Norwegen siegt in der Staffel der Männer in Kontiolahti

Österreich wurde mit nur vier Nachladern und 2:31,2 Rückstand Vierter und die Tschechische Republik mit zehn Nachladern und 2:33,9 Rückstand Fünfter, während das Heimteam Finnland mit einer Strafe, zwölf Nachladern und 2:34,1 Rückstand Sechster wurde.

Perrot glänzt als erster Läufer

Bei der ersten Staffel der Saison betrug die Temperatur wie auch schon an den Tagen zuvor -3°C, aber es herrschte praktisch Windstille – ein perfekter Tag zum Schießen. Zehn der zwanzig Teams gelangen beim ersten Liegendschießen fünf Treffer. Der Franzose Eric Perrott traf im Stehen zehnmal und ging mit einem Vorsprung von 14 Sekunden in den ersten Wechsel. Christiansen holte den französischen Jungstar ein und schlug Lægreid 0,4 Sekunden vor Frankreich und 6,3 Sekunden vor Deutschland ab.

Perrot beschrieb seine erste Runde als "unglaublich. Es war das erste Mal, dass ich die Staffel für das französische Team eröffnet habe. Es war ein tolles Gefühl, ein Rennen zu fahren und meine Sache gut zu machen. Während des Rennens habe ich einfach den Moment gelebt und versucht, offensiv zu sein. Es war toll.“

Lægreids neue Taktik

In der zweiten Etappe ließ Johannes Kühn seine Konkurrenten im Liegendschießen mit fünf schnellen, sauberen Schüssen hinter sich und lag nun 14 Sekunden vor Lægreid, der einmal nachladen musste.

Der Norweger holte seinen deutschen Rivalen bis zum Stehendschießen wieder ein, wo Kühn zwei Nachlader brauchte und Lægreid drei.

Lægreid erklärte die untypischen drei Nachlader: "Es passierte, als ich versuchte, etwas Neues zu machen. Ich habe versucht, in der zweiten Runde schnell zu sein und den Deutschen, aber auch mich selbst unter Druck zu setzen. Das war nicht die richtige Taktik. Wir mussten heute alle eine neue Taktik anwenden... Aber alles in allem habe ich etwas daraus gelernt." Das Duo kämpfte in der letzten Runde, bevor Kühn Benedikt Doll knappe 0,4 Sekunden vor Tarjei abschlug.

Die beiden Veteranen gingen im Gleichschritt ins dritte Liegendschießen und schossen beide schnell und fehlerfrei. Doll war zwei Sekunden schneller, während sich Emilien Jacquelin weiter auf dem dritten Platz hielt, allerdings mit 24 Sekunden Rückstand. Tarjei führte zum Stehendschießen, wo es erneut zum Duell kam. Beide lagen gleichauf und mussten einmal nachladen, und wieder hatte Doll einen hauchdünnen Vorsprung. Doll und Tarjei lieferten sich ein Rennen bis zum Abschlag und schickten Rees und JT gleichzeitig in die nächste Runde.

Tarjeis Taktik

Tarjei erklärte: "In einer Staffel darf man keine Fehler machen und muss ein Langläufer sein. Das habe ich ganz gut gelöst. Ich lief mit Benni. Benni und ich sind uns ziemlich ähnlich. Wir mögen die Anstiege – je länger, desto besser. Ich wusste, dass er nicht unbedingt angreifen, sondern mir eher im Nacken sitzen würde. Aber es war eher ein Angriff auf Frankreich, damit Quentin in der letzten Runde einen größeren Abstand zu Johannes hätte. Als die zweite Runde zu unseren Gunsten lief, hatte ich das Gefühl, dass Johannes es schaffen könnte."

"Kein Spaß"

Doll fügte hinzu: "Meine ersten beiden Runden waren kein Spaß; ich musste mit Tarjei laufen! Es war wirklich schnell, besonders die letzte Runde. Ich glaube, er wollte am Anstieg eine kleine Lücke aufmachen, aber im Stadion habe ich sie dann geschlossen. Roman (Rees) sagte, er wolle nicht alleine fahren, also gab ich ihm Johannes Thingnes Bø! Ich glaube, das fand er etwa fünf Sekunden lang lustig!"

JT läuft zum Sieg

Der Norweger machte sofort eine Lücke auf. JT und Rees mussten im Liegendanschlag einmal nachladen, und JT baute seinen Vorsprung auf 14,6 Sekunden aus. Der Norweger hatte alles unter Kontrolle und vergrößerte seinen Vorsprung bis zum letzten Stehendschießen noch weiter. Fünf schnelle Schüsse, und es war vorbei. Rees und Fillon Maillet auf den Plätzen zwei und drei brauchten beide einen Nachlader. Olympiasieger Norwegen siegte erneut in der Männerstaffel, als JT mit einem breiten Lächeln ins Ziel lief und den Fans auf der Tribüne zuwinkte.

Fotos: IBU/ Christian Manzoni, Henrik Osula

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