Johannes Dale, Fillon Maillet und Julia Simon glänzen bei Französischen & Norwegischen Meisterschaften

Die beiden stärksten Biathlonteams haben gerade ihre Sommermeisterschaften beendet: Die Norwegischen Wettkämpfe fanden letztes Wochenende in Gautefall statt; die französischen in den vergangenen zwei Tagen im Trainingszentrum in Premanon. Die Ergebnisse hätten unterschiedlicher nicht sein können. Während in Norwegen Johannes Dale überraschend triumphierte, unterstrichen Quentin Fillon Maillet und Julia Simon in Frankreich ihre Rolle als Champions.

Norwegische Stars „verschollen“

Letzte Woche waren einige der norwegischen Topahleten „verschollen“: Tarjei Boe erwartete die Geburt seines erstgeborenen Sohns Aron, Marte Olsbu Roeiseland lit ann Gürtelrose, Tiril Eckhoff zog ihr eigenes Trainingsprogramm der Meisterschaft vor und Sivert Guttorm Bakken, der letztes Jahr seinen Durchbruch gefeiert hatte, ringt immer noch mit den Nachwirkungen seiner Herzprobleme im Frühjahr.

Johannes Dale schlägt zurück

Das öffnete die Tür für eine spektakuläre Geschichte: Die triumphale Rückkehr von Johannes Dale. Dale wurde nach Problemen am Schießstand von der norwegischen A-Mannschaft in das IBU-Cup-Team versetzt. Bei den Norwegischen Meisterschaften sicherte er sich jetzt aber Platz zwei im Sprint und den Sieg im Massenstart.

Sprintsieg für Andersen und Knotten

Filip Fjeld Andersen sicherte sich Gold im Herrensprint mit zwei Fehlern im Stehendschießen und einer Gesamtzeit von 21:44. Dale ließ eine Scheibe stehen und errang 3,4 Sekunden hinter Andersen Silber. Sturla Holm Laegreid gewann Bronze mit drei Fehlern und einem Rückstand von 26,6 Sekunden. JT Boe traf ebenfalls dreimal nicht und landete 57,7 Sekunden hinter dem Sieger auf Rang sechs.

Am selben Tag nutzte Karoline Knotten die Abwesenheit von Eckhoff und Olsbu Roeiseland aus und sicherte sich den Sieg im Sprint der Damen mit einem Fehler und einer Zeit von 21:45. Überraschenderweise schnappte sich Marit Skogen dank fehlerfreier Schießeinlagen Silber, 17,3 Sekunden hinter Knotten. Bronze ging an Asne Skrede mit drei Strafrunden und einem Rückstand von 47,3 Sekunden. Ingrid Landmark Tandrevold verfehlte drei Scheiben und wurde Sechste, 1:08 zurück.

Massenstartsieg für Johannes Dale und Marthe Krakstad Johansen

Am nächsten Tag fanden die Massenstarts statt. Es war erneut sonnig, aber kalt. Dale kämpfte sich von Platz zwei auf eins nach vorn und holte den Meisterschaftstitel in 37:23. Er traf dabei 19 von 20 Scheiben. Der aufgehende Biathlonstern Martin Uldal hatte in jedem Sommerwettkampf dieses Jahr seine Stärke unter Beweis gestellt. Diese Mal traf er liegend zweimal nicht, schnappte sich aber dennoch die Silbermedaille – 8 Sekunden hinter Dale. Vetle Sjaastad Christiansen war beim Blinkfestivalen im August unbesiegbar gewesen. Leider schoss er dreimal daneben und holte 31,5 Sekunden hinter Dale Bronze. JT ließ sechs Scheiben stehen und wurde Achter, 1:17,5 zurück. Leagreid kam mit fünf Strafrunden und einem Abstand von 1:25,4 auf Platz 19.

Sprintsiegerin Knotten wurde im Massenstart von Marthe Krakstad Johansen geschlagen. Johansen schoss zwei Fehler auf ihrem Weg zur Goldmedaille. Knotten ließ ebenfalls zwei Scheiben stehen und musste sich mit einem Abstand von 13,1 Sekunden mit Silber begnügen. Bronze ging an Ragnhild Femsteinevik mit fünf Fehlern und einem Rückstand von 42,2 Sekunden. Tandrevold schoss achtmal daneben und lag im Ziel auf Rang acht, 58,1 Sekunden hinter der Siegerin.

