Fillon Maillet ganz vorn bei französischem Doppelsieg in Verfolgung von Hochfilzen

Quentin Fillon Maillet aus Frankreich blieb beim letzten Stehendschießen der Herrenverfolgung über 12,5 km in Hochfilzen fehlerfrei und sicherte sich seinen ersten Saisonsieg in 33:52. Auch Rang zwei ging an einen Franzosen: Emilien Jacquelin leistete sich insgesamt nur einen Fehler, landete aber 32,1 Sekunden hinter Fillon Maillet. Dritter wurde der Schwede Sebastian Samuelsson mit zwei Strafrunden. Er legte einen phänomenalen Schlusssprint hin, warf sich über die Ziellinie und errang den letzten Treppchenplatz mit einem Rückstand von 38,2 Sekunden, ganz knapp vor dem Franzosen Simon Desthieux mit derselben Zeit.

Header iconHochfilzen Men's 12.5 km Pursuit

„Unglaublicher Tag für das französische Team“

Der französische Doppelsieg überraschte den schnellen Läufer und exzellenten Schützen Fillon Maillet. „Ich war heute gut in Form und meine Beine haben sich toll angefühlt. Ich habe ein starkes Stehendschießen gezeigt und auf mich vertraut. Ich bin überglücklich. Ich hätte nie gedacht, dass ich zusammen mit einem Teamkollegen auf dem Podest lande. Das ist ein unglaublicher Tag für das französische Team!“ Das Zielfoto sprach allerdings Samuelsson den dritten Platz zu und er versalzte den Franzosen damit leicht die Suppe.

Taktik beim letzten Stehendschießen

Fillon Maillet erzählte, dass er bewusst auf Schießbahn eins gegangen war, um ein taktisches und psychologisches Spielchen zu spielen. „Meine Strategie war es, Johannes (Kühn) unter Druck zu bringen. Ich habe mich läuferisch sehr gut gefühlt. Ich konnte einige Zeit auf Johannes auf der Strecke aufholen. Ich wollte unbedingt auf (Bahn) eins stehen. Ich habe auf der Strecke alles gegeben, um den Sieg zu sichern. Aber man weiß nie, was beim letzten Schießen passiert… Ich wusste, dass mir – wenn ich einen fehlerfreien Durchgang schaffe – der Sieg winkt. Ich wollte unbedingt alle Scheiben treffen. Als Johannes einen Fehler schoss, wusste ich, ich könnte gewinnen. Also los geht’s!“

Desthieux landete mit zwei Fehler und einem Abstand von 38,3 Sekunden auf Platz vier. Fünfter wurde der Norweger Tarjei Boe, ebenfalls mit zwei Strafrunden, und einem Rückstand von 38,7 Sekunden. Der Drittplatzierte aus dem Sprint, Anton Smolski aus Weißrussland, ließ auch zwei Scheiben stehen und kam auf Rang sechs, 41,8 Sekunden hinter dem Sieger.

Verschneiter Verfolger

Die winterlichen Bedingungen vom Mittwoch herrschten auch am heutigen Samstag. Es schneite leicht, am Schießstand war es fast windstill und die Temperaturen lagen bei -2°C. 60 Männer machten sich bereit für den Verfolger. Der Neuschnee machte die Strecken ziemlich langsam. Kühn räumte beim ersten Liegendschießen alle Scheiben ab, während Ponsiluoma einmal in die Strafrunde musste. Tarjei, Loginov und Jacquelin schossen perfekt und folgten dem Deutschen in dieser Reihenfolge, aber mit einem Abstand von 18 Sekunden. Bei Kilometer 4,1 hatten Ponsiluoma und der fehlerfrei gebliebene Samuelsson die Verfolgergruppe eingeholt.

