„Drei, vier Mal über die Schulter schauen, um sicherzugehen“
Perrot war überglücklich über seinen großen Sieg und nannte ihn „extra besonders. Ich kann nicht sprechen, weil ich so sehr friere. Ich konnte nichts sehen, weil meine Augen nass und gefroren waren, aber dieses Gefühl, als ich die Ziellinie überquerte. Es war einzigartig. Ich habe drei, vier Mal über die Schulter geschaut, um sicherzugehen. Dann habe ich die Zuschauer gesehen und gefeiert.“
„Stolz auf mein Team“
Über seinen Sieg, Quentin Fillon Maillets zweiten Platz und den zweiten französischen Sieg in Folge sagte er: „Der zweite Sieg in Folge, das ist verrückt. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg, vor allem nach der schwierigen letzten Saison. Ich freue mich und bin stolz auf mein Team. Ich bin froh, dass ich helfen konnte…Meine Leistung heute war verrückt, aber wir haben alle zusammen eine starke Teamleistung gezeigt. Ich denke, jeder im Team hat das Zeug zu gewinnen.“
Perrots Mannschaftskamerad Fillon Maillet komplettierte den französischen Doppelsieg. Er lag trotz drei Strafrunden nur 9,1 Sekunden hinter dem Sieger. Er gab Perrot einige Ratschläge in Hinblick auf das Gelbe Trikot. „Es ist weniger der Druck… Es ist wie ein Superman-Anzug. Er verleiht dir Superkräfte.“
Der Norweger Sturla Holm Laegreid belegte mit zwei Strafrunden und einem Rückstand von 11,5 Sekunden Platz drei. Danilo Riethmüller aus Deutschland schaffte mit Rang vier persönliche Bestleistung. Er lag nach einem Fehler 17,7 Sekunden hinter Perrot. Laegreids Teamkollegen Vebjoern Soerum und Vetle Sjaastad Christiansen schossen drei bzw. zwei Strafrunden und belegten die Ränge fünf und sechs. Sie kamen 34,6 bzw. 45,4 Sekunden hinter Perrot ins Ziel.
Nach zwei Einzelrennen gingen die 30 Herren heute bei denselben Bedingungen wie in den vergangenen Tagen an den Start. Es herrschte leichter Wind und Temperaturen um -2°C. Die Norweger und Franzosen kontrollierten die Geschwindigkeit zum ersten Liegendschießen hin. Laegreid räumte als Erster alle Scheiben ab und ging in Führung. Hinter ihm folgten zwölf Athleten innerhalb von zwölf Sekunden. Beim zweiten Liegendschießen blieben nur sechs Athleten fehlerfrei. Christiansen lag nun vorn. Endre Stroemsheim folgte ihm auf den Fersen.
Christiansen und Stroemsheim erhöhten das Tempo in Richtung des ersten Stehendschießens, mussten aber beide in die Strafrunde. Das eröffnete Perrot seine Chance. Er traf und ging in Führung. Riethmüller und Laegreid folgten ihm mit einem Abstand von fünf bzw. sieben Sekunden. Vor dem letzten Stehendschießen schob sich Laegreid dicht an Perrot heran. Der Franzose traf alle Scheiben und ging mit einem Vorsprung von 20 Sekunden auf Laegreid, der einmal in die Strafrunde abbiegen musste, auf die Schlussrunde. Fillon Maillet blieb fehlerfrei, lag aber sieben weitere Sekunden zurück.
Der junge französische Starathlet ließ auf der letzten Runde nichts mehr anbrennen. Währenddessen entbrannte ein Kampf um Platz zwei zwischen Laegreid, Fillon Maillet und Riethmüller. An der „Wand“ zog Fillon Maillet Laegreid davon. Platz zwei ging an Frankreich, Rang drei an Norwegen.
Fotos: IBU/Romans Koksarovs, Nordic Focus/Leo Authamayou