IM GESPRÄCH MIT VITEZSLAV HORNIG

Vitezslav Hornig ist einer der Namen, auf den die heimischen Fans in Nove Mesto besonders achten werden. Nicht nur gewann er bei den Weltmeisterschaften mit der Mixed-Staffel Silber, es ist auch die bislang beste Saison seiner Karriere. Jetzt spricht er über seinen Durchbruch, entscheidende Verbesserungen und die besondere Atmosphäre bei Heim-Weltcups.

Biathlonworld: Schauen wir mal zurück auf die letzten Wochen in Lenzerheide. Wann ist dir in der Mixed-Staffel klargeworden, dass du um eine Medaille kämpfst?

Vitezslav Hornig: Ich habe angefangen, daran zu glauben, als ich am Ende meiner Runde übergeben habe und gesehen habe, dass wir immer noch Chancen auf Platz drei haben. Nach dem letzten Schießen war dann klar, dass wir‘s geschafft haben. Im Ziel waren wir total euphorisiert – nicht nur die Staffel selbst, sondern das gesamte Team. Die Trainer kamen angerannt, die Service-Techniker kamen dazu – es war ein Moment reiner Freude, so wie man es sich immer erträumt. Bislang ist das der größte Triumph meiner Karriere.

BW: Deine Leistungen haben sich in dieser Saison deutlich verbessert. Was hat sich verändert?

VH: Es gab viele kleine, aber wichtige Veränderungen, die zusammenspielen. Ondrej Moravec ist als Trainer zurückgekehrt, und wir haben unser Krafttraining umgestellt. Ich habe auch angefangen, mich bewusster zu ernähren, habe ein bisschen abgenommen, davon profitiere ich beim Laufen. Und dann ist da noch Per Torvik, der bei Technik und mentaler Vorbereitung eine große Hilfe ist. Es war ein bisschen wie ein Puzzle, und in dieser Saison haben einfach endlich alle Teile zusammengepasst.

BW: Zurück zu dieser Woche. Wie würde ein perfekter Renntag in Nove Mesto na Morave für dich aussehen?

VH: Ein perfekter Tag? Das hängt vom Ergebnis ab! Wenn es gut ausgeht, dann muss alles, was vorher passiert ist, genau richtig gewesen sein. Ich freue mich am meisten auf die Männerstaffel. Das ist eine Mannschaftsdisziplin, und vor heimischem Publikum ist es noch mal etwas ganz Besonderes. Nove Mesto ist anders als andere Austragungsorte – die Menge hier feuert wirklich uns an, das schafft eine unbeschreibliche Atmosphäre.

BW: Das Schießen ist schon immer eine deiner Stärken gewesen. Wie arbeitest du daran, dich weiter zu verbessern?

VH: Da geht es viel um Übung und Vertrauen in das eigene Training. In dieser Saison haben sich meine Laufzeiten deutlich verbessert, was neue Möglichkeiten für mich eröffnet hat. Aber dadurch denke ich manchmal auch zu viel nach, und dann mache ich Fehler. Der Trick ist, meine Leistung auf der Strecke so gut auszusteuern, dass ich in der bestmöglichen Verfassung am Schießstand ankomme – keine Nähmaschine, kein unnötiger Stress. Ich weiß genau, wenn ich das schaffe, kann ich eine wirklich gute Trefferquote erreichen.

BW: Was machst du außerhalb vom Biathlon gern? Hast du Hobbys, die die Fans überraschen könnten?

VH: Ich bin ein großer Fußballfan, vor allem von Barcelona. Nach der Saison kicke ich manchmal zum Spaß, aber ich muss aufpassen, dass ich mich nicht verletze. Ich spiele auch gerne Hockey – meistens gibt es im Frühling ein Spiel mit der ganzen Mannschaft, das macht immer Riesenspaß. Wenn ich bei den Wettkämpfen bin, schaue ich auch gerne anderen Sport. Das hilft mir dabei, Biathlon mal auszublenden und den Kopf freizubekommen.

Fotos: IBU Photopool

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