Letze Vorbereitungen: Team Finnland

Für die finnische Biathlonmannschaft begann die Trainingssaison mit einer großen Veränderung, da ein neuer Cheftrainer engagiert worden war. Der Neue in Finnland ist der Norweger Erik Kulstad, der zusammen mit Ole Einar Björndalen und Darya Domracheva die chinesische Mannschaft trainiert hatte. Für die bevorstehende Saison ist sein Ziel, dass die Athlet*innen die Fähigkeiten und Techniken einsetzen, die sie den Sommer über entwickelt haben.

Vertrauen schaffen

Seitdem er im Frühjahr zur Mannschaft gestoßen ist, hat Kulstad versucht, im Verhältnis zu den Athlet*innen Vertrauen zu schaffen. „Es ist ein guter Sommer gewesen, in dem es vor allem darum ging, die Athlet*innen kennenzulernen, festzustellen, wo sie stehen und herauszufinden, wie man am besten mit dieser Mannschaft umgeht. Ich habe das Gefühl, dass wir das zusammen sehr gut hinbekommen haben.“

„Sie haben mir eine Chance gegeben, und auch eine Gelegenheit, meine Ideen auszubringen, wie wir im Biathlon arbeiten sollten. Ich wollte auch mehr Verantwortung übernehmen, und sie vertrauen mir dabei“, so Kulstad.

Seit dem Beginn der Trainingssaison dreht sich alles um Stabilität, sowohl beim Schießen als auch was die körperliche Leistung angeht. „Mir ist klar geworden, dass sowohl beim Schießen als auch bei der körperlichen Leistung die Stabilität besser werden muss. Wir haben daran gearbeitet, die Grenzgeschwindigkeit zu verbessern, damit wir konstantere Rundenzeiten sehen. Am Schießstand haben wir an einem klaren und effizienten Anlauf gearbeitet, damit die Athlet*innen einen klaren Plan A für das Schießen haben.“

Gesund bleiben

Wie bei vielen anderen Mannschaften ist es entscheidend, kurz vor Saisonbeginn gesund zu bleiben. Davon abgesehen sagt Kulstad: „Es gibt noch ein paar skitechnische Anpassungen, an denen wir auf den Skirollern getüftelt haben und die wir auf den Schnee bringen müssen. Darum wird es im Oktober gehen. Im November geht es dann darum, die letzten Teile für das Schießpuzzle zusammenzusetzen.“

In dieser Saison finden die Weltmeisterschaften ab dem 8. Februar 2023 in Oberhof statt. Um ein wenig Druck herauszunehmen sagt Kulstad: „Ich sehe die WM vor allem als eine Gelegenheit zum Lernen und möchte sehen, wie alle die verschiedenen Phasen des Winters angehen, um da dann nächstes Jahr optimieren zu können. Aber ich habe eine grobe Vorstellung davon, was wir machen sollten. Und dann lernen wir daraus.“

Ganzes Spektrum der Gefühle bei Sommerbiathlon-WM

„Die Sommer-WM war ein tolles Erlebnis, und es war sehr schon zu sehen, dass wir mit unserem Training auf dem richtigen Weg sind. Für mich als unbeschriebenes Blatt war es auch gut zu zeigen, dass das, was wir tun, hilft. Wir hatten das ganze Spektrum der Leistungen und Gefühle bei fast allen Athleten, und daraus zu lernen war in dieser Woche das Wichtigste“, so Kulstad.

Die Mannschaftsälteste Nastassia Kinnunen war einer der größten Stars in Ruhpolding und konnte eine Bronzemedaille mit nach Hause nehmen. „Der Sommer ist schnell vorbeigegangen und war cool für mich. Es hilft, mich an diese Bronzemedaille im Sommerbiathlon zu erinnern. Auf dem Weg in die neue Saison, die für mich die letzte auf diesem Wettkampfniveau sein wird, will ich den Kampfgeist noch einmal voll genießen.“

„Mit Vollgas“

Der beste Finne der letzten Saison war Tero Seppälä, der einige Male nach dem Podium gegriffen hatte und in der Gesamtwertung 12. geworden war. Er hat im Sommer überwiegend getrennt von der Nationalmannschaft trainiert. Der Fokus in Seppäläs Training hat auf Kraftaufbau für die Strecke und dem Ablauf am Schießstand gelegen.

„Die letzte Saison war cool, mit den Kämpfen um die Top-Platzierungen. Das will ich diesen Winter wiederholen, und das auch gut machen. Das gibt mir viel Motivation, und ich werde keinen Meter verschenken.“

Die Antwort, auf was er sich im nächsten Winter am meisten freut, kommt wie aus der Pistole geschossen. „Die Weltmeisterschaften in Oberhof werden hart. Die Strecken sind hart, und es werden eine Menge Zuschauer da sein.“

Die ersten Wettkämpfe der Saison werden für ihn ein Heimspiel in Kontiolahti. „Der Saisonstart wird sehr spannend, und ich glaube, wir werden viele Überraschungen sehen. Die Athleten können immer mehr aus sich herausholen, wenn viele Zuschauer da sind, also hoffe ich, viele Fans an der Strecke zu sehen!“

Fotos: Manzoni/IBU, Finnish Biathlon Team

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