Christiansen ersprintet norwegischen Single-Mixed-Triumph

In der Single-Mixed-Staffel am Holmenkollen lag Vetle Sjåstad Christiansen nach dem letzten Schießen vier Sekunden hinter seinem schwedischen Rivalen Sebastian Samuelsson. Doch in einem phänomenalen Schlussspurt zog der Norweger auf den letzten 50 Metern noch am Schweden vorbei und sicherte durch einen langen Ausfallschritt den Sieg im Fotofinish in 38:43,6 Minuten. Die Zweitplatzierten Schweden, die am heutigen Nachmittag sieben Nachlader benötigten, lagen am Ende die Winzigkeit von 0,1 Sekunden dahinter. Vor heimischer Kulisse mussten Christiansen und seine Laufpartnerin Juni Arnekleiv, die sich in ihrem letzten Stehendschießen eine Strafrunde einhandelte, insgesamt achtmal nachladen.

Zentimeter-Entscheidung

Arnekleiv stockte der Atem, als sie die finale Heldentat ihres Teamkollegen von außen miterlebte: „Ich glaube, in der Schlussminute bis zum Zielfoto habe ich die Luft angehalten. Er war so schnell unterwegs! Ich hätte nicht gedacht, dass er Sebbe noch einholen kann. Doch plötzlich überquerte er die Ziellinie einen Zentimeter vor ihm!“

Zum Heimsieg sagte sie: „Es fühlt sich fantastisch an. Meine Strafrunde hat Vetle auf der Schlussrunde wieder herausgeholt.“

Christiansen zündet den Turbo

Vetle Sjåstad Christiansen wusste, dass er noch eine Chance hatte. Schließlich hat er unzählige Trainingsstunden am Holmenkollen absolviert und bewies einmal mehr, dass es erst vorbei ist, wenn es wirklich vorbei ist. „Diese alte Weisheit trifft zumindest heute voll und ganz zu. Hier am Holmenkollen trainiere ich. Ich kenne den Zieleinlauf und weiß, wie man vorgehen muss. Das gilt vor allem für die letzte Brücke, wo ich noch einmal angezogen habe. Meine Endgeschwindigkeit auf der Ziellinie war heute unschlagbar.“

Erstes Single-Mixed-Podium für Finnland

Auf dem dritten Rang landete die Staffel aus Finnland um Suvi Minkkinen und Otto Invenius, die nach sechs Extrapatronen 31,3 Sekunden hinter dem Siegerteam ins Ziel kam und damit für das erste finnische Podest in dieser Disziplin überhaupt sorgte. Auch für Minkkinen und Invenius war es jeweils die erste Podiumsplatzierung im BMW IBU-Weltcup.

Wind und Regen – Schweden und Norwegen vorn

In Sachen Wetter gab es am letzten Wettkampftag des BMW IBU-Weltcups 2023/24 auf europäischem Boden bedeckten Himmel, 2 °C, starken Wind und stärker werdenden Nieselregen. Im ersten Liegendanschlag trafen Arnekleiv und die Französin Lou Jeanmonnot alle Scheiben. Nach dem ersten Stehendschießen gesellte sich nach fünf sauberen Treffern auch die Schwedin Anna Magnusson an die Spitze, die dann auch als Erste an Samuelsson übergab. Dahinter folgte beim ersten Wechsel Norwegen.

Im ersten Durchlauf der Männer flatterten die Windfähnchen gehörig hin und her und der Regen ließ nicht nach. Justus Strelow kam damit am besten zurecht, räumte liegend alle fünf Scheiben ab und setzte sich an die Spitze. Doch stehend schlug Christiansen zurück und übergab als Erster wieder an Arnekleiv.

Strafrunde für Norwegen

Während die Norwegerin in ihrem zweiten Liegendanschlag noch mit einer Zusatzpatrone auskam, musste sie nach dem Stehendschießen in die Strafrunde. Minkkinen nutzte die Gunst der Stunde, setzte sich mit fünf blitzsauberen Treffern an die Spitze und übergab als Führende an Invenius. Dahinter gingen Samuelsson (+3,4 Sekunden) und Christiansen (+11,4 Sekunden) zurück in die Loipe

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Schlussrunde mit Fotofinish

Die drei Führenden kamen zeitgleich zu ihrem letzten Liegendanschlag des Tages, bei dem Christiansen und Samuelsson nahezu synchron alle Ziele abräumten. Samuelsson benötigte im abschließenden Stehendanschlag einen Nachlader und ging mit 4 Sekunden Vorsprung vor Christiansen auf die Schlussrunde.

Samuelsson kam als Führender auf die Zielgerade, doch Christiansen machte Schritt für Schritt gut. Auf den letzten 50 Metern setzte der Norweger zu einem grandiosen Sprint an und holte doch noch den Sieg im Foto-Finish.

Fotos: IBU/Dmytro Yevenko, Christian Manzoni

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