Der 23-Jährige holte die zweite Medaille bei dieser WM und war nach Gold in der Mixed-Staffel heute überaus zufrieden. „Es ist unglaublich. Ich habe jeden Tag darauf hingearbeitet, wie alle anderen auch. Zur richtigen Zeit im Rennen erfolgreich zu sein, alles richtig zu machen, das ist fantastisch!“
Der Fehler im ersten Stehendschießen ließ ihn nicht seine Konzentration verlieren. „Ich habe versucht, nicht darüber nachzudenken, denn das Rennen ist lang und man kann sich so viele Gedanken machen. Der Schlüssel war, konzentriert zu bleiben auf das, was man gerade tut. Ich habe mich auf mein Laufen konzentriert und natürlich noch daran (den Sieg) geglaubt. Ich bin früh ins Rennen gegangen und lag in Führung. Ich wusste, ich kämpfte um etwas Großes und habe weiter alles gegeben.“
Giacomel leistete sich ebenfalls einen Fehler und holte mit Silber seine erste IBU WM-Einzelmedaille. Es war das erste Edelmetall für die italienischen Männer in dieser Disziplin seit 32 Jahren. Nach zwei fünften Plätzen in Sprint und Verfolgung letzte Woche verpasste er heute Gold um 52,4 Sekunden. „Bei Weltmeisterschaften zählen nur Medaillen. Zwei fünfte Plätze waren etwas frustrierend, aber ich konnte mein hohes Leistungsniveau im Biathlon zeigen. Heute war es noch besser und das Ergebnis war eine Medaille.“
Perrots Mannschaftskollege Quentin Fillon Maillet zeigte eine unglaubliche Laufleistung und holte trotz dreier Strafminuten Bronze mit einem Rückstand von 1:59,5. Fillon Maillets zweite Medaille in Lenzerheide komplettierte seine IBU WM-Medaillensammlung. Er besitzt nun einmal Edelmetall aus jeder der sieben Disziplinen.
Der Finne Olli Hiidensalo blieb fehlerfrei und schaffte mit Rang vier und einem Abstand von 2:14,9 Karrierebestleistung. Fünfter wurde Niklas Hartwig aus der Schweiz mit zwei Fehlern und einem Rückstand von 2:15,5. Der Slowene Jakov Fak landete mit einer Strafminute 2:18,8 hinter dem Sieger auf Rang sechs.
Es war ein sonniger, frühlingshafter Tag, doch der leichte Wind am Schießstand machte das Schießen nicht einfach. Von Beginn an zeichnete sich ein Kampf zwischen Perrot und Giacomel ab. Perrot führte nach dem ersten Liegendschießen. Der Italiener blieb ebenfalls fehlerfrei, lag aber 22 Sekunden zurück. Titelverteidiger JT Boe hatte nach drei Fehlern im ersten Liegendschießen keine Medaillenchance mehr.
Giacomel wendete das Blatt mit dem ersten Stehendschießen. Er traf alles, während Perrot einmal patzte und 51 Sekunden zurückfiel. Im zweiten Liegendschießen blieben beide fehlerfrei. Giacomels Führung schrumpfte danach auf 41 Sekunden.
Das letzte Stehendschießen änderte alles: Perrot traf, während Giacomel einen Schuss daneben setzte und dem Franzosen den Sieg überlassen musste.
Fotos: IBU/ Vianney Thibaut, Nordic Focus