Fünf brennende Fragen an Lena Häcki-Groß

Lena Häcki-Groß wurde von der IBU zur Athletin der Woche gekürt. Die Schweizerin verdiente sich diese Auszeichnung mit einem herausragenden Wochenende in Hochfilzen. Nachdem sie im Sprint das Podest noch um 0,3 Sekunden verpasst hatte, verzeichnete sie mit Rang zwei in der Verfolgung das beste Ergebnis ihrer Karriere. Auf diesen Erfolg hatte sie lange Zeit warten müssen: Zuletzt stand sie vor gut vier Jahren auf dem Podium, als sie in der Verfolgung von Annecy – Le Grand Bornand auf den dritten Rang lief. In Hochfilzen konnte die gute Läuferin aus der Schweiz dank eines fehlerfreien letzten Schießens ihrer Kontrahentin Ingrid Landmark Tandrevold auf den Fersen bleiben. Auf den letzten 100 Metern zog die 28-Jährige dann an der keinesfalls langsamen Norwegerin vorbei.

Nach ihrem grandiosen Wochenende in Tirol beantwortete uns Lena Häcki-Groß fünf brennende Fragen sowie eine Bonusfrage.

Biathlonworld: Vor etwas mehr als vier Jahren standst du in Annecy – Le Grand Bornand letztmals auf dem Treppchen. Wie zuversichtlich warst du, dass du eines Tages wieder auf dem Podium landen würdest?

Lena Häcki-Groß: Ich hatte zwischendurch schon auf bessere Ergebnisse gehofft, war mir allerdings nicht sicher, ob es auch klappt. Sagen wir so: Ich bin nicht gänzlich überrascht, dass mir dieser Erfolg gerade jetzt geglückt ist, denn die Sommervorbereitung in diesem Jahr lief richtig gut und ich wusste, dass ich enorme Fortschritte gemacht habe.

BW: Was sagst du dazu, dass es im Duell um Silber und Bronze ausgerechnet gegen Ingrid Landmark Tandrevold ging – genau wie vor vier Jahren?

LH-G: Während des Rennens habe ich nicht an das frühere Duell mit Ingrid gedacht. Ich habe mich allein damit beschäftigt, wie ich auf der letzten Runde gegen sie bestehen kann, da sie eine äußerst schnelle Läuferin ist. Ich bin froh, dass meine Taktik aufging: In der Abfahrt wollte ich möglichst lange in ihrem Windschatten bleiben.

BW: Was ist das Geheimnis deines guten Saisonstarts? Hast du anders trainiert, bist du als Athletin gereift oder hat es etwas mit der Ernährung und deiner Gesundheit zu tun?

LH-G: Sicherlich spielen all diese Dinge eine Rolle. Doch der wichtigste Faktor ist ganz klar meine gestärkte mentale Gesundheit. Ich habe großes Vertrauen in mich und in den Umgang mit meiner Essstörung, sodass sie mich und meine Saisonvorbereitung nicht mehr beeinträchtigt.

BW: Im Sprint hast du das Podium hauchdünn verpasst. Bist du am Samstagmorgen aufgewacht und hast gewusst, heute wird dein Tag?

LH-G: Ich war mit meinem Sprintergebnis bereits megazufrieden, auch wenn ich das Treppchen knapp verpasst habe. In der Verfolgung hatte ich den Blick weniger aufs Podest gelegt. Vielmehr wollte ich das Rennen genießen und meine aktuelle Lauf- und Schießform bestätigen. Alles andere ist eine superschöne Zugabe für mich!

BW: In dieser Woche geht es zum allerersten Mal zu einem Weltcup in die Schweiz. Wie groß ist die Vorfreude bei dir und beim gesamten Team?

LH-G: Ich denke, ich kann hier für das gesamte Team sprechen: Wir alle freuen uns riesig auf die Rennen vor heimischer Kulisse. Leider haben wir krankheitsbedingt ein paar Ausfälle zu beklagen. Daher wünsche ich allen gute Besserung und eine gute Regeneration. Dann hoffe ich, dass wir uns in Lenzerheide in Bestform präsentieren können.

Bonusfrage: Auf welche drei Dinge kannst du in deinem Leben nicht verzichten?

LH-G: Familie und Freunde, ein gutes Buch für die Zeit zwischen den Rennen und Snacks!

Lena Häcki-Groß nimmt viel Schwung aus der Woche in Hochfilzen mit. Ihre Form stimmt und die Aussicht auf Familie und Freunde in Lenzerheide dürfte sie zusätzlich motivieren. Es wäre also keine Überraschung, wenn die Schweizerin vor heimischem Publikum beim Kampf ums Podium erneut ein Wörtchen mitreden würde.

Fotos: IBU: Per Danielsson, Jasmin Walter, Nordic Focus

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