Högberg und Zobel gewinnen IBU-Cup-Einzelrennen

Der IBU Cup in Obertilliach, Österreich, begann mit dem 15-km-Einzelwettkampf der Damen, wo die Schießbedingungen gut waren. Die Schwedin Elisabeh Högberg drehte den Wettkampf zu ihren Gunsten: Sie traf alle 20 Scheiben, absolvierte die Distanz in 43:44,4 und sicherte sich so den Sieg. Bei den Männern konnte David Zobel glänzen. Nachdem er bei den vorangegangenen IBU-Cup-Wettkämpfen nur knapp das Podest verpasst hatte, konnte der Deutsche endlich siegen. Er scheiterte einmal im ersten Stehendanschlag, konnte sich aber wieder vollständig erholen und siegte in 50:36,9. 

Einzel der Frauen

Franziska Hildebrand aus Deutschland kassierte im Stehendanschlag eine Strafe und wurde mit 5,7 Sekunden Rückstand Zweite. Die Norwegerin Marthe Krakstad Johansen beendete das Einzel fehlerfrei und landete mit 35,7 Sekunden Rückstand auf dem dritten Podestplatz.

"Ich habe beim letzten Schießen gelächelt"

Mit vier Schießdurchgängen und einer Strafminute für jeden Fehlschuss ist der Einzelwettkampf gnadenlos; die besten Chancen hat, wem es gelingt, alle 20 Scheiben zu treffen. Während alle Spitzenkandidaten den ersten Liegendanschlag mit Leichtigkeit absolvierten, schlichen sich beim ersten Stehendanschlag bei einigen die ersten Fehler ein. Während Hildebrand beim ersten Stehendschießen eine Strafe kassierte, blieben Anastasiia Goreeva, Valentina Semerenko und Högberg alle fehlerfrei und lagen auf den Plätzen eins, zwei und drei. Johansen, ebenfalls fehlerfrei, war Fünfte, Hildebrand mit einer Strafe Elfte. 

Goreeva hatte gute Chancen, als sie als Führende in den zweiten Liegendanschlag ging. Durch eine Strafminute fiel sie jedoch auf den siebten Platz zurück. Zur gleichen Zeit behielt Valentina Semerenko eine ruhige Hand, traf alle fünf Scheiben und übernahm nach dem zweiten Liegendanschlag die Führung. Högberg, ebenfalls fehlerfrei, verließ den Schießstand mit 17,5 Sekunden Rückstand auf die Ukrainerin. Hildebrand korrigierte ihren Fehler aus dem ersten Durchgang, räumte beim zweiten Liegendanschlag alle Scheiben ab und lief mit 44 Sekunden Rückstand auf Semerenko als Dritte weiter. Johansen schoss weiterhin sauber und verbesserte sich bis zum Ende des zweiten Liegendschießens um einen Platz. 

Da noch alles möglich war, wurde es beim letzten Stehendanschlag spannend. Während Semerenko eine Strafe kassierte, blieben Högberg, Hildebrand und Johansen fehlerfrei und drängten die Ukrainerin auf den vierten Platz. Högberg verließ den Schießstand mit 17,8 Sekunden Vorsprung vor Hildebrand. Die Frage war nun, ob sie das Tempo und ihren Vorsprung würde halten können, da Hildebrand die Schnellste des Tages war. Obwohl sie auf der letzten Schleife Zeit verlor, war ihr Vorsprung groß genug, um die Ziellinie als Siegerin zu überqueren. 

Högberg freute sich über ihr tolles Ergebnis: „Die Konkurrenz  auf der Strecke war ziemlich hart. Ich bin nicht gut in Form, aber ich habe mich auf das Schießen konzentriert und dachte, dass ich mit gutem Schießen ziemlich gute Ergebnisse erzielen kann. Ich habe beim letzten Schießen gelächelt, weil es sich gut anfühlte, daher war ich ziemlich sicher, dass ich viermal fehlerfrei sein würde. Ich war zuversichtlich und es lief wirklich gut am Schießstand. Ich bin wirklich glücklich!"

Johansen behält die ruhige Hand

Während Hildebrand und Högberg um den ersten Platz kämpften, hatte Johansen ihren eigenen Kampf zu bestehen. Sie kam als Fünfte zum letzten Stehendanschlag, verließ sich auf ihre Schießleistung und hoffte, dass die anderen danebenschießen würden. Als die Schwedin Sara Andersson, die bis auf den vierten Platz vorgerückt war, beim letzten Schießen völlig einbrach und drei Strafminuten kassierte, während Semerenko einmal danebenschoss, sah Johansen ihre Chance auf das Podest gekommen. Sie räumte beim zweiten Stehendanschlag alle Scheiben ab und beendete den Wettkampf als Dritte.

