Fünf brennende Fragen an ... Hanna Kebinger

Am letzten Wochenende sicherte sich DSV-Athletin Hanna Kebinger beim Blinkfestivalen den Sieg im Massenstart der Frauen. Dabei ließ sich die Deutsche auch von drei Fehlern im zweiten Liegendanschlag nicht aufhalten und feierte durch zwei saubere Stehendschießen ein tolles Comeback. Tags zuvor wurde sie bereits Dritte im Supersprint. Zu ihren zwei perfekten Stehendeinlagen meinte sie: „Ich weiß, dass ich eine gute Stehendschützin bin, also habe ich mich darauf konzentriert, weil ich da viele Plätze gutmachen kann.“ Mit ihrem Sieg beim Blinkfestivalen durfte Hanna Kebinger ein weiteres Highlight ihrer Karriere in Norwegen feiern, nachdem sie beim Saisonfinale am Holmenkollen im März mit Platz 4 im Massenstart das bisher beste Ergebnis ihrer Karriere feierte.

Bemerkenswerte Leistungen der dreimaligen Medaillengewinnerin bei Weltmeisterschaften der Jugend und Junioren, die bis zu ihrer Nominierung ins Weltcup-Team des DSV im Januar lediglich zweimal Weltcup-Luft schnuppern durfte. Seitdem geht ihre Karriere steil nach oben, was nicht zuletzt Staffel-Silber bei der WM, zwei weitere Podestplatzierungen mit der Staffel sowie zwei Top-Ten-Ergebnisse im Weltcup unterstreichen.

Nach ihrem großartigen Erfolg am vergangenen Wochenende hat sich die 25-Jährige unseren fünf brennenden Fragen – und zwei Bonusfragen – gestellt.

Biathlonworld: Was für ein Wochenende beim Blinkfestivalen: Dritte im Supersprint und dann der Sieg im Massenstart. Besser hätte deine Premiere dort nicht laufen können, oder?

Hanna Kebinger: Ja, das stimmt. Die Wettkämpfe waren einmalig, vor allem vor dieser tollen Kulisse. Das war eine fantastische Erfahrung und es hat viel Spaß gemacht. Ich bin superglücklich, dass ich an jedem Tag auf dem Podium stehen durfte. Und das gleich bei meiner ersten Teilnahme – das ist schon etwas Besonderes.

BW: Beim Zieleinlauf im Massenstart hast du ordentlich gejubelt. Was ging dir dabei durch den Kopf?

HK: Ich hatte keine großen Gedanken, um ehrlich zu sein. Ich habe mich über die Atmosphäre gefreut und wollte den Fans etwas zurückgeben. Ich habe einfach den Moment genossen.

BW: Hast du bei der Vorbereitung in Norwegen etwas Besonderes gemacht, um dir eine Extraportion Selbstvertrauen für das Blinkfestivalen zu holen?

HK: Nein, vor dem Blinkfestivalen habe ich nichts Besonderes gemacht. Wir waren in Norwegen im Trainingslager. In der ersten Woche in Sirdal haben wir nur normal trainiert und nichts Spezielles unternommen. Wir wollten die Wettkämpfe direkt aus dem Training heraus bestreiten. Ich habe versucht, mein Bestes zu geben und meine gute Trainingsform auch im Wettkampf zu zeigen. Ich denke, das ist mir ganz gut geglückt, worüber ich mich sehr freue.

BW: Worauf hast du in der diesjährigen Sommervorbereitung den Fokus gelegt?

HK: In der bisherigen Vorbereitung konzentriere ich mich vor allem aufs Schießen. Ich habe ein neues Gewehr. Daher habe ich viel Zeit investiert, um mich mit der Waffe vertraut zu machen und Sicherheit zu gewinnen. Ansonsten wollte ich möglichst viele Einheiten mit hoher Qualität absolvieren. Bis dato waren es noch nicht so viele harte Sessions. Ich habe mich eher auf weniger intensive, dafür längere Einheiten konzentriert. Aber ab jetzt wird die Intensität deutlich zunehmen

BW: Die Staffelmedaille bei deinen ersten IBU-Weltmeisterschaften liegt zwar schon einige Monate zurück. Aber wie hat sich dieser Erfolg vor heimischer Kulisse für dich angefühlt?

HK: Es ist immer noch ein unglaubliches Gefühl, wenn ich daran zurückdenke. Ich habe eine Medaille bei den IBU-Weltmeisterschaften gewonnen! Dabei verlief die Saison bis dahin nicht so gut für mich. Ich hatte einen schwierigen Start, daher war dieses Edelmetall etwas ganz Besonderes. Ich kann es noch immer nicht richtig beschreiben, weil sehr viele Emotionen mitschwingen. Das ist nicht leicht in Worte zu fassen. Ich freue mich einfach riesig. Dazu kommt, dass es meine ersten Weltmeisterschaften waren. Etwas Besseres gibt es nicht. Nun versuche ich, all die Emotionen als Motivation mit in die neue Saison zu nehmen und mich richtig zu pushen. Schließlich haben wir gesehen, was alles möglich ist. Trotzdem fühlt es sich noch immer verrückt an, über meine erste Medaille zu reden.

BW: Bonusfrage 1: Was ist dein Lieblingsgericht, auf das du nicht verzichten möchtest?

HK: Am liebsten esse ich Pizza! Da kann ich nur schwer widerstehen.

BW: Bonusfrage 2: Welches verborgene Talent schlummert in dir?

HK: Oh, das ist knifflig. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich male zumindest gern. Dazu spiele ich ganz passabel Fußball, denke ich. Vielleicht gilt das als verborgenes Talent.

Nach ihrem Erfolg beim Blinkfestivalen zählt Hanna Kebinger am kommenden Sonntag zu den Favoritinnen beim City Biathlon Wiesbaden.

Fotos: IBU/Nordic Focus, Bjorn Reichert

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