Die beiden Rennen in Geilo waren absolut erstklassig besetzt. Perrot zeigte sich über jeden Zweifel erhaben und traf mit dreißig Schuss alle dreißig Scheiben. Auf der Strecke schien es beim dritten Platz im Sprint noch nicht ganz ideal zu laufen, doch der Massenstartsieg war dann absolut überragend. Der „Nachwuchs“ in Gestalt von Johan-Olav Botn und Isak Frey bewies, dass die nächste Generation bereit für die große Bühne ist und belegte im Sprint mit weißer Weste die Plätze 1 und 2. Der norwegische Routinier Vetle Sjaastad Christiansen machte an beiden Tagen eine sehr gute Figur mit der schnellsten Laufzeit bei seinem vierten Platz im Sprint und einem fünften Platz im Massenstart als Nachschlag. Emilien Jacquelin demonstrierte sein fulminantes Lauftempo im Massenstart mit einem zweiten Platz hinter Perrot, und Martin Uldal hielt Christiansen auf Trab.
Sebastian Samuelsson war der Konkurrenz im ersten Sprint in Idre Fjäll mit fehlerfreiem Schießen und brillanter Laufleistung haushoch überlegen. Die Rivalen aus Norwegen und Frankreich sollten sich schon jetzt warm anziehen. Die deutschen Männer glänzten am Sonntag mit einem Sieg für Lukas Fratzscher vor David Zobel und fünf Platzierungen unter den ersten Sechs. Damit sind die Staffelaussichten gut, insbesondere wenn man Scharfschütze Justus Strelow mit einrechnet, der im zweiten Sprint einen ungewöhnlich schlechten Tag hatte.
Hanna und Elvira Öberg wechselten sich oben auf dem Treppchen ab, beide mit fehlerfreiem Schießen bei ihren Siegen und Schießzeiten, die nur wenige Sekunden auseinanderlagen. Hanna scheint wieder konkurrenzfähig zu sein, und Elvira hat jederzeit das Potential, ein Rennen zu dominieren. Lisa Vittozzi war am Schießstand weniger treffsicher als im Sommer und wurde an beiden Tagen Vierte. Bei den deutschen Frauen war Janina Hettich-Walz das Glanzlicht mit einem starken zweiten Platz am Sonntag. Ein Podestplatz im zweiten Rennen auf Schnee in der ersten Saison seit ihrer Elternzeit ist ein hervorragender Wiedereinstieg.
Ingrid Landmark Tandrevold hatte im Massenstart von Geilo ihre Nerven im Griff, lief zügig und holte mit fehlerfreiem letzten Stehendschießen den Sieg. Für sie könnte es nach vielen Rückschlägen in den letzten Jahren die beste Saison ihrer Karriere werden. Mannschaftskameradin Maren Kirkeeide gewann dank ihrer Laufstärke in Geilo trotz zweier Strafrunden den Sprint, ließ aber im Massenstart gleich sieben Scheiben stehen. Ragnhild Femsteinevik zeigte sich mit zwanzig Treffern im Massenstart hochkonzentriert und belohnte sich mit einem zweiten Platz. Sie scheint bereit für eine komplette Saison im Weltcup. Dorothea Wierer wirkt gut vorbereitet auf ihre letzte Saison und stand an beiden Tagen gut auf den Skiern. Mit drei Fehlern im Stehendanschlag reichte es nicht für einen Podestplatz im Sprint, aber im Massenstart lieferte sie einen soliden dritten Platz ab. Anastasiya Kuzmina schaffte es mit ihren 41 Jahren an beiden Tagen in die kleine Siegerehrung und sieht neben den jüngeren Rivalinnen immer noch enorm stark aus.
Fotos: IBU/ Nordic Focus, Svenskt Skidskytte