Fillon Maillet, Perrot und Simon glänzen in Premanon

Quentin Fillon Maillet galt vor dem Sprint bei den Französischen Meisterschaften in Premanon als Favorit. Er hatte sich den Titel bereits 2020 und 2021 gesichert. An einem verregneten, windigen Tag im französischen Jura wurde er allerdings von seinem jungen Kollegen Eric Perrot geschlagen, der eine Scheibe mehr abräumte als Fillon Maillet. Dieser Treffer machte den Unterschied zwischen Gold und Silber aus. Perrot sicherte sich Gold trotz zweier Strafrunden in 24:24,2. Fillon Maillet schoss drei Fehler und kam 12,8 Sekunden hinter dem Sieger auf den Silberrang. Bronze ging an Fabien Claude mit vier Fehlern und einem Abstand von 42,8 Sekunden. Er verwies den IBU Verfolgungsweltmeister Emilien Jacquelin auf Rang vier mit einem Rückstand von 47 Sekunden und drei Strafrunden.

Perrot sagte dem Nordic Magazine, dass „zwei Strafrunden heute ausgereicht haben, aber das wird im Winter anders sein. Ich habe noch viel Arbeit vor mir.“

Julia bleibt fehlerfei

Julia Simon schoss auf dem Weg zur Verteidigung ihres Sprinttitels aus dem Herbst fehlerfrei und sicherte Gold bei den Französischen Meisterschaften in 19:37,9. Die starke Simon ließ die Silbermedaillengewinnerin Anais Chevalier-Bouchet 46,8 Sekunden hinter sich. Chevalier-Bouchet schoss eine Strafrunde. Der IBU-Cup-Star Lou Jeanmonnot ließ ebenfalls eine Scheibe stehen und sicherte sich Bronze mit einem Abstand von 56,9 Sekunden. Die 21-jährige Jeanne Richard verfehlte eine Scheibe und wurde Vierte, 1:07, 9 zurück.

Simon freute sich besonders über ihre fehlerfreien Schießeinlagen. Sie sagte dem Nordic Magazine: „Mein Ziel war es, heute gut zu schießen und jedem zu zeigen, wie viel ich den Sommer über und seit letzten Jahr gearbeitet habe. Das mit einem Trikot in einem echten Rennen zu schaffen, ist großartig!“

Verfolgungssieg an QFM und Simon

Bei den Verfolgungsrennen im Rahmen der Französischen Meisterschaften am Sonntag regnete es in Strömen – ebenso wie am Sprinttag. Der „König der vier Schießeinlagen“, Quentin Fillon Maillet, war nach seinem zweiten Platz im Sprint enttäuscht. In der Verfolgung schlug er zurück und errang den Sieg trotz fünf Fehlern in 32:06,3. Fillon Maillet kam hinter den zwischenzeitlich Führenden Perrot und Jacquelin zum letzten Stehendschießen. Der Weltcupgesamtsieger räumte alle Scheiben ab und ging zurück auf die Strecke, während seine beiden Konkurrenten dreimal in die Strafrunde mussten. Perrot besiegte nach sechs Strafrunden den schnellen Jacquelin im Sprint um 01, Sekunde und sicherte sich Silber. Jacquelin musste sich mit sieben Fehlern und Platz drei zufriedengeben.

Simon wiederholte nach ihrem überwältigenden Sieg in der Verfolgung gegenüber dem Nordic Magazine, wie zufrieden sie mit ihrem Schießen war. „Damit bin ich am zufriedensten. Die körperliche Verfassung ist in Ordnung … Alles ist positiv; Ich verlasse Premanon zufrieden.“

Während sich das Herrenpodium in der Verfolgung veränderte, blieb das Damenpodium im Vergleich zum Sprint gleich. Anders als Fillon Maillet, der sich von Rang zwei vorarbeiten musste, ging Julia Simon bei Regen als Gejagte ins Rennen. Doch Dank des Vorsprungs von 46 Sekunden siegte sie unangefochten in 28:38,3. Dabei verfehlte sie beim ersten Stehendschießen nur eine Scheibe. Anais Chevalier-Bouchet wurde trotz fehlerfreier Schießeinlagen Zweite mit einem Rückstand von 55,9 Sekunden. Lou Jeanmonnot schoss zwei Fehler und holte 2:28,5 hinter der Siegerin Bronze.

Fotos: IBU/Nordic Focus, NSSF/Emil Sørgârd, Quentin Fillon Maillet

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