JT Bö unangefochten im Verfolger von Hochfilzen

In der 12,5 km Verfolgung der Männer von Hochfilzen gelang dem Norweger Johannes Thinges Bö heute Nachmittag trotz zweier Strafrunden ein unangefochtener Start-Ziel-Sieg in 33:50,7. Auf dem Weg zu seinem vierten Einzelsieg in dieser Saison mit zwei Sprint/Verfolgungssiegen in Folge konnte niemand dem Norweger gefährlich werden. Sein Mannschaftskamerad Sturla Holm Laegreid wurde mit zwei Strafrunden erneut Zweiter, diesmal mit 47,9 Sekunden Rückstand. Den dritten Platz sicherte sich erneut Emilien Jacquelin aus Frankreich mit drei Fehlern und 1:13,9 Rückstand.

„Hart, alleine zu laufen“

JTs Sieg war nicht so leicht, wie es aussah. „Es war hart, allein vorweg zu laufen. Ich hatte ein gutes Gefühl im Liegendanschlag, aber der zehnte ist mir einfach rausgerutscht. Dann war es ein bisschen stressiger. Ich konnte Jacquelin und Sturla hinter mir spüren. Ich muss zugeben: So stehend zu schießen wie Vetle gestern, wenn man großen Vorsprung hat, ist nicht einfach. Ich habe es geschafft und bin zufrieden.“

JTs vierter Sieg in Folge macht diesen Saisonstart zum besten seiner Karriere. „Ich habe noch nie zuvor vier der ersten fünf Rennen gewonnen, das ist ein Rekord.“

Jacquelins Mannschaftskamerad Quentin Fillon Maillet schaffte es mit einem Fehler und 1:22,2 auf Platz vier, seine bislang beste Platzierung der Saison. Niklas Hartweg aus der Schweiz, ebenfalls mit einem Fehler, wurde mit 1:35,2 Fünfter. Sechster wurde der Italiener Tommaso Giacomel mit zwei Fehlern und 1:42,8 Rückstand, für ihn eine persönliche Bestleistung und auch die erste Siegerehrung.

JT unaufhaltsam

Bis das letzte Rennen in Hochfilzen startete, hatte es aus bewölktem Himmel leicht angefangen zu schneien, aber auch der Wind hatte seit dem Staffelrennen der Frauen knapp drei Stunden zuvor leicht nachgelassen. JT schien wieder unaufhaltsam: Er lief eine rasante erste Runde, traf im Liegen alle Scheiben und war schon 50 Sekunden wieder weg, bevor der ebenfalls fehlerfreie Laegreid und Jacquelin je einen Schuss abgegeben hatten.

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Liegendfehler „ging ins Weiße“

Das zweite Liegenschießen des Führenden sah für vier Schuss so gut aus wie das erste, doch dann verfehlte er und musste in die Strafrunde. Er erklärte: „Nach dem vierten Schuss habe ich nachgeladen und gleich abgedrückt, also ging der ins Weiße. Ich war überrascht und hatte die Tür wieder aufgemacht. Hätte ich den getroffen, hätte ich noch guten Vorsprung gehabt, aber zum Glück konnte ich das (Verschießen) im ersten Stehendschießen wieder abstellen und hatte wieder eine Minute Vorsprung. Dann war ich zuversichtlich.“

Langsam angehen

Laegreid blieb ohne Fehler und schob sich auf 26 Sekunden heran, während Jacquelin eine Fahrkarte schoss und 50 Sekunden hinter dem Führenden blieb. Für Laegreid war es ein guter Tag, vor allem, weil er das Rennen nicht zu hart angegangen war. „Ich bin das Rennen langsam angegangen. Ich wollte noch Körner für die letzten Runden übrighaben, falls ich einen Vorsprung verteidigen muss. Es ist wichtig, sich nicht schon am Anfang zu verausgaben, nicht, dass man dann keine Kraft mehr hat, jemanden auf Distanz zu halten. Ich bin froh, dass ich Emilien auf Abstand halten konnte, nachdem ich mich ein bisschen abgesetzt hatte.“

Im ersten Stehendschießen war JT wieder auf Kurs, kam mit weißer Weste davon und baute seine Führung auf 55 Sekunden aus, während seine beiden Verfolger erneut in die Strafrunde abbiegen mussten.

Stehendschießen Formsache

Das letzte Stehendschießen war für JT, Laegreid und Jacquelin dann nur noch eine Formsache. Alle drei verfehlten je einmal und verteidigten ihre Podestplatzierungen damit, da niemand mehr von hinten angreifen konnte.

Laegreids Strategie

Laegreid erklärte seine Schieß-Strategie. „...ein paar Fehler im Stehendanschlag, aber das Tempo und die Sicherheit sind deutlich besser. Ich habe ein bisschen Druck auf Emilien aufbauen können, der mein Hauptkonkurrent war. Ich weiß nicht, wie er das fand. Ich bin froh, dass ich schnell schießen konnte, und er wusste, als er an den Schießstand kam, dass er auch schnell und sauber schießen muss. Das macht Druck. Ich glaube, das war eine gute Taktik.“ Sein Rivale erwiderte: „Ich habe ihn schnell schießen sehen und dachte, die beste Methode, ihn einzuholen (ist schnell zu schießen). Ich habe versucht, mein Bestes zu geben, aber ich habe verfehlt.“

Jacquelin „immer froh über einen Podestplatz“

Jacquelin zeigte sich nicht enttäuscht über seinen dritten Platz. „Ich bin immer froh über einen Podestplatz. Wenn ich etwas verbessern würde, dann das Schießen. Vielleicht war ich zu sehr auf Angriff geeicht. Kein großer Fehler, aber mir fehlte vielleicht ein bisschen die Konzentration, der Fokus auf mein Schießen. Das muss ich verbessern ... aber ich bin immer froh über einen Podestplatz. Es war ein gutes Rennen, ein guter Kampf gegen Sturla.“

Geschacher um die Blumen

Die drei weiteren Plätze der Siegerehrung, für die es immerhin noch Blumen gibt, wurden im letzten Stehendschießen noch einmal durchgemischt. Fillon Maillet schob sich mit einer fehlerfreien Serie vor auf Platz vier, Hartweg sicherte sich mit fünf Treffern Platz fünf. Tommaso Giacomel schaffte es trotz einer Strafrunde von Platz 20 am Start auf Platz sechs.

Fotos: IBU/Christian Manzoni, Jasmine Walter

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