Fünf brennende Fragen für Ida Lien

Ida Lien gab ihr Weltcup-Debut 2020 in Nove Mesto na Morave, wenige Tage nachdem sie Silber im Sprint und Bronze in der Mixed-Staffel bei der IBU OEM in Minsk gewonnen hatte. Von da an war die 26-Jährige fester Bestandteil der norwegischen Weltcupmannschaft und sicherte sich IBU WM-Gold mit der Damenstaffel 2021. Zu Beginn der Saison 2023/24 wurde Lien in den IBU Cup zurückgeschickt, doch sie schaffte es, fünf Einzeltreppchenplätze – darunter ein Sieg im Sprint – zu erkämpfen. Damit kehrte sie für die IBU WM in NMNM 2024 wieder in den Weltcup zurück, hatte aber Probleme am Schießstand. Doch letzte Woche kam für Lien endlich wieder alles zusammen und sie schaffte ihren ersten Podiumsplatz in einem IBU Weltcuprennen: Im Einzel der Damen über 15 km schoss sie 19/20 und sicherte sich Platz drei vor den Augen ihrer heimischen Fans im Stadion am Holmenkollen.

Als Lien ihren Koffer für die lange Reise nach Soldier Hollow in Canmore packte, beantwortete sie uns fünf brennende Fragen über ihre Karriere und eine Zusatzfrage über ihre Biathlonwurzeln.

Biathlonworld: Wie war es nach mehreren Jahren im Weltcup und mehreren Staffelpodestplätzen in dieser Saison im IBU Cup zu starten?

Ida Lien: Dieses Saison begann eigentlich im Norwegian Cup, da ich seit dem Sommer von Rückenproblemen geplagt wurde und im Oktober Corona hatte. Ich war schwer, wieder in Form zu kommen und überhaupt im IBU Cup zu starten – oder sogar im Weltcup.

BW: Was haben Sie über sich selbst in den ersten zwei Saisondritteln gelernt?

IL: Ich habe gelernt, dass alles möglich ist, wenn man hart arbeitet und an sich glaubt.

BW: Wie schwer war es, die nicht so gut wie erhofft ausgefallenen Ergebnisse in NMNM zu verkraften?

IL: Die IBU Weltmeisterschaft in Nove Mesto lief nicht wie ich oder der Rest des Teams gehofft hatten. Es ist schwer, wenn man den eigenen Erwartungen und jenen der anderen nicht gerecht wird. Man kann in einem Rennen einige gute Leistungen zeigen, aber im Biathlon müssen alle Bereiche zusammenspielen, um gute Ergebnisse zu erzielen. Als es bei mir nicht wie erwartet lief, habe ich mich an den Oktober erinnert. Dann war ich stolz auf meinen Weg, der mich letztendlich zur Weltmeisterschaft geführt hat.

BW: Was war beim Einzel über 15 km anders als in den vorhergehenden 73 Weltcuprennen?

IL: Ich bin nicht sicher. Wie im Leben allgemein geht es auch im Biathlon darum, Erfahrung zu sammeln. Ich denke, ich war einfach besser vorbereitet als zuvor.

BW: Am Holmenkollen auf dem Treppchen zu stehen, war ein lang gehegter Traum von Ihnen. Wie war es, als er endlich wahr wurde? Vor allem zusammen mit Ingrid?

IL: Ich habe immer von einem Treppchenplatz im Weltcup geträumt, vor allem vor den Augen meiner heimischen Fans am Holmenkollen. Neben Ingrid auf dem Podium zu stehen, war wunderbar. Ich hoffe, ich schaffe es bald wieder.

Biathlonworld Zusatzfrage: Was war Ihr erstes Biathlonerlebnis als Kind? Ein großer Erfolg? Oder etwas anderes?

IL: Bei meinem ersten Biathlonerlebnis oder meinem ersten Mal, als ich Biathlon ausprobiert habe, war ich noch ziemlich klein. So etwa zwei, drei Jahre alt. Ich weiß nicht mehr, wie es gelaufen ist, aber danach wollte ich unbedingt Biathletin werden!

Es war ein langer Weg für das kleine Mädchen von damals, doch nun ist Ida Lien im Weltcup angekommen. Endlich ist sie gesund und voller Zuversicht. Und sie wird in Zukunft bestimmt noch öfter auf dem Treppchen stehen.

Fotos: IBU/Dmytro Yevenko, Igor Stancik, Christian Manzoni. Ida Lien

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