Fünf brennende Fragen an Tomas Mikyska

Tomas Mikyska ist ein neuer Stern am tschechischen Biathlon-Himmel: sechs Einzelmedaillen bei den IBU Sommerbiathlon-Weltmeisterschaften und die beste Platzierung in der Männermannschaft bei der heimischen IBU Weltmeisterschaft mit einem spektakulären zehnten Platz nach nur einem Fehler im 20 km Einzel der Männer.

Das ist allerdings noch nicht die ganze Geschichte. Im vergangenen August riss Mikyska sich bei der IBU SBWM das vordere Kreuzband an einem Knie, das schon vorher verletzt gewesen war, musste operiert werden und dann in eine lange Reha (übelicherweise um sechs Monate), darunter fast vier Wochen ohne jede Belastung. Und dann war er nach nur vier Monaten und einer Woche wieder da, trat im Sprint von Oberhof an, traf 9 von 10 Scheiben, holte Platz 40 und war auf dem Weg nach Nové Město na Moravě.

Nach einem Platz 26 beim IBU WM Massenstart am Sonntag beantwortete der 24-jährige Mikyska fünf brennende Fragen und erzählte uns etwas, was nicht viele Menschen über ihn wissen.

Biathlonworld: Als du dir im August das Kreuzband gerissen hast, hattest du da Bedenken, dass du es zur IBU WM schaffst oder warst du völlig zuversichtlich, dass du dann wieder bei 100 % bist?

Tomas Mikyska: Ich war mir sicher, dass ich bis dahin wieder am Start und fit sein würde. Ich habe versucht, mir nicht so viele Gedanken über die Verletzung zu machen. Ich hatte mehr Sorge, ob ich es in den Kader schaffe.

BW: Was war der härteste Teil von Reha und Physio?

TM: Der härteste Teil war, die Rennen im Fernsehen zu sehen und nicht dabei zu sein. Ansonsten bin ich optimistisch geblieben und langsam wieder ins Training eingestiegen.

BW: Warst du stolz und zufrieden, als du in Oberhof wieder zum Weltcup dazugestoßen bist?

TM: Ich habe mich definitiv sehr darauf gefreut, endlich wieder Rennen zu laufen. Gleichzeitig war ich vermutlich nervöser als vor meinem allerersten Rennen. Aber es ist alles gutgegangen.

BW: Deine besten Ergebnisse auf Weltcup-Niveau hast du alle bei IBU Weltmeisterschaften (SBWM, Oberhof und NMNM) eingefahren. Bist du der Typ für die ganz großen Dinger, macht dich das aus und gut im Umgang mit Druck?

TM: Nein, eigentlich nicht. Ich bereite mich nicht besonders darauf vor. Selbst hier in Nové Město na Moravě, wo das Publikum getobt hat, habe ich versucht, die Rennen wie ganz normale Wettkämpfe anzugehen. Ich weiß nicht, warum ich meistens zum Saisonhöhepunkt in Topform bin.

BW: Wie war es für dich, bei einer Heim-WM vor einem so großen Publikum anzutreten und auch noch eine persönliche Bestleistung zu schaffen?

TM: Das war unbeschreiblich! Die Fans haben eine fantastische Atmosphäre geschaffen, und ich bin froh, dass ich ihnen beim Zieleinlauf vom Massenstart danken konnte. Ich habe mein bestes Ergebnis bei den Weltmeisterschaften geschafft, auf heimischem Boden, also kann ich nur zufrieden sein. Ich habe die ganze WM sehr genossen.

Biathlonworld Bonusfrage: Verrätst du uns etwas, was nur wenige Menschen über dich wissen?

TM: Ich mag Biathlon, aber ich wäre lieber Formel-1-Rennfahrer. Ich bin ein großer Fan von Lewis Hamilton. Mein Vater war ein Fan von McLaren, dem Team, bei dem Lewis damals einstieg, und mir gefällt, wie er damals gefahren ist.

Formel 1: Geschwindigkeit und alles ist möglich, wie im Biathlon, also ist der offensichtliche nächste Schritt für Tomas Mikyska, wie Hamilton in einem BMW IBU Weltcup-Rennen ganz oben aufs Podest zu steigen.

Fotos: IBU/ Christian Manzoni, Tomas Mikyska, Petr Slavik

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