Emilie Kalkenberg und Emilien Claude gewinnen Supersprints in Canmore

Die Norwegerin Emilie Aagheim Kalkenberg, die sich das ganze Rennen über in den Top 3 hielt, kam ohne Fehler durch das letzte Stehendschießen und rauschte beim 7,5 km Supersprint der Frauen im IBU Cup heute Nachmittag in Canmore zum Sieg in 24:04,5. Der Franzose Emilien Claude kam wie Kalkenberg ohne Fehler durch das letzte Stehendschießen und duellierte sich auf der letzten Runde mit dem Deutschen Lukas Fratzscher, bevor er zum Sieg in 20:45,7 davon zog.

Sieg auf geliehenen Skiern

Die Norwegerin sah die Ironie in ihrem Sieg. „Ich habe mich auf der Strecke gut gefühlt, aber ich war gar nicht mit meinen eigenen Skiern unterwegs. Ich habe meine Skier auf der Anreise nach Kanada verloren und musste mir welche von einer Freundin leihen. Es sind jetzt meine Lieblingsskier und ich hoffe, dass ich sie behalten darf!“

Die Italienerin Michela Carrara wurde mit vier Fehlern und 17,3 Sekunden Rückstand Zweite im Rennen der Frauen. Platz drei ging an die Französin Paula Botet mit drei Fehlern und 42 Sekunden Rückstand. Fünfte wurde Juliane Frühwirt aus Deutschland mit fünf Fehlern und 58,9 Sekunden Rückstand Sechste die Österreicherin Julia Schwaiger mit drei Fehlern und 1:02,6 Rückstand.

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Kristallkugel im Supersprint an Kirkeeide

Kalkenbergs Mannschaftskameradin, die gestrige Sprintsiegerin Maren Kirkeeide, wurde mit zwei Fehlern und 52,3 Sekunden Rückstand Vierte. Kirkeeides vierter Platz brachte ihr 140 Punkte, womit ihr der Titel in der IBU Cup Supersprint-Wertung und die kleine Kristallkugel sicher sind. Die 19-jährige Kirkeeide, 2022 IBU Juniorenweltmeisterin im Einzel, war völlig überwältig von ihrem Sieg. „Damit hätte ich nie gerechnet. Ich hatte nicht einmal damit gerechnet, in diesem Jahr im IBU Cup zu laufen!“

Supersprint der Männer Disziplinsieg an Fratzscher und Överby

Fratzscher, der mit einem Fehler und 5 Sekunden Rückstand Zweiter wurde, und der Norweger Mats Överby, der heute Zehnter wurde, führen in der IBU Cup Supersprint-Wertung punktgleich und werden beide eine Kristallkugel bekommen. Der Deutsche sagte: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich die Kristallkugel gewinnen könnte, aber es ist toll. Es ist auch klasse, dass Mats auch diesen Preis bekommt, weil er in letzter Zeit ein paar schwere Rennen gehabt hat.“

Der Norweger Vebjörn Sörum komplettierte mit vier Fehlern und 14,2 Sekunden Rückstand auf Platz drei das Podium bei den Männern. Seine Mannschaftskameraden Aleksandr Fjeld Andersen und Martin Uldal wurden mit zwei respektive vier Fehlern sowie 16,7 und 27,2 Sekunden Rückstand Vierter und Fünfter. Auf Platz sechs landete der Ukrainer Artem Tyshchenko mit zwei Fehlern und 29,9 Sekunden Rückstand.

Der lange Tag der Supersprints begann bei dem bislang schönsten Wetter der Woche: +2 °C, weniger Wind am Schießstand als gestern und ein paar sonnige Lücken in den vorbeiziehenden Wolkenfeldern. Carrara führte mit zwei Fehlern in einer Zeit von 14:06,7 den Qualifikationslauf der Frauen über 4,5 km an.

Die Qualifikation der Männer konnte der gestrige Sprintsieger aus Norwegen, Johan-Olav Botn, mit knappen 1,7 Sekunden vor Tyshchenko nach fehlerfreiem Schießen bei beiden in 11:45,4 für sich entscheiden.

Supersprint der Männer

Bis das Finale der Männer am späten Nachmittag startete, hatte der Wind aufgefrischt, es hatte begonnen zu schneien, und dann hörte das alles bis zum ersten Liegendschießen wieder auf. Uldal führte das Feld ins erste Liegendschießen, setzte fünf saubere Treffer und ging als führender wieder auf die Runde, den ebenfalls fehlerfreien Tyshchenko eine halbe Sekunde hinter sich. Der Ukrainer mähte im zweiten Liegendschießen seine fünf Scheiben nieder und ging als Führender wieder aus dem Stand, während Uldal einmal durch die Strafrunde kreiselte. Auch Claude blieb ohne Fehler und schob sich vor auf Rang zwei, sieben Sekunden vor Andersen.

Claude und Tyshchenko erhöhten im ersten Stehendschießen auf 15 Treffer, dicht gefolgt von Fratzscher, der nach einem Fehler im zweiten Liegendschießen wieder aufgeholt hatte. Claude und sein deutscher Kontrahent kamen Seite an Seite zum letzten Stehendschießen. Claude schoss etwas schneller, traf und ging mit 1,5 Sekunden Vorsprung auf die Strecke. Claude beschrieb die letzte Runde und den Zweikampf mit Fratzscher. „Nach dem fehlerfreien Schießen hörte ich, dass Lukas zwei Sekunden hinter mir ist und der Norweger noch angreift. Also hab ich gedacht: ‚Okay, ich werde hart kämpfen, um auf dem Podest zu bleiben.‘ Wir werden sehen, was im Zieleinlauf mit dem Zielsprint noch geht. Im Ziel habe ich dann alles gegeben. Ich habe Lukas hinter mir gesehen, aber einfach weiter gepusht. Diesen Sieg genieße ich sehr ... es ist mein Lieblingsrennen. Ich bin überglücklich.“

Supersprint der Frauen: Trio führt von Start bis Ziel

Kalkenberg ging im ersten Liegendschießen nach fünf perfekten Treffern in Führung, was Botet und Carrara ihr mit 6 und 7 Sekunden Rückstand nachmachten. Die Top 3 erhöhten im zweiten Liegendschießen auf 10 Treffern.

Im ersten Stehendschießen verfehlte die Norwegerin zweimal, während Botet nur einmal patzte und mit drei Sekunden Vorsprung auf die Strecke ging, Carrara 18 Sekunden dahinter auf Rang drei. Bis das Trio zum letzten Stehendschießen kam, lag Kalkenberg in Führung. Sie schoss Schnellfeuer, traf und lief den Rivalinnen davon zum ersten Podestplatz im IBU Cup und ersten Sieg der Saison. Carrara verfehlte nur einmal und zog an der französischen Rivalin vorbei, die gleich zweimal verfehlte. Somit stand das Podium fest.

Photos: IBU/ Harald Deubert

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