Vierte wurde die Schwedin Elvira Öberg mit zwei Fehlern und 15,8 Sekunden Rückstand. Die französischen Mannschaftskameradinnen Sophie Chauveau und Lou Jeanmonnot, beide mit je zwei Fehlern, wurden mit 22,6 und 27,2 Sekunden Rückstand Fünfte und Sechste.
Beim ersten Massenstart der Frauen in dieser Saison waren die Bedingungen so gut wie bei den Männern zwei Stunden zuvor. Simon im gelben Trikot kam als Führende zum ersten Liegendschießen und setzte ihre perfekte Serie im Liegendschießen mit fünf Treffern fort, sodass sie in Führung blieb. Tandrevold und Elvira folgten kurz dahinter, und insgesamt blieben siebzehn Frauen im ersten Schießen ohne Fehler.
Im zweiten Liegendschießen endete die Serie, als Simon sich ihren ersten Schießfehler der Saison im liegenden Anschlag leistete. Elvira nutzte die Lücke mit fünf weiteren Treffern, dicht gefolgt von Hauser und Chevalier-Bouchet ebenfalls mit weißer Weste sowie Tandrevold weniger als zwei Sekunden dahinter. Sechs weitere Frauen lagen innerhalb von 21 Sekunden hinter Elvira.
Die Top vier kamen zusammen zum ersten Stehendschießen, gefolgt von den nächsten fünf Frauen fünf Sekunden dahinter. Chevalier-Bouchet, Magnusson und Chloe Chevalier blieben ohne Fehler und gingen in dieser Reihenfolge auf die Strecke, während sich die anderen Top vier Fehler leisteten. Tandrevold, Hauser und Elvira fielen 21 Sekunden zurück.
Die Führende baute ihren Vorsprung auf dem Weg zum letzten Stehendschießen aus und begeisterte mit ihrer Schwester im Schlepptau die französischen Massen. Beide Schwestern patzten einmal und mussten kreiseln. Hauser und Simon blieben fehlerfrei, die Österreicherin in Führung, während Chevalier-Bouchet eine Nasenlänge vor Simon aus der Strafrunde kam, sieben Sekunden hinter Hauser.
Chevalier-Bouchet sagte zum letzten Stehendschießen: „Ich hab nicht nachgedacht, habe nur meine Schwester links von mir gesehen und gedacht: ‚Okay, sie ist da. Sie kenne ich.‘ Ich habe sie atmen hören, aber ich musste mich auf mich konzentrieren. Ich habe nur eine Scheibe verfehlt. ... Es wäre schön gewesen, wenn wir das Rennen nach dem dritten Schießen hätten beenden können!“
Hauser lief auf der letzten Runde unangefochten voraus, während Simon der Mannschaftskameradin an den Fersen klebte, den heißen Atem von Elvira drei Sekunden hinter ihr im Nacken. Hauser überquerte die Ziellinie jubelnd mit einem kleinen Hopser.
Zu ihrer letzten Runde sagte Hauser, sie sei schon besorgt gewesen: „Ich habe irgendwie mein eigenes Rennen gemacht. Ich hatte Glück, als Elvira vor mir war. Da konnte ich mich bei ihr anhängen. Vor der letzten Runde hat mir dann wirklich gegraut, weil ich wusste, dass die Französinnen knapp hinter mir waren. Ich weiß, dass Julia eine der besten letzten Runden läuft. ... Ich habe alles aus mir herausgeholt und am letzten Anstieg gesehen, dass ich ein paar Sekunden herausgeholt hatte. In der Abfahrt wollte ich es dann nur noch absichern. Es war schön, ins Ziel einzulaufen und den Sieg zu feiern.“
Chevalier-Bouchet fiel hinter Simon zurück auf Platz drei. Sie war begeistert, es endlich aufs Podest geschafft zu haben. „Nach diesem Dezember bin ich sehr froh, auf dem Podest zu stehen. Der war nicht schlecht, aber auch nicht gut, also bin ich sehr froh.“
Fotos: IBU/Christian Manzoni