Getting to know: Ema Kapustova

Bei einer Heim-EM vor dem eigenen Publikum eine Medaille zu gewinnen, das gelingt nicht vielen Biathlet*innen. Ema Kapustova gewann in dieser Saison bei den IBU Offenen Europameisterschaften in Brezno-Osrblie eine Bronzemedaille im Einzel – und das war nicht die einzige Medaille in dieser Saison. Jetzt kämpft sie um einen Platz im slowakischen Weltcup-Kader.

Es war eine brillante Saison für Ema Kapustova. Sie stieg nicht wie geplant beim IBU Cup in Kontiolahti in die Saison ein, sondern reiste stattdessen zum Weltcup in Östersund. Es war ihr erster Auftritt in der obersten Biathlon-Liga. „Ich hätte mir vor der Saison nicht träumen lassen, dass ich im Weltcup antreten würde. Mein Ziel war, mich im IBU Cup zu etablieren,“ so die 21-Jährige. Östersund war nicht ihr einziger Auftritt. Auch in Hochfilzen, Oberhof und Ruhpolding ging sie an den Start. „Es ist unglaublich. Ich kann gegen die Besten im Weltcup antreten und lerne dabei so viel. Meine Ergebnisse werden mit jedem Rennen besser.“ Sie schaffte zwei Top-30 Plätze in den Verfolgern von Lenzerheide (Platz 28) und Oberhof (Platz 25).

Liga-Hopping

Mit 21 Jahren gilt sie noch als Juniorin und trat bei den IBU Offenen Junioren-Europameisterschaften in Jakuszyce an. Auch von den IBU Jugend- und Juniorenweltmeisterschaften in Otepää brachte sie Medaillen mit. Dort gewann sie Silber im Einzel und nochmal Silber im Massenstart 60, was auch bedeutet, dass sie in einer Saison in allen drei Biathlon-Ligen angetreten ist.

Bestleistung vor heimischem Publikum

Der Saisonhöhepunkt waren für Ema Kapustova die Europameisterschaften in ihrer Heimatstadt Brezno-Osrblie. Dort traf sie im Einzelrennen alle 20 Scheiben und schaffte es auf einen dritten Platz. „Es war mir eine große Freude, vor so vielen slowakischen Fans zu laufen. Meine ganze Familie und mein erster Biathlontrainer waren im Stadion. Das hat mich sehr motiviert, weiter hart auf meine Ziele hinzutrainieren.“ Seit zwei Jahren ist Martin Otcenas ihr Trainer. Er war selbst bis 2020 aktiver Biathlet und trat bei den Olympischen Winterspielen in Sochi und Pyeongchang an. „Die Zusammenarbeit mit Martin läuft sehr gut. Wir haben mein Schießen stabilisiert und mein Laufen verbessert. Ich bin sehr zufrieden mit ihm als Trainer." Wie schon seinerzeit ihr Trainer möchte auch Ema Kapustova es zu den Olympischen Winterspielen schaffen. Für die Erfolge in dieser Saison wurde sie in der Slowakei als Biathletin der Saison geehrt.

Ein Biathlonleben und eine stabile berufliche Zukunft

Neben dem Sport studiert die 21-Jährige Tourismus. Für sie ist das die ideale Kombination mit ihren Reisen zu den Biathlon-Wettkämpfen. Auch wenn es nicht immer leicht ist, den Profi-Sport mit dem Studium zu vereinbaren, sieht sie sich für die Zeit nach der aktiven Laufbahn bestens vorbereitet. „Ich reise so viel für den Sport, dass ich mir gut vorstellen kann, später in diesem Bereich zu arbeiten,“ erklärt sie. Sie lernt gerne neue Menschen und Länder kennen. Am besten gefällt ihr Obertilliach. Als Ausgleich zu Biathlon und Studium malt Ema Kapustova. Dabei kann sie abschalten und den Kopf frei bekommen. Für die junge Slowakin ist das ihre ganz einige Erfolgsstrategie.

Fotos: IBU I Osula, Koksarovs, Stancik

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