Die Schweden waren die Ersten, die ihre kalte, verregnete Heimat verlassen haben und für eine Woche Rollerski- und Fahrradtraining nach Mallorca geflogen sind. Dank der Berglandschaft konnten sie gleich mit einer steil bergauf führenden Rollerski-Einheit beginnen. Zum Zeitpunkt des Rückflugs hatten sie 30 Trainingsstunden und 13.000 Höhnmeter auf dem Buckel.
Die deutsche Mannschaft schlug einen anderen Weg als die meisten ihrer Konkurrenten ein. Sie starteten in die kommende Saison mit einigen Testtagen in Leipzig. Zu Saisonbeginn (und auch später) fallen sind diese Tests absolut kein Vergnügen. Die Athleten gingen auf den Laufbändern an ihre Grenzen. Die Tests sind entscheidend für das spätere Training, da sie erste Vergleichswert bringen, an denen die erhofften Fitnesssteigerungen im Sommer und Herbst gemessen werden. Die deutschen Herren und Damen werden dann mit kombinierten Trainingslagern im Juni voll ins Geschehen einsteigen.
Die schweizerische Mannschaft stieg im WM-Austragungsort Lenzerheide in ihre Heim-WM-Saison 2025 ein. Im ersten Trainingslager drehte sich alles um Grundlagentraining: Schießübungen, Rollerski-Einheiten und erste Durchgänge im Fitnessraum, um die schlafenden Muskeln wieder aufzuwecken. Wie so oft im Frühling badete der Wettergott die Schweizer mehrere Tage lang in Sonnenschein, quälte sie aber auch öfters mit eisigen Regenschauern.
Die französischen Herren fuhren für ihr erstes Zusammentreffen an einen neuen Trainingsort an die Atlantikküste im Südwesten Frankreichs. Dort wurde mit Schießtraining und Radtouren die Richtung für die kommende Monate festgelegt.
Als das Trainingslager der Herren endete, trafen sich die Damen für drei gemeinsame Tage in Ax-les-Bains und stiegen in ihr Sommertraining ein. Neben den Veteraninnen Julia Simon, Justine Braisaz-Bouchet und Lou Jeanmonnot waren zum ersten Mal die IBU-Cup-Gesamtsiegerin Oceane Michlon und Jeanne Richard dabei. Das erste Trainingslager der Damen beginnt am 10. Juni in Premanon.
Am letzten Tag des Herren-Trainingslagers stürzte der Cheftrainer Simon Fourcade auf einer Bergabfahrt mit 40 km/h und wurde mit drei Lendenfrakturen ins Krankenhaus eingeliefert. Fourcade meinte: „Es hätte schlimmer kommen können.“ Doch er braucht die kommenden Monate, um sich vollständig zu erholen, und kann das Training nur von zu Haus aus überwachen. Später im Sommer wird er dann wieder zum Team dazustoßen.
Die Weltcupgesamtsiegerin Lisa Vittozzi und ihre italienischen Teamkolleginnen starteten letzte Woche in Vittozzis Heimstadion in Forni Avoltri in die Saison 2024/25. Was gibt es Schöneres als ein Trainingslager im eigenen Ort? So nah, dass man zu Hause schlagen kann und in fünf Minuten im Stadion ist. Vittozzi und Co. verbrachten ihre Zeit am Schießstand, auf Rollerskiern und bei Tests unter den wachsamen Augen der Trainer Mirco Romanin und Jonne Kähkönen.
Die italienischen Herren und die nicht ans Aufhören denkende Dorothea Wierer trafen sich für ihr erstes Trainingslager zur gleichen Zeit in Chiusa di Pesio im Piemont. Sowohl der Veteran Lukas Hofer als auch der neue Biathlonstar Tommy Giacomel waren mit dabei.
Zum Abschluss des Trainingslagers in Forni Avoltri konnten sich die Athleten den Giro d’Italia anschauen. Während der 19. Etappe drehten die Radrennfahrer eine Runde auf der Rollerskistrecke in der Carnia Arena, bevor sie in Richtung Ziellinie in Sappada rasten.
Das Training hat scheinbar erst gestern wieder begonnen und doch ist es schon vier Wochen her. Der Sommer steht vor der Tür und auf die Athleten und Athletinnen wartet viel harte Arbeit!
Fotos: IBU/Nordic Focus, Sara Andersson, Quentin Fillon Maillet