Gold in der Jugendstaffel an Norwegen und Italien

Der norwegische Schlussläufer Isak Frey kontrollierte das Feld in der Jugendstaffel der Herren über 3 x 7,5 km nach dem Liegendschießen und führte seine Mannschaft bei der IBU Jugend- und Juniorenweltmeisterschaft in 58:15 unangefochten zu Gold. Frei und seine Teamkollegen Stian Fedreheim und Andreas Aas brauchten sieben Nachlader auf ihrem Weg zur Goldmedaille. Bei warmem Sonnenschein am Nachmittag sicherte die Gewinnerin der IBU Junior Cup Gesamtwertung, Sara Scattolo, Gold für Italien in der Jugendstaffel der Damen über 3 x 6 km in 53:15,2. Die drei Italienerinnen Scattolo, ihre Schwester Ilaria und Fabiana Carpella brauchten nur drei Nachlader zum Sieg.

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Freys Stehendschießen: „So nervös… es war die Hölle!“

Frey wirkte cool und abgeklärt als Schlussläufer, doch über das Stehendschießen sagte er: „Ich war so nervös… Es war die Hölle. Ich habe zwei Schuss daneben gesetzt und dann versucht, mich neu auf die Scheiben zu konzentrieren.“ Als er den letzten Schuss traf „war ich erleichtert, denn ich wusste, dass hinter mir schnelle Läufer waren. Ich musste auf der Schlussrunde alles geben. Gold zu gewinnen, ist fantastisch. Eine tolle Teamleistung.“

Besonderer Sieg für Italien

Die Goldmedaille in der Jugendstaffel war die erste Medaille für Italien in dieser Woche und stellte einen wichtigen Meilenstein für das Team dar, so Scattolo. „Es ist etwas Besonderes, diese Goldmedaille zu gewinnen. Wir hatten viel Spaß. Wir sind Freunde und das macht es noch besser.“ Der italienische Trainer Francesco Semenzato fügte hinzu, dass dieses Gold und die Bronzemedaille der Herren „sehr wichtig für unser Team sind, da wir sie nach einer sehr schwierigen Woche hier und nach harter Arbeit während des gesamten Jahres gewonnen haben“.

Jugendstaffel der Herren

Hinter den Norwegern ging Silber an Deutschland mit 12 Nachladern und einem Rückstand von 8,7 Sekunden. Italien sicherte sich mit sechs Nachladern 41,8 Sekunden hinter den Siegern Bronze.

Estland kam mit einer Strafrunde und acht Nachladern 1:16,9 hinter Norwegen auf Rang vier. Fünfte wurden die Finnen mit einer Strafrunde, sieben Nachladern und einem Rückstand von 1:28,7. Polen belegte mit sieben Nachladern und einem Abstand von 1:40,1 Rang sechs.

Sonnengesprenkelte Strecken; perfekte Bedingungen

Nach den vier Verfolgungsrennen am Sonntag und einem Ruhe-/Trainingstag gestern ging es heute in Soldier Hollow mit den Jugendstaffeln weiter. Am Wochenende waren die Temperaturen bereits angestiegen, doch nun fühlte es sich an wie Frühling mit strahlendem Sonnenschein, Temperaturen um +5°C und schlaff herunterhängenden Windfahnen. 16 Teams gingen bei der Jugendstaffel der Herren an den Start. Trotz des warmen Wetters waren die sonnengesprenkelten Strecken hart und schnell, da es in der Nacht Frost gegeben hatte. Bei perfekten Schießbedingungen blieben acht Mannschaften liegend fehlerfrei und lagen innerhalb von 14 Sekunden. Italien und Schweden führten das Feld an. Italien kam als erstes zum Stehendschießen, doch der Schweizer Ullman räumte alle Scheiben ab, während der Italiener einmal nachladen musste. So setzte sich die Schweiz mit einem Vorsprung von 5,8 Sekunden auf Italien, Norwegen und Deutschland an die Spitze in Richtung des ersten Wechsels.

Italien übergibt als erstes

Marco Barale überholte den Schweizer kurz vor dem Wechsel und übergab vier Sekunden vor dem Rest des Feldes an Christoph Pircher. Für die Schweiz war nun Mathis Profit unterwegs. Deutschland und Norwegen lagen 14 bzw. 18 Sekunden zurück. Pircher musste liegend einmal nachladen, behauptete aber einen Vorsprung von 12 Sekunden vor Profit und Norwegens Aas, der ebenfalls einen Nachlader brauchte. Deutschland lag 16 Sekunden zurück. Stehend schossen alle Fehler. Der Italiener brauchte zwei Nachlader und setzte sich sechs Sekunden vor den Norweger, der nur einmal nachgeladen hatte. Deutschland lag nach drei Nachladern auf Platz drei, 24 Sekunden hinter der Spitze. Dank seiner schnellen Skier konnte Pircher vor allem in den Abfahrten seinen Vorsprung noch ausbauen.

