Marketa Davidovas Weg: In nur fünf Monaten vom Krankenhausbett zurück zum Biathlon-Wettkampf

Marketa Davidova startete fulminant in die Saison 2024/2025. Sie gewann den Sprint beim ersten Weltcup in Kontiolahti. Allerdings musste sie vor Weihnachten eine Pause einlegen, um sich von einer Rückenverletzung zu erholen. Da dies nicht wie erhofft funktionierte, unterzog sie sich im März einer Operation. Nur fünf Monate später steht sie wieder an der Startlinie.

Biathlonworld: Marketa, warum hast du dich entschieden, die vergangene Saison vorzeitig zu beenden?

Marketa Davidova: Ich hatte keine andere Wahl, weil ich einen Bandscheibenvorfall hatte. Mein Plan war es, die Verletzung konservativ mit Physiotherapie und speziellen Übungen zu behandeln, aber das hat nicht funktioniert. Als im März immer noch keine Besserung eintrat, habe ich mich für eine Operation entschieden.

BW: Wie hat es sich angefühlt, die Saison vorzeitig zu beenden?

MD: Das war keine leichte Entscheidung für mich. Als Sportlerin möchte man Rennen laufen, sich ohne Schmerzen bewegen können und um Platzierungen kämpfen. Ich hatte gehofft, dass ich durch die Pause im Dezember und Januar noch an den Weltmeisterschaften in Lenzerheide und dem Heim-Weltcup in Nové Město na Moravě teilnehmen könnte, aber ich musste akzeptieren, dass ich mich jetzt um meinen Körper kümmern muss, um wieder vollständig zu genesen.

BW: Wie lange musstest du nach der Operation mit dem Training pausieren?

MD: Ich war eine Woche lang im Krankenhaus und musste dann einige Wochen zu Hause im Bett bleiben, mich schonen und nur mit leichten Übungen beginnen. Anfangs konnte ich nicht einmal lange sitzen. Dann habe ich mich langsam wieder zu einem normalen Trainingsplan hochgearbeitet. Jetzt kann ich alle Übungen im Fitnessstudio machen, aber beim Laufen und Rollerskifahren bin ich noch nicht wieder zu 100 Prozent fit. Es ist noch nicht perfekt, aber ich bin zufrieden mit meinem Genesungsfortschritt.

BW: Wie hat sich diese Verletzung auf deine psychische Gesundheit ausgewirkt?

MD: Es war eine schwierige Zeit für mich, das muss ich ehrlich sagen. Ich war sehr traurig. Zunächst dachte ich, ich würde schnell wieder zurück sein, aber das war nicht der Fall. Ich musste lernen, das zu akzeptieren. In dieser Zeit konnte ich mir nicht einmal Biathlon-Wettkämpfe im Fernsehen ansehen. Aber meine Familie, meine Freunde und mein Pferd haben mir geholfen, nicht aufzugeben.

BW: Auch andere Athletinnen waren krank, zum Beispiel Lisa Vittozzi und Vanessa Voigt. Hast du auch mit ihnen gesprochen?

MD: Es hilft zu wissen, dass man nicht allein ist. Sich gegenseitig zu unterstützen ist sehr wertvoll. Ich habe mit Lisa Nachrichten ausgetauscht.

BW: Fünf Monate nach deiner Operation standest du beim City-Biathlon in Dresden wieder an der Startlinie. Wie stolz bist du darauf?

MD: Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Ich bin sehr froh, dass ich in Dresden dabei sein konnte. Es war mein erstes Rennen mit dem Gewehr auf dem Rücken seit meiner Operation. Ich habe zwar immer noch manchmal Probleme mit dem Rücken, aber es ist nicht mehr so schlimm wie vor der Operation.

BW: Was sind deine Ziele für die kommende Saison?

MD: Ich möchte an Rennen teilnehmen und mich weiter verbessern. Dann kann ich zufrieden sein und weiß, dass ich alles gegeben habe.

Fotos: IBU I Archiv

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