Christiansen besiegelt zweiten Staffelsieg für Norwegen

Vetle Sjaastad Christiansen ging als Schlussläufer mit 50,9 Sekunden Vorsprung auf seine Runde, und nach zwei Nachladern bei insgesamt fünf für die Norweger konnte er in der 4 x 7,5 km Staffel der Männer den zweiten Sieg in Folge verbuchen. Christiansen und seine Mannschaftskameraden Sturla Holm Laegreid, Tarjei Bö und Johannes Thingnes Bö waren mit einer Zeit von 1:14:34,8 ganze 21,2 Sekunden schneller als die zweitplatzierten Franzosen mit acht Nachladern. Russland gelang es, mit einer Strafrunde und neun Nachladern auf der letzten Runde noch die Deutschen abzukochen, sodass sie mit einem dritten Platz das Podium komplettierten - eine Wiederholung der Vorwoche in Östersund.

Christiansen: „Großer Vorsprung auf der letzten Runde schwierig“

Christiansen, der zum zweiten Mal in Folge eine Staffel als Schlussläufer zum Sieg geführt hatte, fand den großen Vorsprung schwieriger als einen direkten Zweikampf. „Wir freuen uns sehr über den Sieg heute. Das Team hat insgesamt am Stand und auf der Strecke gute Arbeit geleistet. Fünf Nachlader ist schon sehr ordentlich, auch wenn unser Rekord in Hochfilzen bei einem liegt! Es ist immer schwierig mit so viel Vorsprung auf die letzte Runde zu gehen. Im Biathlon ist alles möglich. Ich glaube, man hat mehr Stress, wenn man diesen Vorsprung hat, als wenn man zu zweit Schulter an Schulter reinläuft, weil man dann das Nachdenken anfängt, und es ist schwierig, da mit dem großen Vorsprung zu stehen. Ich habe versucht, mir Zeit zu lassen, und natürlich bin ich zufrieden. Zwei Nachlader, na ich weiß schon, was ich von Siggi (Siegfried Mazet) hören werde, aber insgesamt ein gutes Rennen.“

Die Deutschen wurden mit 1:00,00 Rückstand Vierte. Platz fünf ging an Schweden mit sieben Nachladern und 1:30,2 Rückstand, Platz sechs an Belarus mit einer Strafrunde, fünf Nachladern und 2:09,5 Rückstand.

Russlands Startläufer in Führung

Im zweiten Staffelrennen der Saison gingen 27 Teams an den Start, und das bei strahlend blauem Himmel, Sonne, Temperaturen um den Gefrierpunkt und fast völliger Windstille. Es herrschten Laborbedingungen auf der Strecke und am Schießstand. Vasilii Tomshin schoss fünf zügige Treffer und führte das Feld nach dem ersten Liegendschießen an, gefolgt von der Schweiz und drei anderen innerhalb von acht Sekunden. Laegreid für Norwegen lag nach zwei Nachladern weit zurück auf 16. Laegreid kam allerdings schnell und sicher durchs Stehendschießen, wie auch Peppe Femling. Sie gingen zusammen auf die Strecke, knapp gefolgt von Slowenien und Erik Lesser. Tomshin fiel nach drei Nachladern und einer Strafrunde auf 40 Sekunden Rückstand zurück.

Ponsiluoma setzt sich ab

Auf den nächsten 2,5 km setzten die Führenden sich ab. Lesser übergab beim ersten Wechsel eine Schuhspitze vor dem Schweden Ponsiluoma an Kühn. Laegreid schickte Tarjei auf Rang drei ins Rennen, allerdings mit 10,9 Sekunden Rückstand. Ponsiluoma setzte sich schnell ein paar Sekunden vom Sprintsieger des Wochenendes ab, setzte dann besonnene fünf Treffer im Liegendanschlag und verteidigte die Führung. Jakov Fak, Kühn und Tarjei trafen ebenfalls, aber ein paar Sekunden hinter ihm. Ponsiluoma baute seine Führung bis zum Stehendschießen weiter aus, brauchte einen Nachlader, mit dem er kämpfen musste, traf dann aber. Tomaso Giacomel nutzte die Chance, mit fünf Treffern bis auf 2 Sekunden aufzuholen. 17 Sekunden hinter ihm machten sich Tarjei und Fak nach Nachladern auf den Weg. Auch Desthieux traf und lief für Frankreich auf Rang fünf zum Wechsel.

