Fünf brennende Fragen an Fabien Claude

Fabien Claude ist der Mittlere von drei talentierten Brüdern, die sich im Biathlon einen Namen gemacht und mittlerweile bei allen großen Ereignissen von den IBU-Weltmeisterschaften der Jugend und Junioren bis hin zu den Olympischen Winterspielen Medaillen gesammelt haben. Bis zum vergangenen Wochenende in Hochfilzen musste Fabien Claude knapp vier lange Jahre auf einen Podestplatz in einer Individualdisziplin warten. Zuletzt stand er 2021 ebenfalls in Hochfilzen im Sprint auf dem Podium. Letzten Freitag bedeuteten zehn blitzsaubere Treffer wieder Platz 3 im Sprint. Am Sonntag führte er als Startläufer die französische Männerstaffel zu ihrem ersten Sieg in Hochfilzen überhaupt und krönte damit ein für ihn perfektes Wochenende in Österreich.

Bevor er in den Teambus stieg, um zu den Weltcup-Rennen in seiner Heimat Le Grand Bornand zu reisen, beantwortete Fabien geduldig unsere fünf brennenden Fragen und verriet dabei auch seine Pläne für die Weihnachtspause.

Biathlonworld: Nach vier langen Jahren durftest du in Hochfilzen wieder auf dem Podium stehen. Was hat in dieser Woche den entscheidenden Unterschied ausgemacht? War es nur das fehlerfreie Schießen?

Fabien Claude: Man muss sagen, dass das Niveau in den vergangenen vier Jahren extrem gestiegen ist. Die Leistungsdichte im Feld ist enorm. Auf der Strecke sind die Unterschiede gar nicht so groß. Im Sprint hatte ich die sechstschnellste Laufzeit. Meine Form war super, aber ich wusste, dass ich für einen Podestplatz gute, windstille Bedingungen am Schießstand und die Null brauchte. Jetzt hoffe ich, dass mir in Le Grand Bornand Ähnliches gelingen kann.

BW: Mit welchen Ambitionen bist du nach Hochfilzen gekommen?

FC: Vor allen Dingen wollte ich mich für meine harte Arbeit belohnen und fehlerfrei schießen. In der Sommervorbereitung habe ich sehr viele Sprint-Schießeinlagen trainiert, da das in der letzten Saison meine Problemstelle war. Ich freue mich, dass sich die Mühen bereits auszahlen.

BW: Wer hat sich am meisten über deinen dritten Platz gefreut, du oder deine Brüder?

FC: Gute Frage! Die ist gar nicht so leicht zu beantworten, da wir immer zu dritt sind. Es kommt nur sehr selten vor, dass alle drei von uns ein gutes Rennen abliefern. Meine Brüder waren über ihr eigenes Sprint-Ergebnis enttäuscht, aber happy über meine Leistung. Am Ende war die gesamte Familie glücklich.

BW: Was hast du in der Sommervorbereitung in diesem Jahr anders gemacht, um mit mehr Selbstvertrauen in die neue Saison zu starten?

FC: Ich war viel am Strand und habe die Sonne genossen. Das hat mir das nötige Selbstvertrauen am Schießstand gegeben (lacht).

BW: Welchen Rat würdest du anderen geben, die zwar auch ein paar gute Platzierungen in Individualrennen vorzuweisen haben, aber gern die entscheidenden ein, zwei Plätze nach oben klettern wollen.

FC: Du musst einfach immer an dich glauben. Ich war häufig bei der Flower Ceremony dabei. Oftmals war es richtig knapp. Mit diesem Erfolgserlebnis im Rücken hoffe ich, in Zukunft öfter auf dem Podium zu stehen.

Bonusfrage: Worauf freust du dich in der Weihnachtspause am meisten?

Fabien Claude: Am meisten freue ich mich darauf, zu Hause zu sein und Zeit mit meiner Familie und meiner Freundin zu verbringen. Das wird schön! Im Winter sind wir immer sehr viel unterwegs. Drei Wochen von zu Hause weg zu sein, ist eine lange Zeit. Ich habe zwar noch keine Kinder, aber die Kids zu Hause zurückzulassen, stelle ich mir richtig hart vor.

Fotos: IBU/Yevenko, Nordic Focus/Christian Manzoni, Leo Authamayou

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