Italien, Deutschland und Norwegen

Beim letzten Wechsel ging Nicolo Betemps 18 Sekunden vor Deutschlands Albert Engelmann und Norwegens Frey ins Rennen. Der Slowake Martin Cienik lag auf Rang vier, aber bereits über eine Minute zurück. Der Italiener hatte Probleme beim Nachladen, während Frey fehlerfrei blieb und 11 Sekunden gutmachte. Deutschland lag 18 Sekunden zurück. Beim Stehendschießen hatte sich Deutschland auf Rang zwei nach vorn geschoben. Frey hatte einen großen Vorsprung vor dem Stehendanschlag. Er verfehlte die ersten beiden Scheiben, sammelte sich aber wieder, traf sie mit seinen Nachladern und behauptete die Führung. Betemps brauchte einen Nachlader und ging als Zweiter, 17 Sekunden hinter Norwegen, auf die Schlussrunde. Engelmann musste dreimal nachladen und fiel 25 Sekunden zurück.

Deutschland holt Silber

Frey kontrollierte die Schlussrunde und sicherte Gold für Norwegen, während Engelmann alles aus sich herausholte, den Italiener noch überholte und Silber holte. Bronze ging an Italien. Jugendstaffel der Damen

Hinter den Italienerinnen sicherte sich Deutschland mit drei Nachladern und einem Abstand von 28,2 Sekunden Silber. Bulgarien holte mit fünf Nachladern und einem Rückstand von 1:42,6 Bronze.

Finnland kam mit fünf Nachladern 3:05,8 hinter den Siegern auf Platz vier. Rang fünf ging an Tschechien mit einer Strafrunde, fünf Nachladern und einem Rückstand von 4:03,9. Slowenien landete mit vier Strafrunden und zehn Nachladern 4:17,4 hinter Italien auf Platz sechs.

Sechs Teams treffen ohne Nachlader

Als sich die 14 Damenmannschaften für ihre Jugendstaffel am Start einfanden, herrschten warme +10°C und noch immer Windstille. Die ersten sechs Teams blieben liegend fehlerfrei und gingen innerhalb von 18 Sekunden auf die nächste Runde, angeführt von Bulgarien. Beim Stehendschießen lagen vier Teams eng beieinander. Iva Moric aus Deutschland schaffte 10/10. Bulgarien, Österreich und Polen folgten innerhalb von 3,9 Sekunden.

Italien in Führung

Vor dem ersten Wechsel lag die Polin Anna Nedza-Kubiniec vorn und übergab als erste. Lena Pinter aus Österreich war nur einen Schritt dahinter. Bulgarien und Deutschland folgten mit einem Abstand von acht Sekunden. Fichtner aus Deutschland kam als Führende zum Liegendschießen, doch die Bulgarin Stefani Yolova schoss fehlerfrei und setzte sich an die Spitze, acht Sekunden vor der Polin Barbara Skrobiszewska, die einmal nachladen musste. Detschland viel 24 Sekunden zurück und lieferte sich ein Duell mit Italiens Carpella. Die Bulgarin baute ihren Vorsprung hin zum Stehendschießen auf 15 Sekunden aus und musste dann einmal Nachladen. Die Italienerin schoss fehlerfrei und ging in Führung. Fichtner lag 11 Sekunden zurück.

Scattolo erkämpft Gold

Die Italienerin baute ihren Vorsprung aus und übergab an die IBU Junior Cup Gesamtsiegerin Scattolo. 16,5 Sekunden dahinter folgte die Bulgarin Lora Hristova. Die Weltmeisterin in der Jugendverfolgung, Selina Grotian, lag 33 Sekunden zurück. Scattolo baute ihren Vorsprung über die 2 km bis hin zum Liegendschießen aus und trat über 30 Sekunden vor Bulgarien und Deutschland auf die Matte. Fünf perfekte Schüsse und sie war weg, bevor ihre Konkurrentinnen überhaupt auf der Matte lagen. Grotian traf ebenfalls alles, lag aber 32 Sekunden zurück. Hristova folgte mit einem Rückstand von 53 Sekunden. Die Führende kam mit einem Vorsprung von 30 Sekunden zum Stehendschießen. Sie verfehlte die dritte Scheibe, lud nach, traf und sicherte so Gold für Italien. Grotian blieb fehlerfrei, lag aber noch immer 22 Sekunden zurück auf dem Silberrang. Hristova musste zweimal nachladen und sicherte mit einem Rückstand von über einer Minute Bronze für Bulgarien.

Fotos: Björn Reichert

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