Johannes in Führung

Ponsiluoma flog über die letzte Runde und übergab an Stefansson, der nun 10 Sekunden Vorsprung vor dem Italiener Didier Bionaz und Johannes hatte. Jacquelin übernahm auf Rang fünf für Frankreich, 25,8 Sekunden hinter Schweden. Bis zum Liegendschießen hatte Johannes die Führung übernommen. Flotte fünf Treffer, und schon war er wieder weg, gejagt von Bionaz und dem Slowenen Klemen Bauer mit 15 und 23 Sekunden Rückstand und Stefansson schon mit 33. Der Norweger lief eine starke Runde und konnte seine Führung bis zum Stehendschießen auf über 30 Sekunden ausbauen. Mit einer brillant schnellen Serie setzte JT sich weiter ab und hatte nun 49 Sekunden Vorsprung auf Jacquelin Stefansson und Alexander Loginov, alle mit nur einem Nachlader.

JT war zufrieden mit seinem starken Auftritt. „Heute bin ich mit dem Gesamtbild zufrieden. Ich habe alles getroffen, bin schnell gelaufen und habe Vetle in einer guten Position ins Rennen geschickt. ... Gute Staffeln sagen auch viel über die Einzelrennen aus. Heute alles zu treffen heißt, dass das auch im Sprint am Donnerstag möglich ist.“

Fillon Maillet holt auf

Bös Führung war beim Wechsel auf Christiansen unverändert. Fillon Maillet ging auf Rang zwei auf die Strecke. Eduard Latypov und Philipp Nawrath machten sich mit 1:03 Rückstand auf Rang drei und vier auf den Weg. Ein Nachlader verkürzte den norwegischen Vorsprung auf 33 Sekunden, während Fillon Maillet rasante fünf Treffer setzte. Auch Latypov und Nawrath brauchten Nachlader, um Position drei und vier zu halten, und lagen nun weniger als eine Sekunde auseinander. Christiansen traf seine ersten vier Scheiben und brauchte dann einen Nachlader für die letzte, während Fillon Maillet erneut traf und bis auf 14,3 Sekunden aufholte. Nach einem Nachlader ging Nawrath auf Rang drei auf die Schlussrunde, 10 Sekunden vor Russland

Konkurrenzlos zum Sieg

Christiansen lief die letzte Runde konkurrenzlos und holte den zweiten Staffelsieg der Saison für die Norweger. Frankreich wurde erneut Zweiter und Russland dritter, nachdem Latypov Nawrath am letzten großen Anstieg abgekocht hatte.

Jacquelin: „Nicht die beste Staffel, aber eine gute“

Jacquelin war mit seinem Schießen und dem zweiten Platz zufrieden, gestand aber ein, dass es für einen Sieg mehr bräuchte. „Ich bin mit meinem Rennen heute zufrieden. Ich habe mich aufs Schießen konzentriert ... zufrieden mit meinem Schießen, zwei Nachlader sind nicht schlecht, nicht die beste Staffel, aber gut. Es ist gut zu sehen, dass wir immer Podestchancen haben; für einen Sieg bräuchten wir vier gute Leistungen. Es war nicht die beste, aber eine gute und wir müssen zufrieden sein.“

Toll, in der russischen Staffel zu sein.

Der russische Startläufer Tomshin freute sich sehr über seinen ersten Auftritt in der russischen Weltcup-Staffel. „Ich habe mich sehr gefreut, für die russischen Staffel aufgestellt zu werden. Es ist ein tolles Team und ich bin froh, dazuzugehören, echt klasse! ... Zu seinem Stehendschießen und der Strafrunde sagte er: „Wir sind hier ja ein bisschen höher, und im Stehendanschlag waren meine Beine ... ein bisschen nervös. Leider habe ich eine Strafrunde geschossen.“ Fotos: IBU/Evgeny Tumashov, Christian Manzoni

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