Hausers letztes Stehendschießen besiegelt Massenstartsieg

Ihr letztes fehlerfreies Stehendschießen katapultierte Lisa Theresa Hauser heute im 12,5 km Massenstart der Frauen von Annecy Le Grand Bornand von Rang drei an die Spitze, was ihr mit einem Fehler in 33:54,1 zum Sieg im letzten BMW IBU Weltcuprennen 2022 reichte. Der heutige Sieg war für sie schon der zweite in der neuen Saison, nachdem sie zuvor den Sprint von Kontiolahti gewonnen hatte. Julia Simon aus Frankreich im gelben Trikot sicherte sich nach zwei Fehlern mit einem gewaltigen Sprint auf den letzten hundert Metern vor dem Ziel einen zweiten Platz mit 12,3 Sekunden Rückstand. Ihre Mannschaftskameradin Anais Chevalier-Bouchet schaffte es in einer Saisonbestleistung auf Platz drei mit einem Fehler und 14,3 Sekunden Rückstand.

Merci euch allen“

Hauser sagte, ihr Sieg sei „Großartig! Eine Österreicherin in einem französischen Sandwich. Es ist einfach cool für mich, vor so einem tollen großen Publikum zu gewinnen. Merci euch allen! Das Rennen heute hat richtig Spaß gemacht. Es war das schönste Geschenk, das ich mir hätte machen können. Ich freue mich sehr, dass ich so in die Weihnachtspause gehen kann.“

Vierte wurde die Schwedin Elvira Öberg mit zwei Fehlern und 15,8 Sekunden Rückstand. Die französischen Mannschaftskameradinnen Sophie Chauveau und Lou Jeanmonnot, beide mit je zwei Fehlern, wurden mit 22,6 und 27,2 Sekunden Rückstand Fünfte und Sechste.

Gutes Liegendschießen

Beim ersten Massenstart der Frauen in dieser Saison waren die Bedingungen so gut wie bei den Männern zwei Stunden zuvor. Simon im gelben Trikot kam als Führende zum ersten Liegendschießen und setzte ihre perfekte Serie im Liegendschießen mit fünf Treffern fort, sodass sie in Führung blieb. Tandrevold und Elvira folgten kurz dahinter, und insgesamt blieben siebzehn Frauen im ersten Schießen ohne Fehler.

Im zweiten Liegendschießen endete die Serie, als Simon sich ihren ersten Schießfehler der Saison im liegenden Anschlag leistete. Elvira nutzte die Lücke mit fünf weiteren Treffern, dicht gefolgt von Hauser und Chevalier-Bouchet ebenfalls mit weißer Weste sowie Tandrevold weniger als zwei Sekunden dahinter. Sechs weitere Frauen lagen innerhalb von 21 Sekunden hinter Elvira.

Vier im Stehen

Die Top vier kamen zusammen zum ersten Stehendschießen, gefolgt von den nächsten fünf Frauen fünf Sekunden dahinter. Chevalier-Bouchet, Magnusson und Chloe Chevalier blieben ohne Fehler und gingen in dieser Reihenfolge auf die Strecke, während sich die anderen Top vier Fehler leisteten. Tandrevold, Hauser und Elvira fielen 21 Sekunden zurück.

Die Führende baute ihren Vorsprung auf dem Weg zum letzten Stehendschießen aus und begeisterte mit ihrer Schwester im Schlepptau die französischen Massen. Beide Schwestern patzten einmal und mussten kreiseln. Hauser und Simon blieben fehlerfrei, die Österreicherin in Führung, während Chevalier-Bouchet eine Nasenlänge vor Simon aus der Strafrunde kam, sieben Sekunden hinter Hauser.

Schwestern Seite an Seite

Chevalier-Bouchet sagte zum letzten Stehendschießen: „Ich hab nicht nachgedacht, habe nur meine Schwester links von mir gesehen und gedacht: ‚Okay, sie ist da. Sie kenne ich.‘ Ich habe sie atmen hören, aber ich musste mich auf mich konzentrieren. Ich habe nur eine Scheibe verfehlt. ... Es wäre schön gewesen, wenn wir das Rennen nach dem dritten Schießen hätten beenden können!“

Hauser lief auf der letzten Runde unangefochten voraus, während Simon der Mannschaftskameradin an den Fersen klebte, den heißen Atem von Elvira drei Sekunden hinter ihr im Nacken. Hauser überquerte die Ziellinie jubelnd mit einem kleinen Hopser.

Grauen vor der letzten Runde

Zu ihrer letzten Runde sagte Hauser, sie sei schon besorgt gewesen: „Ich habe irgendwie mein eigenes Rennen gemacht. Ich hatte Glück, als Elvira vor mir war. Da konnte ich mich bei ihr anhängen. Vor der letzten Runde hat mir dann wirklich gegraut, weil ich wusste, dass die Französinnen knapp hinter mir waren. Ich weiß, dass Julia eine der besten letzten Runden läuft. ... Ich habe alles aus mir herausgeholt und am letzten Anstieg gesehen, dass ich ein paar Sekunden herausgeholt hatte. In der Abfahrt wollte ich es dann nur noch absichern. Es war schön, ins Ziel einzulaufen und den Sieg zu feiern.“

Chevalier-Bouchet fiel hinter Simon zurück auf Platz drei. Sie war begeistert, es endlich aufs Podest geschafft zu haben. „Nach diesem Dezember bin ich sehr froh, auf dem Podest zu stehen. Der war nicht schlecht, aber auch nicht gut, also bin ich sehr froh.“

Simons „ganz besonderes Wochenende“

Simon überholte die Mannschaftskameradin auf der letzten kleinen Brücke, sprintete ins Stadion und riss die Arme in die Höhe. Die Frau in Gelb konnte das ganze Wochenende nur strahlen. „Es war etwas ganz Besonderes. Für mich war es ein perfektes Wochenende. Zuhause steht man unter großem Druck, und der Stress liegt jetzt hinter mir. Ich fühle mich (tief ausatmend) jetzt richtig gut ... und muss viel schlafen!“

„Daumen gedrückt für Januar“

Nach diesem großen Wochenende blickte Simon mit Erstaunen und Hoffnung für 2023 auf ihren fulminanten Saisonstart zurück. „Der Saisonstart war unglaublich. Mit einem so guten Einstieg habe ich nicht gerechnet. Ich wollte einfach nur so gut schießen, wie ich kann. Das mit dem Liegendschießen war einfach der Wahnsinn, und die ganzen Podestplätze sind ein richtig guter Start für mich. Ich will diesen Moment einfach nur genießen und dann im Januar sehen, wie es läuft. Daumen gedrückt für Januar“

Fotos: IBU/Christian Manzoni

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