabei umspannte das Quartett gleich drei Generationen, von denen Lisa Vittozzi den Sieg über die Ziellinie brachte und zu einer der prägenden Stars von Oberhof avancierte.

Überraschungssilber für Österreich

Im vielleicht emotionalsten Wettkampf der WM benötigten Lisa Theresa Hauser und David Komatz jeweils nur drei Nachlader und gewannen in der Single-Mixed-Staffel die Silbermedaille für Österreich. Weltmeisterin Hauser hatte volles Vertrauen in ihren Teamkollegen, der bis dato noch auf eine Top-10-Platzierung in einem Einzelwettbewerb im BMW IBU-Weltcup wartet. Doch Komatz hat bereits Medaillenerfahrung, da er 2021 bei der WM auf der Pokljuka Silber mit der österreichischen Mixed-Staffel gewann.

Foto: IBU/C. Manzoni, B. Reichert

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