Fünf brennende Fragen an... Lou Jeanmonnot

Für Lou Jeanmonnot ist der vergangene Monat ein besonderer gewesen, doch wer genau hinschaut, wird feststellen, dass das ganze letzte Jahr besonders gewesen ist. Der neue Stern am französischen Biathlon-Himmel, gerade einmal 24 Jahre alt, gewann 2022 die Gesamtwertung und die Supersprintwertung der Frauen im IBU Cup und blieb in der Saison ganze neun Mal fehlerfrei! Im letzten Monat ging sie in Hochfilzen als Startläuferin der siegreichen französischen Frauenstaffel an den Start und schaffte es mit einem sechsten Platz im Massenstart beim Heimweltcup in Annecy Le Grand Bornand vor Familie und Freunden mit einem sechsten Platz noch in die Siegerehrung. Diese Serie setzte sie mit einem zweiten Platz in der Single-Mixed-Staffel von Pokljuka in der vergangenen Woche fort, und trumpfte in dieser Woche in Ruhpolding dann mit ihrem ersten fehlerfreien 15 km Einzel und dem zweiten Platz als persönlicher Bestleistung auf, einen Platz vor der Mannschaftskameradin Julia Simon im gelben Trikot.

Nach zwei weiteren fehlerfreien Serien in der Staffel von Ruhpolding beantwortete Jeanmonnot unsere fünf brennenden Fragen ... und verriet uns in einer sechsten ihr verborgenes Talent!

Biathlonworld: Hattest du nach diesem Sieg in der IBU-Cup-Gesamtwertung im letzten Jahr das Gefühl, dass du endlich bereit bist für den Weltcup, oder hattest du Zweifel?

Lou Jeanmonnot: Ich hatte zu Beginn der Saison noch viele Zweifel. Ich wusste, dass meine Laufzeit besser werden muss und wusste nicht, wie viel Zeit ich durch die Vorbereitung im Sommer gutgemacht hatte. Ich habe auf jeden Fall nicht damit gerechnet, dass ich schon um einen Einzelpodestplatz mitlaufen kann!

BW: Das Schießen ist offensichtlich deine Stärke. Wann ist dir klar geworden, dass du am Schießstand so gut bist? Oder ist das einfach das Ergebnis jahrelanger Arbeit?

LJ: Ich glaube, das wusste ich schon sehr früh. Das Schießen ist seit meinem ersten Biathlon-Rennen meine Stärke, als habe ich daran gearbeitet und es ist immer besser geworden.

BW: Wie bist du nach der entspannten Atmosphäre bei den IBU Cups mit den tobenden Menschenmassen im Weltcup zurechtgekommen?

LJ: Vor Le Grand Bornand hat mir das ein bisschen Bauchschmerzen gemacht, aber am Ende war es doch gar nicht so schlimm. Ich glaube, es hat mir geholfen, mich auf mein Rennen zu konzentrieren. Es war zwar während des Rennens eigentlich durchgehend laut, aber ich habe mich dann am Ende doch sehr schnell daran gewöhnt. Und... ich glaube, ich werde während der Rennen einfach ein bisschen taub!

BW: Deine Eltern waren in Le Grand Bornand und hier in Ruhpolding auf der Tribüne. Was war ihre Reaktion auf deinen zweiten Platz?

LJ: Meine Schwester hatte mir schon erzählt, dass in Le Grand Bornand alle Tränen in den Augen hatten. In Ruhpolding haben meine Tante und meine Onkel mir erzählt, dass sie natürlich Tränen vergossen haben. Dann haben einige der deutschen Frauen um sie herum auch weinen müssen – aber das waren natürlich alles Freudentränen!

BW: Was waren deine Ziele für diese Saison? Hast du sie schon übertroffen, oder gibt es noch ein großes, das du gerne erreichen würdest?

LJ: Ich kann mich dran erinnern, dass ich gesagt habe, dass ich in Oberhof zum Stamm-Team gehören möchte, regelmäßig zur Siegerehrung will und Teil der Staffeln sein will. Nachdem ich jetzt weiß, dass ich das kann, und sogar aufs Podest kommen kann, werde ich mein Bestes geben, das bei den Weltmeisterschaften zu wiederholen und auch eine Medaille mit nach Hause zu nehmen. BW: Bonusfrage: Was ist dein verborgenes Talent? LJ: Ich bin im Alltag total gut im Zu-Spät-Kommen und bin wahnsinnig schusselig! Fotos: IBU/Christian Manzoni, Igor Stančík Harald Deubert

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