Kühn trifft und ist weg

Auch beim zweiten Liegendschießen leistete sich Kühn keinen Patzer und war wieder auf der Strecke, bevor seine Rivalen ihren ersten Schuss abgegeben hatten. Alle fünf Verfolger, außer Ponsiluoma, blieben fehlerfrei, lagen aber 20 Sekunden zurück. Jacquelin führte die Verfolgergruppe an, die jetzt auch Fillon Maillet umfasste. Bei Kilometer 6,6 hatte die Gruppe ihren Rückstand auf Kühn auf 15 Sekunden eingedampft. Es ging nun zum ersten Stehendschießen.

Fillon Maillet auf dem Vormarsch

Kühn schaffte 15/15 beim ersten Stehendschießen und verließ entspannt das Stadion. 12 Sekunden hinter ihm folgte Fillon Maillet, der einzige Verfolger, der fehlerfrei geblieben war. Sein Teamkollege Simon Desthieux schob sich mit insgesamt drei sauberen Schießdurchgängen auf Platz drei, 31 Sekunden hinter dem Führenden. Jacquelin und Samuelsson absolvierten ihre Strafrunde und lagen weitere sechs Sekunden dahinter.

Druck auf der Strecke, keine Fehler am Schießstand

Fillon Maillet machte Druck auf der Strecke und verringerte seinen Abstand auf 2,1 Sekunden bei Kilometer 9,1. Die weiteren Verfolger lagen über 20 Sekunden zurück, als sich das Feld dem letzten und entscheidenden Stehendschießen näherte. Die beiden Führenden kamen zusammen ins Stadion. Fillon Maillet schoss schnell und sauber, während Kühn mit drei Fehlern alle Chancen auf eine vordere Platzierung verschenkte. Jacquelin traf ebenfalls alle fünf Scheiben, lag aber 38 Sekunden hinter seinem Landsmann zurück. Felix Leitner schaffte 20/20 und schob sich auf Platz drei mit einem Rückstand von 58 Sekunden. Tarjei und eine große Verfolgergruppe waren ihn auf den Fersen.

Samuelsson sprintet auf Platz 3

Fillon Maillet kontrollierte die letzte Runde und sicherte sich seinen ersten Saisonsieg – nur eine Woche nachdem in Östersund sein Waffenschaft kaputt gegangen war. Jacquelin lag sicher auf Rang zwei. Doch um Platz drei entbrannte ein heißer Kampf. Tarjei und Samuelsson gaben den Takt vor. Am letzten Anstieg Richtung Ziel sprinteten alle, was das Zeug hielt. Tarjei lag vorn, doch Desthieux fuhr in ihn hinein, als er sich in Richtung Ziellinie warf. Samuelsson blieb aufrecht, machte noch einen letzten Zug mit den Skistöcken und lag im Kampf um Rang drei am Ende knapp vorn. Dahinter landeten der Franzose und der Norweger.

Jacquelin: „Zweiter, aber ich wollte gewinnen“

Jacquelin kann in dieser Saison bereits einen zweiten und einen dritten Platz für sich verbuchen. Über den heutigen Tag sagte er: „Ich denke, es war eine 18 auf einer Skala von 20. Es war gut. Ich bin mit meinem Schießen zufrieden. 19 Treffer sind toll, aber nicht perfekt. Ich bin zufrieden damit, wie ich mir das Rennen eingeteilt habe. Das war ein gutes Beispiel für zukünftige Wettkämpfe. Ich bin ziemlich zufrieden. Ich bin Zweiter geworden, aber ich wollte heute gewinnen. Es war ein toller Start in die Saison, aber ich stand noch nie ganz oben.“

Samuelsson wieder in Gelb

Samuelssons dritter Platz verschaffte ihm erneut das Gelbe Trikot. Er war aber nicht ganz zufrieden. „Ich bin froh, wie die Saison angelaufen ist. Aber mein Schießen ist noch nicht so gut. Nach dem Sprint gestern (mit drei Strafrunden) wollte ich heute zeigen, dass ich ein guter Schütze bin. Das war mein Hauptziel und ich denke, ich habe es erreicht. Zwei Fehler bleiben aber zwei Fehler. Doch ich bin unter die Top 3 gekommen. Also war es ein gutes Rennen.“

Photos: IBU/Evgeny Tumashov

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