Getting to know … Grzegorz Galica

Grzegorz Galica war einer der prägenden Athleten des IBU Junior Cups in der Saison 2024/2025. Er gewann Medaillen bei den IBU Offenen Europameisterschaften der Junioren, dem Europäischen Olympischen Jugendfestival, den IBU Junioren- und Jugendweltmeisterschaften und wurde Zweiter in der Gesamtwertung. Ein Jahr zuvor hatte er es nicht einmal auf das Podest geschafft. Wie hat er sich so sehr verbessert?

"Mit diesen Erfolgen habe ich überhaupt nicht gerechnet" – so beschreibt Grzegorz Galica die Saison 2024/2025. Beim ersten IBU Junior Cup in Ridnaun im Dezember erreichte er einen Podestplatz – er lief im Sprint nur fünf Sekunden hinter dem Sieger David Elias aus Tschechien als Zweiter ins Ziel. "Nach diesem Erfolg war mir klar, dass die Saison gut werden könnte. Aber ich war noch nicht bereit für die großen Siege." Doch er sollte sich bald daran gewöhnen, ganz oben auf dem Podest zu stehen.

Drei Goldmedaillen bei den IBU Offenen Europameisterschaften der Junioren in Altenberg

Bei den IBU Offenen Europameisterschaften in Altenberg zeigte der 18-jährige Pole dann, was in ihm steckt: Er gewann das Einzelrennen mit einem souveränen Vorsprung von 38 Sekunden und verschaffte seinem Team in der Mixed-Staffel als zweiter Läufer eine gute Ausgangsposition, da er als Führender übergab. Die Goldmedaille war dem polnischen Team nicht mehr zu nehmen. "Für mich war es der schönste Moment der Saison, mit meinem Team die Goldmedaille zu gewinnen. Die Mädels hatten bei diesen Meisterschaften noch nie eine Medaille gewonnen, daher war es umso schöner, mit dem ganzen Team zu feiern", so Grzegorz Galica. Und er kam aus dem Feiern nicht mehr raus, denn auch im Massenstart 60 konnte ihn niemand schlagen.

Beim Europäischen Olympischen Jugend-Winterfestival in Bakuriani (Georgien) gelangen ihm dann zwei weitere Siege. Galica spielte seine Stärken im Sprint und im Einzel aus: "Das Europäische Jugend-Winterfestival war etwas ganz Besonderes, weil überall olympisches Flair in der Luft lag. Die Wettkämpfe mögen die gleichen sein, aber sie fühlen sich anders an."

Gute Ausgangssituation für die Weltmeisterschaften

Bei den IBU Junioren- und Jugendweltmeisterschaften in Östersund im März war er in jedem Rennen unter den ersten Sieben. Die Silbermedaille im Einzel und Bronze in der Staffel krönten seine Saison. Die schwierigen Bedingungen in Östersund mit Wind und nasser Strecke kamen ihm eher zugute, als dass sie ihn behinderten. In der Gesamtwertung des Junior Cups belegte er den zweiten Platz: "Ich bin sehr stolz auf meine Leistung in dieser Saison. Ich habe gemerkt, dass sich mein kontinuierliches Training auszahlt. Ich will diesen Sommer weitermachen, um noch besser zu werden", sagt der 18-Jährige. Er gehört jetzt zum A-Kader des polnischen Teams und trainiert mit dem neuen Cheftrainer Uroš Velepec.

Ein Spätzünder im Biathlon

Grzegorz Galica begann erst im Alter von 13 Jahren mit dem Biathlon – ein Freund nahm ihn zum Training auf den Schießstand mit. Davor hatte Galica noch nie etwas von Biathlon gehört. Doch die Begeisterung für den Sport war schnell geweckt und er wechselte auf das Sportgymnasium in Zakopane. Im nächsten Jahr will er dort sein Abitur machen und sich dann ganz auf den Sport konzentrieren: "Es ist nicht immer einfach, Leistungssport und Schule unter einen Hut zu kriegen. Ich muss oft lernen, wenn ich trainiere oder Wettkämpfe bestreite, um meine Prüfungen zu bestehen, wenn ich wieder in der Schule bin. Aber ich weiß, dass ein guter Schulabschluss wichtig ist.“

Da bleibt nicht viel Zeit für seine anderen Hobbys, wie Radfahren oder Arbeiten an Autos. Das macht er gerne mit seinem Vater. Im Sport orientiert sich Grzegorz Galica an den Norwegern: "Ich finde es beeindruckend, wie stark das Team ist. Man kann von jedem einzelnen Athleten etwas lernen." Er würde gerne irgendwann in Skandinavien leben, weil er die Natur und die Mentalität mag. Doch vorher wartet noch eine Biathlon-Karriere auf Grzegorz Galica.

Fotos: IBU I Deubert, Koksarov, Privat

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