„Ich hatte eine fantastische Zeit mit der norwegischen Mannschaft und möchte allen von Herzen danken. Ich habe meine Zeit hier genossen. Aber nach fast zehn Jahren ist es an der Zeit, den Staffelstab weiterzureichen.“ – Siegfried Mazet
Mazet kam 2016 nach Norwegen und hat seitdem eine zentrale Rolle in der Erfolgsgeschichte der norwegischen Mannschaft gespielt. Sein Auge fürd Detail und seine einzigartige Fähigkeit, starke Beziehungen aufzubauen, machten ihn zu einem der am meisten respektierten Trainer des Biathlonsports. In den letzten Jahren gab er seine Erfahrung auch im Rahmen der Trainerausbildungskurse der IBU Academy weiter.
„Siegfried sieht in uns nicht nur Biathleten, sondern Menschen. Er war ein wichtiger Bestandteil unseres Teams, sowohl professionell als auch persönlich. Soegfried zu verlieren ist traurig, aber wir sind unglaublich dankbar für die Zeit, die wir mit ihm hatten. Egal, was die Zukunft bringt, Siegfried wird immer einen speziellen Platz in unseren Herzen einnehmen.“ – Sturla Holm Laegreid
Mazet entwickelte seiner Trainerfähigkeiten im französischen System. Er übernahm Informationen und Ideen von Kollegen und Mannschaftskameraden und formte mithilfe von Erfahrungen und Kreativität daraus seine eigene Philosophie. „Mein Mentor war (der französische Damenschießtrainer) Jean Paul Giachino. Als ich bei den französischen Herren anfing, waren er und Stephane (bouthiaux) schon sehr erfahren. Ich habe von beiden gelernt, aber am meisten von Jean Paul. Sie waren ziemlich ruhig, aber wenn sie etwas gesagt haben, waren es immer die richtigen Worte. Man muss anderen zuhören und darf niemals vergessen, was deine Vorgänger gesagt haben.“
Mazet brachte das Beste in vielen Topbiathleten zum Vorschein, darunter die Weltcupgesamtsieger Martin Fourcade, Johannes Thingnes Boe und Sturla Holm Laegreid. Dabei lernte er eine wichtige Lektion vom viermaligen Weltcupgesamtsieger Raphael Poirée. „Ich erinnere mich gut daran. Raphael sagte: ‚Jedes Training ist ein Wettkampf und jeder Wettkampf ist ein Training‘. Genau so ist es. Wenn man trainiert, als würde man ein Rennen laufen, verbessert man sich.“
Der 47-Jährige veränderte die Einstellung der norwegischen Biathleten und half dem Team so Jahr für Jahr, den BMW IBU Weltcup zu dominieren. Mazet verließ das französische Team und seinen Protégé Martin Fourcade, um zu den Norwegern zu wechseln. Doch das war ein zweischneidiges Schwert: Die Norweger waren eine Gruppe bestehend aus sehr erfolgreichen Biathleten, doch in Wahrheit waren sie eher Top-Langläufer, deren Fokus nicht wirklich auf dem Schießen lag. Die Herausforderung bestand darin, sie dazu zu bringen, wie Biathleten zu denken. „Es brauchte eine lange Zeit um die Einstellung zu ändern. Nach den ersten drei oder vier Saisons herrschte dann endlich eine Art Biathlongeist in der Mannschaft. Es war wichtig, dass sie das große Ganze verstanden. Natürlich muss man schnell laufen und gut schießen können. Es ist nicht nur eine Kombination, sondern eine Mischung aus beidem.“
Siegfried Mazet hinterlässt ein starkes Fundament, dass den norwegischen Biathlonsport noch viele weitere Jahre tragen wird.
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Fotos: IBU/Christian Manzoni, Vianney Thibaut