Semerenko, die sich von ihrer Strafminute nicht erholen konnte, wurde mit 44,1 Sekunden Rückstand Vierte. Die Russin Evgeniya Burtasova belegte mit einer Strafe und 1:03 Rückstand den fünften Platz. Anastasiia Goreeva wurde mit zwei Strafen und 1:29,4 Rückstand Sechste. 

Einzel der Männer

Nach dem Sieg von David Zobel stellte sich die Frage, wer die beiden anderen Plätze auf dem Podest belegen würde. Der Italiener Dominik Windisch, der insgesamt zwei Strafen kassiert hatte, belegte mit 9,1 Sekunden Rückstand den zweiten Platz. Zwei Strafen auch für den Russen Maxim Tsvetkov, der mit 23,3 Sekunden Rückstand Dritter wurde.

Erster Sieg seit Jahren

Der spätere Sieger kam nur langsam in die Gänge und lag nach dem ersten Liegendschießen nicht einmal unter den Top 10. Obwohl er alle fünf Scheiben traf, musste David Zobel zugeben, dass andere schneller waren als er. Für den 18. nach dem zweiten Schießen begann die Hoffnung auf einen guten Wettkampf langsam zu schwinden. Während einer der größten Favoriten des Tages, Dominik Windisch, die zweite Schießeinlage fehlerlos absolvierte und die Führung übernahm, verfehlte Zobel einmal, sodass nun 16 andere Athleten zwischen den beiden lagen. Håvard GutubøBogetveit schaffte es ebenfalls, die Null zu halten, und war nach dem zweiten Schießen Zweiter, der Deutsche Justus Strelow Dritter. 

In der gleichen Reihenfolge gingen die Top 3 mit großen Hoffnungen ins dritte Schießen. Doch während Bogetveit und Windisch je eine Strafminute kassierten, blieb Strelow fehlerfrei und ging in Führung. Zobel traf im Liegen ebenfalls alle fünf Scheiben und kletterte auf den neunten Platz.

Obwohl es für Strelow in die richtige Richtung zu gehen schien, ruinierten zwei Strafen beim letzten Stehendschießen seine Chancen auf den obersten Podestplatz. Windisch, der wusste, dass Strelow zweimal danebengeschossen hatte, witterte seine Chance auf die Führung. Doch das Glück war heute nicht auf seiner Seite. Er kassierte eine weitere Strafminute und lag vor der letzten Schleife auf Platz zwei. Zobel traf jedoch erneut alle Scheiben und setzte sich mit 12,9 Sekunden Vorsprung auf den Italiener an die Spitze. Zobel behielt das Tempo bei, überquerte die Ziellinie und holte sich seinen ersten Sieg seit der Saison 2018/19. 

Zobel über seinen Sieg: "Ich bin super glücklich! Nach den letzten Rennen war ich fünfmal unter den Top Sechs und jetzt stehe ich das erste Mal auf dem Podest. Männer wie Dominik Windisch und Dale sind in diesem Rennen, und natürlich die starken Deutschen, also bin ich super glücklich mit diesem Sieg."

Babikov gegen Zwetkow

Der Kampf um den letzten Podestplatz zwischen dem Russen Anton Babikov und Maxim Tsvetkov war eröffnet. Während Babikov nach dem ersten Schießen auf Platz vier lag, lag sein Teamkollege Tsvetkov auf dem ersten Platz. Doch keiner von beiden blieb beim Schießen weiterhin fehlerfrei, sie kassierten im ersten Stehendanschlag eine Strafe. Tsvetkov fand sich auf dem achten Platz wieder, Babikov auf dem zwölften. 

Beide Russen machten im gleichen Rhythmus weiter und kassierten beim zweiten Liegendschießen eine weitere Strafe. Die zusätzliche Strafminute katapultierte Babikov auf den 16. Platz zurück, Tsvetkov auf den 12. Beim letzten Schießen legten beide einen Zahn zu und trafen alle fünf Scheiben. Mit einem Vorsprung von 8 Sekunden auf Babikov war Tsvetkov nun Dritter. Diese Position hielt er bis zum Schluss und sicherte sich so den dritten Platz. 

Babikov musste sich mit einem Rückstand von 45,8 Sekunden mit dem vierten Platz begnügen. Der Norweger Erlend Bjøntegaard verfehlte insgesamt dreimal und wurde mit 48,2 Sekunden Rückstand Fünfter. Lukas Fratzscher aus Deutschland wurde mit zwei Strafen und 48,7 Sekunden Rückstand Sechster.

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Fotos: Jasmin Walter / IBU

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