Denise Herrmann-Wick beendet ihre Karriere

Denise Herrmann-Wick hat ihr Karriereende verkündet. Wie zuvor schon Marte Olsbu Røiseland wird die DSV-Athletin nach dem Weltcup-Finale in Oslo-Holmenkollen ihr Gewehr an den berühmten Nagel hängen.

Ich empfand es immer als absolutes Privileg, dass ich meine Leidenschaft zum Beruf machen durfte. Auch die wertvollen Freundschaften, die im Laufe der Jahre entstanden sind, und die vielen außergewöhnlichen Menschen, denen ich begegnen durfte, bereichern mein Leben ungemein. Danke vor allem an alle, die mich mit absoluter Akribie unterstützt und immer an mich geglaubt haben. Ohne Euch wäre all dies nicht möglich gewesen!

Nach 16 Jahren Skilanglauf und sieben Jahren Biathlon ist es an der Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Ich freue mich auf die Abenteuer, die das Leben jetzt für mich bereithält. (Denise Herrmann-Wick auf Instagram)

Sechs erfolgreiche Jahre im Skilanglauf bescherten der gebürtigen Sächsin sechs Podestplatzierungen im Weltcup sowie Bronze mit der 4x5-km-Staffel der Frauen bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi. Zwei Jahre später verkündete sie ihren Wechsel zum Biathlon. Trotz ihrer Unerfahrenheit und begrenzten Schießfähigkeiten gewann Denise Herrmann 2016 direkt den Sprint im IBU-Cup in Beitostølen. In ihrem zweiten Wettkampf ließ sie mit Rang drei gleich ein weiteres Podium folgen und wurde daraufhin in ihrer ersten Saison in das Weltcupteam des DSV befördert.

Stetige Verbesserungen waren ein Markenzeichen in der Biathlonkarriere von Denise. Bei der Saisoneröffnung 2017/18 im schwedischen Östersund feierte die aufstrebende Athletin ihre ersten beiden Weltcup-Erfolge und mit Gold in Sprint und Verfolgung gleich einen Doppelsieg.

Dadurch kam die Newcomerin auf einen Schlag an der Spitze an. Ihre herausragenden läuferischen Fähigkeiten sowie ihre immer besser werdenden Leistungen am Schießstand ebneten ihr den Erfolg. Nach ihren Weltcupsiegen und weiteren Podestplatzierungen bejubelte Denise – einmal mehr in Östersund – 2019 den ersten WM-Titel, als sie sich neben Bronze im Massenstart auch Gold in der Verfolgung sicherte.

In den nächsten beiden Saisons folgten weitere Siege in Einzelwettkämpfen sowie 15 Mal Edelmetall mit der Frauen- bzw. Mixed-Staffel. Dann kam der Olympiawinter 2021/22. Zu Saisonbeginn hatte die DSV-Athletin [RP1] einige Probleme und landete nur einmal auf dem Podium – in Östersund, wo auch sonst, das zu einer ihrer Lieblingsstrecken wurde. Bei den Olympischen Winterspielen von Peking erlebte sie im Einzel über 15 km dann die Krönung ihrer Saison und ihrer Biathlonkarriere, als sie mit nur einem Schießfehler überraschend Gold gewann. Damals sagte sie: „Man träumt von so einem Erfolg, aber ich hätte nie gedacht, dass ich im Einzel zu Gold laufen würde. Dieser Wettkampf hat so viel Tradition und ist daher etwas ganz Besonderes. Während des Rennens habe ich nur auf mich geschaut und mir etwas Energie aufgespart. Dass am Ende Gold herausspringt, ist einfach unglaublich!“

Herrmann-Wick entschied danach, auch in der Saison 2022/23 im Weltcup zu starten, wo für sie mit der Heim-WM in Oberhof ein weiteres Highlight wartete. Bei den Titelkämpfen in Thüringen wuchs sie einmal mehr über sich hinaus und fügte ihrer beachtlichen Titelsammlung mit Gold im Sprint sowie Silber in der Verfolgung und in der Frauenstaffel weitere WM-Medaillen hinzu. Außerdem feierte sie zwei weitere Weltcupsiege beim Sprint in Hochfilzen und der Verfolgung in Antholz. Beim Weltcup-Finale in Oslo-Holmenkollen wird nun das letzte Kapitel in der beeindruckenden Karriere von Denise Herrmann-Wick geschrieben. Aktuell ist sie Führende in der Sprint-Wertung und hofft, mit einem weiteren Erfolg abzutreten.

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Photo: Manzoni/IBU

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