Mit Valentina Dimitrova aus Bulgarien und Grzegorz Galica aus Polen standen zu Beginn der Titelkämpfe zwei Sieger ganz oben auf dem Treppchen, die zuvor noch nie ein Rennen gewonnen hatten. Grzegorz Galica war in dieser Saison bereits in mehreren Wettbewerben unter den besten sechs Athleten im IBU Junior Cup und konnte mit guten Leistungen zeigen, dass er zu den besten Athleten gehört. Mit zwei Fehlschüssen sicherte er sich den Europameistertitel. Den zweiten Platz belegte Antonin Delsol aus Frankreich vor Artur Iskhakov aus der Slowakei.
Valentina Dimitrova schoss zwei Strafminuten, war aber vier Sekunden schneller im Ziel als Evelina Hakala aus Finnland, die alle 20 Scheiben traf. Für Evelina Hakala war es erst das zweite Rennen in dieser Saison, nachdem sie bereits im IBU-Cup gestartet war. Den dritten Platz belegte Amelia Liszka aus Polen, die ihrem Land die zweite Medaille bei diesen Meisterschaften sicherte. Sie verfehlte beim letzten Schießen nur eine Scheibe.
In der Mixed-Staffel zeigte das polnische Team seine Überlegenheit am Schießstand. Mit nur sechs Nachladern war es das beste Team des Tages. Jakub Potoniec, Grzegorz Galica, Anna Nedza-Kubiniec und Barbara Skrobiszewska kamen mit einem souveränen Vorsprung von 42 Sekunden ins Ziel. Die Silbermedaille ging an die Franzosen Camille Grataloup-Manissolle, Antonin Delsol, Lola Bugeaud und Louise Roguet. Den dritten Platz belegte das italienische Team mit Davide Compagnoni, Felix Ratschiller, Fabiana Carpella und Sara Scattolo. Die Schlussläuferin Scattolo ging als Erste ins letzte Schießen, musste aber zwei Strafrunden drehen und vergab so einen Spitzenplatz für ihr Team. Dennoch wurde sie von ihren Teamkollegen im Ziel freudig begrüßt.
In der Single-Mixed-Staffel fiel die Entscheidung über die Goldmedaille erst auf der Ziellinie. Charlotte Gallbronner aus Deutschland und Celia Henaff aus Frankreich kämpften in der letzten Runde um jeden Meter. Am Ende hatte Charlotte Gallbronner die Nase vorn und holte mit ihrem Partner Linus Kesper die Goldmedaille. Leo Carlier und Celia Henaff freuten sich über Silber. Elias David und Katerina Pavlu sicherten mit Bronze die erste Medaille für die Tschechische Republik.
In den Sprintrennen am Samstag gingen alle Medaillen an Deutschland und Frankreich. Mit dem Doppelsieg von Fabian Kaskel und Elias Seidl machte das deutsche Team die durchwachsenen Ergebnisse in den Einzelrennen wieder wett. Fabian Kaskel zeigte eine tadellose Leistung am Schießstand und lag im Ziel zwei Sekunden vor seinem Teamkollegen Elias Seidl, der einmal in die Strafrunde musste. Camille Grataloup-Manissolle sicherte sich die Bronzemedaille, nachdem er als Vierter im Einzelwettkampf knapp das Podest verpasst hatte. Matthias Riebli aus der Schweiz erzielte mit dem vierten Platz seine persönliche Karrierebestleistung.
Bei den Damen war die Französin Anaelle Bondoux die Beste des Tages – ein überraschender Sieg für sie, da sie am Vortag krankheitsbedingt auf die Staffeln hatte verzichten müssen. Aber vielleicht hat gerade dieser Ruhetag ihr geholfen, wieder zu Kräften zu kommen, denn sie war die Schnellste auf der Strecke. Silber ging an ihre Teamkollegin Coralie Perrin, die zum ersten Mal auf dem Podest stand. Charlotte Gallbronner wurde Dritte.
Grzegorz Galica hat die Europameisterschaften dominiert. Im Massenstart 60 gewann er seine dritte Goldmedaille in vier Rennen. Obwohl er drei Ziele verfehlte, überzeugte er auf der Strecke und überholte in der letzten Runde den Grönländer Sondre Slettemark, der im Ziel neun Sekunden hinter dem Sieger lag. Martin Botet aus Frankreich zeigte bei den Rennen in Altenberg seine persönliche Bestleistung am Schießstand und gewann die Bronzemedaille.
Katerina Pavlu aus der Tschechischen Republik überraschte sich selbst mit ihrem Sieg im Massenstart 60. Sie verfehlte zwei Scheiben, blieb aber beim letzten Schießen fehlerfrei und lief als Erste weiter. Ihr folgten die drei Italienerinnen Fabiana Carpella, Sara Scattolo und Sophia Zardini, die den Endspurt gegen ihre Teamkollegin knapp verlor.
Fotos: IBU I Koksarov