Die italienischen Stars im Damenfeld, Lisa Vittozzi und Dorothea Wierer, gingen nicht an den Start. Doch Giacomel machte dies mit seiner Starpower wett. Im Sprint am Samstag duellierte er sich mit dem 35-jährigen Lukas Hofer. Giacomel leistete sich nur einen Fehler und schlug so den erfahrenen Hofer, der zweimal patzte, mit 26:10 vor 26:31,1. Der Finne Olli Hiidensalo blieb fehlerfrei und belegte Rang drei, sieben Sekunden hinter Hofer. Marco Barale traf ebenfalls alles und war somit der drittbeste Italiener.
Obwohl Giacomel am Sonntag dreimal in die Strafrunde musste, dominierte er die Verfolgung und sicherte sich einen Start-Ziel-Sieg. Er kam 52,5 Sekunden vor Hiidensalo mit zwei Fehlern ins Ziel. Hiidensalos Teamkollege Oto Invenius verfehlte ebenfalls zwei Scheiben und wurde Dritter mit einem Rückstand von 1:00,4. Barale und Daniele Cappellari waren die zweit- bzw. drittbesten italienischen Athleten.
Die 21-jährige italienische Juniorin Birgit Schoelzhorn und Hannah Auchentaller blieben im Sprint der Damen fehlerfrei. Schoelzhorn siegte in 23:33,1, 10 Sekunden vor Auchentaller. Die finnische Starathletin Suvi Minkkinen verfehlte eine Scheibe und landete mit einem Abstand von 10 Sekunden auf Auchentaller auf Rang drei. Rebecca Passler mit Platz fünf und Samuela Comola mit Rang acht waren die zweit- bzw. drittbesten Italienerinnen. Passler kämpfte sich in der Verfolgung nach vorn, patzte nur einmal und war 22,6 Sekunden schneller als Minkkinen mit drei Fehlern. Die Österreicherin Anna Gandler sprang von Platz neun im Sprint auf Platz drei. Nach einer Strafrunde lag sie im Ziel 36,8 Sekunden zurück. Die zweit- und drittbesten Italienerinnen waren Michela Carrara und Auchentaller.
Die norwegischen Damen befanden sich mitten in ihrem Höhentraining und verpassten die Treppchenplätze. Marthe Kraakstad Johansen und Maren Kirkeeide belegten an beiden Tagen die Plätze acht und zehn und zeigten somit die besten Ergebnisse des Teams. Ingrid Landmark Tandrevold erreichte nur einen enttäuschenden 33. Platz im Sprint und Rang 29 in der Verfolgung.
Die beiden Wettkampftage endeten mit vielversprechenden Ergebnissen. Giacomel ist anscheinend bereit, sich mit Eric Perrot und Sturla Holm Laegreid zu duellieren. Hofer bleibt der zweitbeste Athlet im Team. Die Finnen verbessern sich immer weiter und könnten in der kommenden Saison für einige Überraschungen sorgen.
Auchentaller hat ihre Position als beste im Team nach den Topstars Vittozzi und Wierer gefestigt. Danach kommen Comola und Carrara. Minkkinen scheint bereit zu sein, genau dort weiterzumachen, wo sie im letzten Winter aufgehört hat. Gandlers vierter Platz in der Verfolgung zeigt, dass es ihr gesundheitlich gut geht und sie sich Hoffnungen für die olympische Saison machen kann.
Die Sommerwettkämpfe sind nur ein Test, doch schon einmal auf den olympischen Strecken zu laufen, kann das Selbstvertrauen stärken und Vorteile bringen. Allerdings ist der Winter immer noch zwei Monate entfernt. Viel Zeit für alle, um sich noch zu verbessern. Bleiben Sie gespannt!
Fotos: IBU/Nordic Focus/Modica