Tomas Mikyska und Selina Marie Kastl holen Verfolgungs-Gold bei den Junioren

Tomas Mikyska aus Tschechien, der ab dem ersten Liegendschießen in Führung gelegen hatte, gewann heute Morgen bei den Sommerbiathlon-Weltmeisterschaften in 26:39,8 Gold in der Verfolgung der Junioren. Sein Sieg mit einem Fehler war aber alles andere als ein Spaziergang, hatte er sich doch mit Mannschaftskamerad und Silbermedaillengewinner Jonas Marecek über das ganze Rennen hinweg am Schießstand duelliert, Mikyska immer einen Hauch schneller und Marecek ihm auf den Fersen. Im Abschlussrennen dieser Weltmeisterschaften sicherte sich die Deutsche Selina Marie Kastl den Sieg in der 7,5 km Verfolgung der Juniorinnen mit einem fehlerfreien zweiten Liegendschießen. Ab da konnte sie auf dem Weg zur zweiten Goldmedaille der Woche mit drei Fehlern in 21:15,1 niemand mehr aufhalten.

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Mikyska „ein bisschen nervös“

Mikyska, der im Sprint schon Silber gewonnen hatte, fand den Zweikampf mit Marecek hart, aber spaßig. „Mir gefällt dieses Rennen. Wir konnten unser eigenes Tempo laufen, aber es war hart. Es ist besser gelaufen als der Supersprint (6. Platz), also bin ich sehr zufrieden. Es war ein Rennen, also mussten wir beide aufs Tempo drücken. Auf der letzten Runde war ich ein bisschen nervös, dass Jonas mich noch einholt.“

“„Toller Tag für die tschechische Mannschaft“

Marecek sagte weiter „Das war heute ein toller Tag für die tschechische Mannschaft. Ich fühle mich ein bisschen schlecht, aber ich freue mich, dass mein Freund gewonnen hat. Die Jungs hinter mir waren nicht so weit weg, deswegen wollte ich mir (am Schießstand) keine Fehler erlauben und Plätze einbüßen, aber zum Glück war das Schießen gut.“

Silbermedaillengewinner Marecek, ebenfalls mit einem Fehler, kam mit 21,8 Sekunden Rückstand ins Ziel. Der Ukrainer Vitalii Mandzyn gewann mit einem Fehler und 53,1 Sekunden Rückstand Bronze.

Ondřej Manek, der Mannschaftskamerad von Mikyska und Marecek, blieb ohne Fehler, wurde aber mit 55,8 Sekunden Rückstand Vierter. Maxime Germain aus den USA wurde mit vier Fehlern und 1:00,2 Rückstand Fünfter, Platz sechs ging an den Litauer Maksim Fomin mit drei Fehlern und 1:01,1 Rückstand.

Zweikampf

Diese 10 km Verfolgung bei bewölktem Himmel und Windstille war im Grunde ein Zweikampf. Die tschechischen Mannschaftskameraden lagen vom Start weg nur wenige Meter auseinander, schossen am Schießstand im Gleichtakt, und während Marecek nur einmal im zweiten Liegendschießen patzte, setzte Mikyska im ersten Stehendschießen einen Schuss daneben. Beide zauberten im letzten Stehendschießen eine mühelose fehlerfreie Serie hin, Mikyska hatte mit schnellerem Rhythmus aber die Nase vorn und 8,2 Sekunden Vorsprung. Marecek fehlten die Körner, um ihn auf der letzten Runde noch anzugreifen, und so wurde es am Ende Silber für ihn.

Die Bronzemedaille war hart umkämpft. Germain lag vor dem letzten Stehendschießen sicher auf Rang drei, fiel aber mit zwei Fehlern weit zurück. Manek kam zum vierten Mal ohne Fehler durch und ging auf Rang drei auf die Strecke, gefolgt vom ebenfalls fehlerfreien Ukrainer mit gut sieben Sekunden Rückstand auf ihn. Mandzyn lief eine brillante letzte Runde und überholte Manek, was ihm Bronze einbrachte, die erste Medaille für die Ukraine bei dieser WM.

Drei Medaillen für Kastl.

Hinter Kastl holte ihre Mannschaftskameradin Johanna Puff mit zwei Fehlern und 14,4 Sekunden Rückstand Silber. Für die Tschechin Tereza Vobornikova mit ebenfalls zwei Fehlern und 23,6 Sekunden Rückstand gab es Bronze.

„Null und dann lauf“

Kastl ist mit ihrem Sieg nach Gold im Supersprint und Silber im Sprint die Topfrau bei den Juniorinnen. Sie konnte ihr Glück kaum fassen. „Das ist fantastisch. Ich kann es gar nicht glauben.“ Beim letzten Stehendschießen redete sie sich viel gut zu. „Mein Trainer hatte gesagt, Weltmeisterin oder... also habe ich gedacht: ‚Komm, jetzt die Null und dann lauf‘, und es hat geklappt“ Das ist so cool!“

Kastls Mannschaftskameradin Selina Grotian wurde mit vier Fehlern und 35,1 Sekunden Rückstand Vierte. Platz fünf ging an Valentina Dimitrova aus Bulgarien mit drei Fehlern und 1:08,4 Rückstand. Sechste wurde Ema Kapustova aus der Slowakei mit zwei Fehlern und 1:25,6 Rückstand.

Drei Deutsche und Vobornikova

Wie schon zuvor der Verfolger der Junioren wirkte auch dieser Wettkampf wie eine Trainingseinheit der deutschen Mannschaft. Kastl, Grotian und Puff schossen im Liegendanschlag auf den Bahnen eins, zwei und drei um die Wette und lagen nie mehr als 16 Sekunden auseinander. Im ersten Stehendschießen drängte sich Vobornikova zwischen Kastl und die Mannschaftskameradinnen auf Rang zwei. Im letzten Stehendschießen kam Kastl ohne Fehler durch und war schon 15 Sekunden weg, bevor Puff und Grotian mit Vobornikova nur zwei Sekunden hinter Grotian um Bronze kämpften. Die tschechische IBU Weltmeisterin der Juniorinnen in Sprint und Verfolgung holte auf den ersten 500 Metern auf, schob sich vor auf Rang drei und sicherte sich so die erste Medaille der Woche.

Mit den Medaillen von Kastl und Puff führt Deutschland die Wertung bei der SBWM mit insgesamt elf Medaillen an, darunter viermal Gold, fünfmal Silbe rund zweimal Bronze. Fotos: IBU/Christian Manzoni

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